Zusammenfassung:
Ein Orderbuch zeigt die aktuellen Kauf- und Verkaufsorders (Bids und Asks) an und liefert somit Informationen über Angebot und Nachfrage für ein bestimmtes Handelspaar.
An hochliquiden Märkten werden die Orderbücher ständig aktualisiert, und die Orders werden unmittelbar nach der Ausführung eines Trades gelöscht. Orderbücher bieten Tradern daher die Möglichkeit, die Marktaktivitäten in Echtzeit zu verfolgen.
Orderbücher können nützlich sein, um potenzielle Unterstützungs- und Widerstandsniveaus auszumachen und die Markttiefe zu analysieren. Da Buy Walls und Sell Walls jedoch einen falschen Eindruck von Angebot und Nachfrage vermitteln können, sollten für eine genaue Marktanalyse weitere Analysetools herangezogen werden.
Was ist ein Orderbuch?
Ein Orderbuch ist eine Auflistung aller aktuellen Kauf- und Verkaufsorders für einen bestimmten Vermögenswert wie eine Aktie, einen Rohstoff oder eine Kryptowährung. Es stellt eine Momentaufnahme dessen dar, was Käufer zu zahlen bereit sind (Bids) und was Verkäufer fordern (Asks), und kann dir daher helfen, Nachfrage und Angebot auf einem Markt zu ermitteln.
In der Binance-App befindet sich das Orderbuch unter deinem Trading-Chart und sieht so aus:
In der Webversion von Binance befindet sich das Orderbuch auf der linken oder der rechten Seite deiner Handelsoberfläche (links für Spot- und Margin-Märkte, rechts für Futures-Märkte) und sieht wie folgt aus:
So funktioniert ein Orderbuch
An hochliquiden Märkten werden die Orderbücher ständig aktualisiert. Wenn neue Kauf- oder Verkaufsorders eingehen, werden sie der Liste hinzugefügt. Und nachdem ein Trade zustande gekommen ist, werden die entsprechenden Orders wieder aus dem Orderbuch entfernt. Im Orderbuch siehst du also die offenen Orders, die aktuellen Angebote von Käufern und Verkäufern.
Wenn du ein Käufer bist, wird die Order für den Höchstpreis, den du zu zahlen bereit bist, hinzugefügt. Bist du Verkäufer, wird die Order für den Mindestpreis, den du zu akzeptieren bereit bist, aufgegeben.
Die wichtigsten Elemente eines Orderbuchs
Kauforders (Bids): Sie zeigen, was Käufer zu zahlen bereit sind. In der Regel werden sie vom höchsten zum niedrigsten Gebotspreis aufgelistet.
Verkaufsorders (Asks): Sie zeigen, was die Verkäufer für ihre Vermögenswerte fordern. Sie werden vom niedrigsten bis zum höchsten Angebotspreis aufgelistet.
Preis und Menge: Für jede Order zeigt das Orderbuch an, wie viel der Trader kaufen oder verkaufen möchte und zu welchem Preis.
Spread: Dies ist die Differenz zwischen dem höchsten Bid-Preis (Geldkurs) und dem niedrigsten Ask-Preis (Briefkurs). Ein kleinerer Spread bedeutet, dass der Markt liquider ist.
Orderabgleich (Order-Matching): Wenn eine Kauf- und eine Verkaufsorder zusammenpassen, führt die Matching Engine den Handel aus. Mit anderen Worten: Wenn ein Käufer bereit ist, den Preis eines Verkäufers zu zahlen, oder wenn ein Verkäufer einen Käufer findet, kommt ein Trade zustande.
Tiefencharts
Das Orderbuch kann auch in Form eines Diagramms, dem sogenannten Tiefenchart, dargestellt werden. Die x-Achse zeigt den Preis und die y-Achse das Volumen der Kauf- und Verkaufsorders zu jedem Preis.
Auf der Binance-Handelsoberfläche kannst du den Tiefenchart oben rechts in der Chartanzeige einblenden. Der Chart ist auch für die Analyse des Bid-Ask-Spreads nützlich.
Du siehst zwei Kurven: eine grüne für die Kauforders (Bids) und eine rote für die Verkaufsorders (Asks). Durch die Analyse dieser Kurven kannst du ein Gefühl dafür bekommen, wohin sich der Markt wahrscheinlich bewegen wird. Oder du kannst Buy Walls oder Sell Walls erkennen, die möglicherweise verhindern, dass der Preis ein bestimmtes Niveau über- oder unterschreitet.
Wofür Trader Orderbücher verwenden
Orderbücher können interessante Erkenntnisse über Marktliquidität und -trends liefern. Trader nutzen Orderbücher unter anderem für Folgendes:
Erkennung von Unterstützungs- und Widerstandsniveaus: Große Kauforders zu einem bestimmten Preis (Buy Walls) können (aber müssen nicht) auf eine starke Unterstützung hindeuten, während große Verkaufsorders (Sell Wall) möglicherweise einen Widerstand zu diesem Preis ankündigen.
Liquiditätsanalyse: Bei einem „tiefen“ Orderbuch mit großem Ordervolumen ist es viel einfacher, große Orders auszuführen, ohne dass dies einen wesentlichen Einfluss auf den Marktpreis hat.
Markttiefe: Trader schauen oft, wie viele Orders zu verschiedenen Preisen auf ihre Ausführung „warten“, um potenzielle Marktbewegungen zu antizipieren. Wenn beispielsweise viele Kauforders zu einem bestimmten Preis platziert sind, besteht eine höhere Wahrscheinlichkeit, dass dieses Niveau gestützt wird.
Orders können jedoch einfach aufgegeben und wieder entfernt werden. Buy Walls und Sell Walls werden manchmal verwendet, um ein falsches Bild von Angebot und Nachfrage zu zeichnen. Verlass dich also nicht zu sehr auf das Orderbuch. Es kann wichtige Erkenntnisse liefern, aber mitunter auch trügerisch sein.
Orderarten
Market-Orders: Diese Orders werden sofort zum besten verfügbaren Preis ausgeführt. Wenn ein Käufer beispielsweise eine Market-Order aufgibt, wird diese mit dem Angebot mit dem niedrigsten Ask-Preis im Orderbuch zusammengeführt.
Limit-Orders: Mit einer Limit-Order können Trader den Preis angeben, zu dem sie bereit sind, einen Vermögenswert zu kaufen oder zu verkaufen. Diese Order wird nur ausgeführt, wenn der Marktpreis den vom Trader festgelegten Limit-Preis erreicht, wobei nicht garantiert ist, dass es zu einer Orderausführung kommt.
Stop-Orders: Mit dieser Order kann ein Preis festgelegt werden, zu dem eine Market- oder Limit-Order ausgelöst wird. Stop-Orders werden häufig eingesetzt, um größere Verluste zu vermeiden, und sind daher für das Risikomanagement sehr nützlich.
Fazit
Ein Orderbuch ist ein nützliches Instrument, das Aufschluss über die Dynamik von Angebot und Nachfrage an einem Finanzmarkt gibt. Egal, ob du mit Aktien, Rohstoffen oder Kryptowährungen handelst – wenn du das Orderbuch richtig analysierst, kannst du bessere Handelsentscheidungen treffen.
Vergiss jedoch nicht, dass Orders schnell platziert und storniert werden können und dass Buy Walls und Sell Walls manchmal absichtlich erstellt werden, um ein falsches Bild von Angebot und Nachfrage zu zeichnen. Daher solltest du für eine genaue Marktanalyse weitere Analysetools und technische Indikatoren heranziehen.
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