Was ist eine Bonding-Kurve?
Startseite
Artikel
Was ist eine Bonding-Kurve?

Was ist eine Bonding-Kurve?

Mittel
Aktualisiert Feb 8, 2025
8m

Dieser Artikel dient nur zu Bildungszwecken. Die von Binance bereitgestellten Informationen stellen keine Anlageberatung oder -empfehlung dar. Binance übernimmt keine Verantwortung für deine Anlageentscheidungen. Bitte lass dich von Experten beraten, bevor du finanzielle Risiken eingehst. Möglicherweise sind bestimmte Produkte, auf die in diesem Artikel verwiesen wird, in deiner Region nicht verfügbar.

Zusammenfassung:

  • Eine Bonding-Kurve ist eine mathematische Funktion, die den Preis einer Kryptowährung auf dynamische Weise basierend auf Angebot und Nachfrage bestimmt.

  • Blockchain-Projekte können den Preis und die Ausgabe von Tokens mithilfe verschiedener Bonding-Kurven steuern, darunter lineare, exponentielle, logarithmische und stufenförmige Bonding-Kurven. 

  • Während die wirtschaftliche Tragfähigkeit neuer Blockchain-Projekte aufgrund der hohen Volatilität und Risiken nie garantiert werden kann, zeigen Plattformen wie pump.fun, wie Bonding-Kurven eine vorhersehbare Token-Ausgabe ermöglichen und eine frühe Marktteilnahme fördern können.  

Einführung

Angebot und Nachfrage sind ökonomische Gesetze, die die Märkte seit Jahrhunderten prägen. Sie wirken als treibende Kraft hinter der Preisbildung für alle Arten von Gütern, von seltenen Juwelen bis hin zu alltäglichen Waren wie Milch und Eiern. Doch wie lassen sich diese grundlegenden Prinzipien in der Kryptowelt anwenden, in der Vermögenswerte ausschließlich in digitaler Form existieren? 

Im Kryptobereich werden viele mathematische Konzepte angewendet. Ein solches Konzept sind die Bonding-Kurven, die das Verhältnis zwischen dem Preis und der Tokenmenge eines bestimmten Vermögenswerts definieren.

Je mehr Tokens gekauft werden, desto stärker steigt der Preis, und je mehr Tokens verkauft werden, desto stärker fällt der Preis. Dies ist ein klassisches Bonding-Kurven-Modell, das tendenziell frühen Marktteilnehmern und Tradern zugutekommt. 

Bonding-Kurven sind eine wichtige mathematische Funktion der Tokenomics. Beliebte Plattformen wie pump.fun nutzen Bonding-Kurven, um die Preisbildung, die Liquidität und die Verteilung von Tokens zu steuern. 

In diesem Artikel wollen wir die Funktion von Bonding-Kurven, die verschiedenen Kurvenarten und ihre Bedeutung in der DeFi-Welt untersuchen. 

Was sind Bonding-Kurven?

Bonding-Kurven sind mathematische Funktionen, die eine direkte Korrelation zwischen dem Angebot einer Kryptowährung und ihrem Preis schaffen. Sie werden durch einen Algorithmus gesteuert, d. h. der Preis eines Vermögenswerts wird anhand einer vordefinierten Formel automatisch an sein Angebot angepasst. 

Das Gesetz von Angebot und Nachfrage gilt auch hier. Nimmt die Nachfrage nach einer Ware bei gleichbleibendem Angebot zu, steigt ihr Preis tendenziell. Mit Bonding-Kurven wird versucht, das gleiche Prinzip auf dem Kryptomarkt anzuwenden, wobei der Preis eines Tokens auf Grundlage der Menge der im Umlauf befindlichen Tokens angepasst wird. 

Die Preisbildung wird durch Smart Contracts gesteuert, die in Blockchain-Netzwerken automatisch, transparent und dezentral ausgeführt werden. 

Wie funktionieren Bonding-Kurven?

Das Grundprinzip von Bonding-Kurven ist recht einfach: Je mehr Tokens gekauft werden, desto mehr Tokens befinden sich im Umlauf, was typischerweise einen Preisanstieg bewirkt. Umgekehrt gilt: Je mehr Tokens verkauft werden, desto geringer ist die Menge der im Umlauf befindlichen Tokens, was im Allgemeinen zu einem Preisrückgang führt. 

Stell dir vor, ein neues Projekt bringt einen Token auf den Markt und nutzt eine Bonding-Kurve. Aufgrund der geringen anfänglichen Tokenmenge werden diejenigen, die die Tokens zuerst kaufen, diese höchstwahrscheinlich zu einem niedrigen Preis erwerben.  

Wenn der Token jedoch an Popularität gewinnt und mehr Trader ihn kaufen, werden mehr neue Tokens entsprechend der Bonding-Kurve ausgegeben, und der Preis steigt. 

