Wie man ein ausgewogenes Kryptoportfolio aufbaut
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Wie man ein ausgewogenes Kryptoportfolio aufbaut

Wie man ein ausgewogenes Kryptoportfolio aufbaut

Anfänger
Veröffentlicht Jul 12, 2021Aktualisiert Aug 24, 2023
9m

TL;DR

Bei einem Kryptoportfolio unterscheidet sich die Risikostreuung nicht so sehr von derjenigen bei einem traditionellen Anlageportfolio. Je nach deinem Profil und deiner Anlagestrategie lässt sich das Gesamtrisiko einfach reduzieren. Der wichtigste Punkt, den Krypto-Anfänger zu Beginn beachten sollten, ist, ihre Anlagen auf verschiedene Kryptowährungen aufzuteilen.

Die Frage ist, wie stark man diversifiziert, da verschiedene Grade der Diversifikation unterschiedliche Vor- und Nachteile mit sich bringen. In der Regel wird eine gewisse Diversifikation empfohlen. Durch das Halten verschiedener Kryptowährungen (einschließlich Stablecoins) und die regelmäßige Neugewichtung deines Portfolios kannst du das Gesamtrisiko deiner Anlagen reduzieren.

Um die Verwaltung deines Portfolios möglichst einfach zu gestalten, kannst du einfach einen Portfolio-Tracker eines Drittanbieters verwenden oder deine Trades manuell in einer Excel-Tabelle erfassen. Einige Tracker lassen sich direkt mit deinen persönlichen Krypto-Wallets und -Konten verbinden, was das Ganze noch bequemer macht.


Einführung

Der erste Schritt beim Aufbau deines Kryptoportfolios besteht im Kauf eines ersten Bitcoin (BTC), Ether (ETH) oder einer anderen Kryptowährung. Während einige Anleger es vorziehen, die bekanntesten Kryptowährungen zu kaufen und zu halten, entscheiden sich andere dafür, mit Altcoins zu experimentieren. Aber wie baut man sich am besten ein Kryptoportfolio auf? Du kannst die Wahrscheinlichkeit einer starken Performance deines Kryptoportfolios steigern, indem du dir nicht nur eingehend über die Vermögensallokation Gedanken machst, sondern dein Portfolio auch regelmäßig neu gewichtest. In Abhängigkeit von deiner Risikotoleranz gibt es ein paar Möglichkeiten, dies zu tun. Eine Portfolioneugewichtung ist nicht kompliziert und kann sich buchstäblich bezahlt machen.


Was ist ein Kryptoportfolio?

Ein Kryptoportfolio ist eine Sammlung von Kryptowährungen im Besitz eines Anlegers oder Traders. Ein Kryptoportfolio setzt sich typischerweise aus verschiedenen Arten von Krypto-Assets wie Altcoins und Finanzprodukten zusammen. Kryptoportfolios sind traditionellen Anlageportfolios relativ ähnlich, außer dass sie auf eine Anlageklasse beschränkt sind. Deine Bestände und Wertentwicklungen kannst du anhand einer einfachen Excel-Tabelle überwachen oder dafür spezielle Tools und Software einsetzen. Ein guter Portfolio-Tracker kann sehr nützlich sein. Gerade für Daytrader und andere kurzfristig ausgerichtete Händler sind sie unverzichtbare Tools, aber auch für langfristige Anleger können sie wertvoll sein.


Was wird unter Vermögensallokation und Diversifikation verstanden?

Wer ein Anlageportfolio aufbauen möchte, sollte mit den Konzepten der Vermögensallokation und der Diversifizierung vertraut sein. Vermögensallokation ist die Aufteilung eines Vermögens auf verschiedene Anlageklassen wie Kryptowährungen, Aktien, Anleihen, Edelmetalle, Bargeld usw. Diversifikation bezieht sich auf die breite Streuung des Vermögens auf verschiedene Vermögenswerte und/oder Sektoren. Beispielsweise kannst du deine Aktienbestände diversifizieren, indem du in verschiedenen Branchen wie Pharma, Technologie, Energie und Gesundheitswesen anlegst. Auf beide Weisen lässt sich das Gesamtrisiko reduzieren.
Aus technischer Sicht handelt es sich bei Kryptowährungen um eine einzelne Anlageklasse. Es gibt jedoch aufgrund der unterschiedlichen Produkte, Coins und Tokens, die vielfältige Ziele verfolgen und Anwendungsfälle haben, unzählige Diversifikationsmöglichkeiten. Du könntest dein Portfolio beispielsweise in 40% Bitcoin, 30% Stablecoins, 15% NFTs und 15% Altcoins aufteilen. Mehr zum Thema findest du in unserem Beitrag Vermögensallokation und Diversifikation erklärt.