Die Bonding-Kurven-Funktion sorgt jederzeit für ausreichend Liquidität, während Tokens gekauft und verkauft werden. Blockchain-Projekte können ihre individuelle Tokenomics implementieren, indem sie ein mathematisches Modell für eine eigene Bonding-Kurven entwickeln. Es sind alle möglichen Arten von Bonding-Kurven denkbar, aber die häufigsten sind lineare, exponentielle und logarithmische Kurven.

Lineare Bonding-Kurven

Das einfachste mathematische Modell ist eine lineare Bonding-Kurve. Hier steigt der Preis eines Tokens in direktem Verhältnis zur Anzahl der verkauften bzw. im Umlauf befindlichen Tokens. Der Preis nimmt bei jedem verkauften oder neu ausgegebenen Token um einen vorab festgelegten, konstanten Betrag zu. 

Unten ist eine lineare Bonding-Kurve dargestellt. 

Lineare Bonding-Kurve

Exponentielle Bonding-Kurven

Bei einer exponentiellen Bonding-Kurve besteht ein exponentielles Verhältnis zwischen dem Preis und der Menge der im Umlauf befindlichen Tokens. Wenn zweimal so viele Tokens wie bisher gekauft werden, wird sich der Preis mehr als verdoppeln. Die Tokens können also schnell sehr viel teurer werden. 

Exponentielle Kurven belohnen in der Regel frühe Käufer, die ihre Tokens später verkaufen können, wenn die Nachfrage steigt. Daher können Projekte, die eine frühzeitige Beteiligung fördern wollen, diese Art von Kurve verwenden. Frühe Käufer gehen zwar erhebliche Risiken ein, können aber auch am meisten profitieren, wenn das Projekt erfolgreich ist.

Unten wird eine einfache exponentielle Bonding-Kurve dargestellt. Wie du siehst, steigt der Preis exponentiell, wenn die Anzahl der im Umlauf befindlichen Tokens zunimmt.

Exponentielle Bonding-Kurve

Logarithmische Bonding-Kurven

Bei einer logarithmischen Bonding-Kurve erhöht sich der Preis anfänglich schnell, wenn mehr neue Tokens ausgegeben werden. Mit zunehmender Tokenmenge verlangsamt sich jedoch der Preisanstieg. In der Regel profitieren frühe Trader am meisten von diesem Modell, da die Preiskurve nach hinten abflacht. 

Ein Blockchain-Projekt kann mit einer logarithmischen Bonding-Kurve schnell Käufer anlocken, die auf einen schnellen, frühzeitigen Gewinn aus sind, und so schnell Liquidität aufbringen. Nachfolgend ist eine einfache logarithmische Bonding-Kurve abgebildet. 

Logarithmische Bonding-Kurve

Während lineare, exponentielle und logarithmische Bonding-Kurven weit verbreitet sind, gibt es auch andere Kurvenarten, die von DeFi-Projekten eingesetzt werden. Dazu gehören stufenförmige Bonding-Kurven mit meilensteinabhängigen Preissprüngen und S-Kurven mit Wachstums- und Stabilisierungsphasen. Es gibt sogar inverse Bonding-Kurven, bei denen der Preis eines Tokens zu Beginn hoch ist und mit zunehmender Tokenmenge sinkt.

Praxisbeispiel

Nachdem wir nun die theoretischen Grundlagen zu Bonding-Kurven behandelt haben, wollen wir nun einen Blick auf die praktischen Anwendungen dieser Mechanismen auf der Plattform pump.fun werfen. pump.fun ist eine Solana-basierte dezentrale Plattform für die Erstellung und den Handel von Tokens. Sie nutzt Smart Contracts, um die Preisbildung, die Bereitstellung von Liquidität und die Token-Verteilung zu automatisieren.

Bonding-Kurve von pump.fun

pump.fun ermöglicht es den Nutzern, ihre eigenen Tokens zu erstellen und in Umlauf zu bringen, vor allem Meme-Coins. Diese stark Community-gesteuerten Tokens haben keinen intrinsischen Wert, können aber aufgrund ihrer Beliebtheit im Preis steigen. Das Herzstück dieser Plattform sind Bonding-Kurven, die vorgeben, wie die Tokens eines Ökosystems ausgegeben, bewertet und verkauft werden.

Im Gegensatz zu vielen traditionellen Kryptowährungen und Meme-Coins, deren Preis stark von Hypes und spekulativem Handel abhängt, setzt pump.fun auf eine gleichmäßige Bonding-Kurve, um Preisstabilität und Transparenz zu fördern. Dies sorgt für Klarheit und Vorhersehbarkeit, da der Token-Preis auf Basis einer vordefinierten mathematischen Funktion allmählich steigt oder sinkt, wenn mehr Tokens gekauft oder verkauft werden. 