Konzentrierte vs. diversifizierte Kryptoportfolios

Die Mehrheit der Experten wird sagen, dass ein Kryptoportfolio diversifiziert sein muss. Während die meisten Anleger ihr Kapital ganz selbstverständlich auf verschiedene Vermögenswerte verteilen, bringt Diversifikation verschiedene Vor- und Nachteile mit sich. Wie bereits erwähnt, lassen sich durch ein diversifiziertes Portfolio Gesamtrisiko und Volatilität reduzieren. Verluste in gewissen Bereichen werden durch Gewinne in anderen Bereichen ausgeglichen. Jeder Coin, den du hältst, kann zu einem positiven Ergebnis beitragen. Nicht jede Anlage wird gewinnbringend sein, aber mit der richtigen Vermögensallokation und Diversifikation steigt die Wahrscheinlichkeit, dass du auf lange Sicht Gewinne erzielst.

Je diversifizierter dein Portfolio jedoch ist, desto besser wird es den Gesamtmarkt abbilden. Die meisten Trader und Anleger versuchen, eine überdurchschnittliche Wertentwicklung zu erreichen. Ein stark diversifiziertes Portfolio führt im Allgemeinen zu durchschnittlicheren Ergebnissen als ein stark konzentriertes Portfolio, da die Wertentwicklungen von Top-Performern durch diejenige schlecht laufender Assets ausgeglichen werden.

Des Weiteren erfordert die Verwaltung eines diversifizierten Portfolios mehr Zeit und Recherchen. Für ein erfolgreiches Investment solltest du im Detail verstehen, was du kaufst. Bei einem großen Portfolio sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass du wirklich alle Risiken genau kennst. Wenn du dein Portfolio über verschiedene Blockchains diversifiziert hast, musst du möglicherweise auch mehrere Krypto-Wallets und -Konten verwalten. Die Entscheidung, ob du diversifizieren möchtest oder nicht, liegt bei dir, aber eine gewisse Diversifizierung ist immer empfehlenswert.


Arten von Kryptowährungen

Bitcoin ist die bekannteste Kryptowährung und auch die größte nach Marktkapitalisierung. Um das Gesamtrisiko zu reduzieren, sollte ein ausgeglichenes Portfolio jedoch eine Auswahl an verschiedenen Coins enthalten. Gehen wir einige davon durch.

Zahlungswährungen

Heute ist es schwer, neue Coins zu finden, die hauptsächlich für Zahlungen bestimmt sind. Ursprünglich lag jedoch das Ziel der meisten Kryptoprojekte darin, den Zahlungsverkehr zu erleichtern. Bitcoin ist das bekannteste Beispiel, aber auch Ripple (XRP), Bitcoin Cash (BCH) oder Litecoin (LTC) gehören dazu. Diese Coins sind die erste Generation von Kryptowährungen, die vor Ethereum und der Einführung von Smart Contracts existierten.

Stablecoins

Ein Stablecoin zielt darauf ab, die Preisentwicklung eines zugrundeliegenden Vermögenswerts wie einer Fiatwährung oder eines Edelmetalls abzubilden. BUSD zum Beispiel ist im Verhältnis 1:1 an den USD gekoppelt. PAX Gold (PAXG) basiert auf dem gleichen Prinzip, ist aber an Gold gebunden, das in Reserven gehalten wird. Während Stablecoins in der Regel keine große Rendite versprechen, bieten sie Anlegern, wie es der Name bereits impliziert, Stabilität.