Stell dir vor, dass ein neuer Token gerade erst eingeführt wurde. Gemäß der Bonding-Kurve liegt der Preis für den ersten Token bei 0,1 SOL und erhöht sich mit jedem weiteren Token-Verkauf. 

So könnte der Preis beispielsweise 0,2 SOL nach dem Verkauf der ersten 500 Tokens und 0,4 SOL nach dem Verkauf von 1.000 Tokens erreichen. Mit zunehmender Anzahl verkaufter Tokens wächst auch der Preis weiter – dabei nehmen die Preissprünge immer stärker zu.

Auf pump.fun kann du den Bonding-Kurven-Fortschritt anzeigen lassen. Dieser Prozentbalken kann je nach den gekauften oder verkauften Tokens wachsen oder schrumpfen. Außerdem gibt es auf pump.fun einen Wettbewerb, bei dem ein Token zum „King of the Hill“ gekrönt wird, wenn er eine bestimmte Marktkapitalisierung erreicht. Der Token wird dann ganz oben auf der Plattform angezeigt, bis er von einem anderen Gewinner abgelöst wird. 

„King of the Hill“-Wettbewerb von pump.fun

Sobald der Token eine bestimmte Marktkapitalisierung erreicht und der Fortschrittsbalken sich 100 % nähert, wird der Token automatisch auf Raydium für den weiteren Handel überführt. Im Wesentlichen wird auf pump.fun ein Teil der generierten SOL-Coins mit den neu erstellten Tokens zusammengeführt, um einen Handelspool auf Raydium zu schaffen. Im Folgenden findest du eine Schritt-für-Schritt-Anleitung von pump.fun

Token-Launch-Mechanismus von pump.fun

Dieses Modell schafft Anreize für frühe Käufer, indem es die Preise in der Anfangsphase eines Projekts niedrig hält, während spätere Käufer bei steigender Nachfrage höhere Preise zahlen. Es zeigt auch, wie Bonding-Kurven im DeFi-Bereich effektiv eingesetzt werden können, und verdeutlicht das Potenzial, wirtschaftlich nachhaltige Märkte zu schaffen, die ausschließlich auf Basis von Angebot und Nachfrage funktionieren.

Fazit

Während das uralte Gesetz von Angebot und Nachfrage weiterhin die Märkte prägt, können Blockchain-Projekte versuchen, die Preise von Kryptowährungen mithilfe mathematischer Modelle effizient zu steuern. Wie wir gesehen haben, können Bonding-Kurven zur Gewährleistung von Liquidität und vorübergehender Preisstabilität eingesetzt werden, indem die seit langem geltenden Grundsätze der freien Marktpreisbildung im DeFi-Bereich angewendet werden. 

Plattformen wie pump.fun zeigen, wie Bonding-Kurven in der Praxis angewendet werden können und wie mit ihnen eine frühzeitige Projektbeteiligung gefördert und eine ausreichende Liquidität sichergestellt werden kann. So wie das Gesetz von Angebot und Nachfrage seit Jahrhunderten für traditionelle Märkte gilt, könnten mathematische Modelle wie Bonding-Kurven in der Kryptobranche ähnlich wichtig werden. 

Weiterführende Lektüre

Haftungsausschluss und Risikohinweis: Dieser Inhalt wird dir ohne Zusicherung oder Gewährleistung jeglicher Art ausschließlich zu allgemeinen Informations- und Bildungszwecken zur Verfügung gestellt. Er ist weder als finanzielle, rechtliche oder sonstige fachliche Beratung noch als Empfehlung für den Kauf bestimmter Produkte oder Dienstleistungen zu verstehen. Du solltest dich von einem professionellen Berater beraten lassen. Wenn der Artikel von einer Drittpartei verfasst wurde, beachte bitte, dass die zum Ausdruck gebrachten Ansichten diejenigen der Drittpartei sind und nicht unbedingt die der Binance Academy widerspiegeln. Bitte lies hier unseren vollständigen Haftungsausschluss für weiterführende Informationen. Die Preise von Kryptowerten sind volatil. Der Wert deiner Anlage kann steigen oder fallen, und es kann sein, dass du den investierten Betrag nicht zurückerhältst. Die Verantwortung für deine Anlageentscheidungen liegt allein bei dir. Die Binance Academy haftet nicht für etwaige Verluste, die dir entstehen. Die hier bereitgestellten Informationen stellen keine finanzielle, rechtliche oder sonstige fachliche Beratung dar. Weitere Informationen findest du in unseren Nutzungsbedingungen und unserem Risikohinweis.

Beitrag teilen
Eröffne ein Konto
Setze dein Wissen in die Praxis um und eröffne noch heute ein Binance-Konto.