Angesichts der hohen Volatilität am Kryptomarkt ist es empfehlenswert, als Ausgleich auch stabile Vermögenswerte im Kryptoportfolio zu halten. Da der Wert von Stablecoins an Vermögenswerte außerhalb des Krypto-Ökosystems gekoppelt ist, sollten die Coins von Einbrüchen des Kryptomarktes unberührt bleiben. Wenn du dich der allgemein hohen Volatilität des Kryptomarktes entziehen möchtest, kannst du deine Coins und Tokens schnell gegen einen an den USD gebundenen Stablecoin tauschen, um deine Gewinne ins Trockene zu bringen. Ein Tausch in Fiatwährung wäre hingegen viel langwieriger.

Security-Tokens

Genau wie traditionelle Wertpapiere können Security-Tokens (Wertpapier-Tokens) unterschiedliche Dinge repräsentieren. Dabei kann es sich um Aktien eines Unternehmens, eine von einem Projekt ausgegebene Anleihe oder sogar um Stimmrechte handeln. Die Wertpapiere werden digitalisiert und auf der Blockchain deponiert. Security-Tokens fallen meist unter dieselben Vorschriften wie ihre nicht-kryptografischen Pendants und damit in den Zuständigkeitsbereich der lokalen Regulierungsbehörden. Vor ihrer Ausgabe müssen sie im Rahmen einer Zulassungsprüfung genehmigt werden.

Utility-Tokens

Ein Utility-Token dient als Schlüssel für einen Service oder ein Produkt. Zum Beispiel sind BNB und ETH beides Utility-Tokens. Du kannst sie unter anderem verwenden, um Transaktionsgebühren bei Interaktionen mit dezentralen Anwendungen (DApps) zu bezahlen. Viele Projekte geben ihre eigenen Utility-Tokens aus, um im Rahmen eines Coin Offering Mittel zu beschaffen. Der Wert eines Tokens ist theoretisch direkt an den Wert seines Nutzens („Utility“) gekoppelt.

Governance-Tokens

Inhaber von Governance-Tokens verfügen in der Regel über Stimmrechte für ein Projekt und können sogar an den Projekteinnahmen partizipieren. Solche Tokens werden häufig von dezentralen Finanzplattformen (DeFi) wie PancakeSwap, Uniswap oder SushiSwap herausgegeben. Wie bei einem Utility-Token hängt der Wert eines Governance-Tokens direkt mit dem Erfolg des zugrundeliegenden Projekts zusammen.


Krypto-Finanzprodukte

Ein Kryptoportfolio muss nicht nur aus Coins bestehen; mit Krypto-Finanzprodukten kannst du es weiter diversifizieren. Du kannst dir das in etwa so vorstellen, als ob du, anstatt nur Aktien zu halten, auch in Staatsanleihen, ETFs und Investmentfonds anlegen würdest. Es gibt eine riesige Anzahl an Krypto-Finanzprodukten, in die du über verschiedene Blockchains und DApps investieren kannst.

Auf Binance stehen dir viele davon zur Verfügung. Logge dich in dein Binance-Konto ein und gehe zur Sektion [Finanzierung], um sie dir anzusehen. Alle diese Produkte weisen unterschiedliche Risiken auf – stelle also sicher, dass du ihre Funktionsweise genau verstehst, bevor du investierst.


Wie man ein ausgewogenes Kryptoportfolio aufbaut

Jeder Anleger und Trader wird seine eigenen Vorstellungen davon haben, was ein ausgewogenes Kryptoportfolio ausmacht. Es gibt jedoch einige allgemeine Regeln, die dabei zu beachten sind:

1. Unterteile dein Portfolio in Anlagen mit hohem, mittlerem und geringem Risiko und gewichte diese entsprechend. Ein Portfolio, das einen hohen Anteil an risikoreichen Anlagen enthält, ist definitiv nicht ausgewogen. Es kann dir zwar zu mehr Gewinn verhelfen, dir aber auch hohe Verluste einbringen. Die Vermögensallokation muss auf dein Risikoprofil zugeschnitten sein, wobei eine gewisse Mischung aber auf jeden Fall vorhanden sein sollte.

2. Ziehe in Betracht, einige Stablecoins zu halten, um auf diese Weise dein Portfolio mit Liquidität zu versorgen. Stablecoins sind der Schlüssel zu vielen DeFi-Plattformen und ermöglichen es dir, einfach und schnell Gewinne zu sichern oder Positionen zu schließen.

3. Gewichte dein Portfolio bei Bedarf neu. Der Kryptomarkt ist sehr volatil, weshalb du stets bereit sein solltest, schnell zu reagieren.

4. Gehe bei der Vermögensallokation strategisch vor und versuche, in deinem Portfolio eine Übergewichtung eines gewissen Bereichs zu vermeiden. Wenn du zuletzt große Gewinne mit einem Coin eingefahren hast, kann es verlockend sein, die Bestände weiter zu erhöhen. Lass dich aber nicht von Gier leiten, sondern überlege dir genau, wo du dein Geld investierst.

5. Stelle deine eigenen Nachforschungen an. Diesen klassischen Ratschlag solltest du dir wirklich zu Herzen nehmen. Du investierst schließlich dein eigenes Geld, verlass dich also nicht ausschließlich auf den Rat anderer. In diesem Zusammenhang sei auch auf unsere Tipps im Beitrag 5 häufige Krypto-Betrugsmethoden und wie man sie vermeidet verwiesen, damit du nicht auf einen Betrüger hereinfällst.

6. Investiere nur Beträge, deren Verlust du verschmerzen kannst. Auch wenn eine Anlage mal völlig daneben gehen sollte, darf dich das finanziell nicht aus der Bahn werfen. Wenn du dich wegen deines Portfolios gestresst fühlst, ist es vermutlich nicht ausgewogen gewichtet.


Kryptoportfolio-Tracker

Ein Portfolio-Tracker ist ein Programm oder ein Service, mit dem du die Kursbewegungen deiner Anlagen verfolgen kannst. Du kannst die Wertentwicklung deines Portfolios nachvollziehen und überprüfen, ob die aktuelle Vermögensallokation weiterhin deinen langfristigen Zielen entspricht. Hier sind einige Beispiele für Portfolio-Tracker, die du in Betracht ziehen solltest:

CoinMarketCap

CoinMarketCap ist ein sehr beliebter Kurs-Tracker mit eigener Portfolio-Funktion. Der Portfolio-Tracker ist kostenlos auf Desktop und mobilen Geräten verfügbar. Da er sich derzeit nicht mit deiner Wallet oder Kryptobörse verbinden lässt, musst du deine Bestände manuell eingeben. Du kannst auch die Kaufpreise eintragen, um die Wertentwicklung deiner Assets zu verfolgen.

CoinGecko

CoinGecko ist hauptsächlich für seine Kryptoanalyse-Plattform bekannt, bietet aber auch einen Portfolio-Tracker an. Dieser ist kostenlos und für deinen Browser oder dein mobiles Gerät verfügbar. Wenn du bereits regelmäßiger CoinGecko-User bist, ist der Tracker einen Versuch wert.

Blockfolio 

Wenn du die Möglichkeit haben möchtest, zu traden, während du dein Portfolio verwaltest, ist Blockfolio eine gute Option. Das Unternehmen gibt es seit 2014 und ist in der Kryptoszene sehr bekannt. Allerdings ist sein Tracker nur für mobile Geräte verfügbar, sodass dir nicht das gleiche Trading-Erlebnis wie auf einem Desktop geboten wird.

Delta

Delta ist eine mobile App, die es dir ermöglicht, gleichzeitig dein Kryptoportfolio und deine traditionellen Anlagen im Blick zu behalten. Sie kann mit 20 Börsen und einer Vielzahl von Wallets, einschließlich derjenigen von Binance, verbunden werden. Es wird sowohl eine kostenlose als auch eine kostenpflichtige Version angeboten, traden kannst du mit der App allerdings nicht.


Zusammenfassung

Ein großer Teil des Kryptomarktes ist stark von der Entwicklung seines Flaggschiffes Bitcoin abhängig – umso mehr ein Grund also, dein Portfolio ausgewogen zu gestalten. Ein gut diversifiziertes Portfolio ist in der Lage, bei einem Bitcoin-Einbruch einige Verluste auszugleichen. Aus diesem Grund ist eine gewisse Diversifikation immer empfehlenswert. Denke jedoch daran, dass zu einem ausgewogenen Portfolio mehr gehört als das bloße Halten mehrerer Coins. Dein Kryptoportfolio sollte auf deine Risikotoleranz zugeschnitten sein und eine klare Strategie verfolgen.