Was sind Stablecoins?
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Was sind Stablecoins?

Was sind Stablecoins?

Anfänger
Veröffentlicht Apr 24, 2023Aktualisiert Jun 28, 2024
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TL;DR

  • Ein Stablecoin ist eine Kryptowährung, deren Preis an den Wert eines anderen Vermögenswerts wie einer Fiatwährung oder eines Edelmetalls gekoppelt ist. 

  • Stablecoins sind so konzipiert, dass sie einen relativ stabilen Preis beibehalten, sodass Anleger die am Kryptomarkt üblichen Risiken der Volatilität vermeiden können.

  • Es gibt drei Arten von Stablecoins – fiatbesicherte, kryptobesicherte und algorithmische.

  • Aufgrund ihres praktischen Nutzens und der hohen Marktkapitalisierung beginnen die Regulierungsbehörden, Stablecoins genauer unter die Lupe zu nehmen.

Einführung

nicht alle Kryptowährungen sind hochvolatil. So sind Stablecoins speziell darauf ausgelegt, einen festen Preis beizubehalten. In einer Branche, in der Coins und Tokens über Nacht stark an Wert verlieren können, gibt es eine große Nachfrage nach Währungen, die sowohl die Vorteile der Blockchain-Technologie aufweisen als auch stabil im Preis sind. Wenn du noch nicht in Stablecoins investiert hast, lohnt es sich, mehr über sie sowie ihre Vor- und Nachteile zu erfahren.

Was ist ein Stablecoin?

Stablecoins sind Kryptowährungen, die darauf abzielen, den Wert von Fiatwährungen oder anderen Vermögenswerten abzubilden. So gibt es Stablecoins, die an den US-Dollar, den Euro, den Yen und sogar an Gold oder Erdöl gekoppelt sind. Stablecoins ermöglichen es dem Inhaber, Gewinne zu sichern und Krypto-Guthaben zu einem stabilen Preis über Peer-to-Peer-Blockchain-Netzwerke zu übertragen.

Bitcoin (BTC), Ether (ETH) und andere Altcoins sind seit jeher hochvolatil. Dies bietet zwar viele Möglichkeiten für Spekulanten, hat aber auch Nachteile. Die hohe Volatilität macht es schwierig, Kryptowährungen für alltägliche Zahlungen zu verwenden. So kann beispielsweise ein Kaffeeverkäufer heute mit einem Cappuccino 5 EUR in BTC verdienen, aber morgen feststellen, dass seine BTC nur noch die Hälfte wert sind. Das erschwert die Planung und den Betrieb eines Geschäfts, das Krypto-Zahlungen akzeptiert.

Früher gab es für Kryptoanleger und -trader keine andere Möglichkeit, Gewinne zu sichern, als ihre Kryptowährungen wieder in Fiatwährung zurückzutauschen. Mit der Einführung von Stablecoins wurde eine einfache Lösung für dieses Problem gefunden. Heute kann man dank Stablecoins wie TrueUSD (TUSD) problemlos zwischen volatilen und wertstabilen Kryptowährungen hin- und herwechseln.

Wie funktionieren Stablecoins?

Die Schaffung eines Coins, der darauf abzielt, den Preis oder Wert eines anderen Vermögenswerts abzubilden, erfordert einen Preisbindungsmechanismus. Es gibt mehrere Möglichkeiten, einen solchen umzusetzen. In den meisten Fällen wird dazu ein anderer Vermögenswert als Collateral eingesetzt. Einige Methoden haben sich als erfolgreicher erwiesen als andere, aber eine garantierte Preisbindung gibt es bisher nicht.

Fiat-gestützte Stablecoins

Ein fiatbesicherter Stablecoin hält eine Fiatwährung wie USD oder EUR als Reserve. So ist beispielsweise jeder TUSD mit einem USD besichert. Die Anleger können ihren Stablecoin jederzeit zum festgelegten Wechselkurs in die zugrundeliegende Fiatwährung umtauschen und umgekehrt.

Krypto-gestützte Stablecoins

Kryptobesicherte Stablecoins funktionieren ähnlich wie fiatbesicherte Stablecoins. Anstelle von USD oder einer anderen Fiatwährung werden jedoch Kryptowährungen als Collateral verwendet. Aufgrund der hohen Volatilität des Kryptomarktes sind kryptobesicherte Stablecoins zum Schutz gegen Preisschwankungen in der Regel überbesichert.

Kryptobesicherte Stablecoins setzen Smart Contracts für die Ausgabe und Vernichtung von Coins ein. Dies macht den Prozess zuverlässiger, da die Nutzer die Smart Contracts selbst überprüfen können. Einige kryptobesicherte Stablecoins werden jedoch von Dezentralen Autonomen Organisationen (DAOs) betrieben, bei denen die Community über Änderungen am Projekt abstimmen kann. In diesem Fall muss man darauf vertrauen, dass die DAO die richtigen Entscheidungen trifft. Jeder Coin-Inhaber kann an den Abstimmungen teilnehmen.

Schauen wir uns ein Beispiel an. Um 100 DAI emittiert zu bekommen, die im Verhältnis 1,5:1 an den USD gekoppelt sind, musst du Kryptowährungen im Wert von 150 USD als Collateral hinterlegen. Deine DAI-Coins kannst du anschließend verwenden, wie du möchtest. Du kannst sie übertragen, investieren oder einfach in der Wallet halten. Wenn du dein Collateral zurückhaben willst, musst du die 100 DAI zurückzahlen. Fällt dein Collateral jedoch unter ein bestimmtes Besicherungsverhältnis bzw. eine bestimmte Beleihungsgrenze, wird es liquidiert.

Wenn Preis des Stablecoins unter 1 USD liegt, hat der Inhaber einen Anreiz, den Stablecoin gegen das Collateral zurückzutauschen. Dadurch sinkt das Angebot an Stablecoins und der Preis steigt wieder auf 1 USD. Liegt der Preis über 1 USD, wird der Coin häufiger emittiert, weshalb das Angebot steigt und der Preis entsprechend fällt. DAI ist nur ein Beispiel, aber alle kryptobesicherten Stablecoins wenden die Spieltheorie mithilfe von On-Chain-Algorithmen an, um Anreize für Preisstabilität zu schaffen.

Algorithmische Stablecoins

Algorithmische Stablecoins verfolgen einen anderen Ansatz, bei dem keine Reservenbildung erfolgt. Stattdessen verwalten Algorithmen und Smart Contracts das Angebot der ausgegebenen Tokens. Es gibt deutlich weniger algorithmische Stablecoins als krypto- oder fiatbesicherte Stablecoins, und sie sind schwieriger zu verwalten.

Bei diesem Ansatz wird das Angebot an Tokens reduziert, wenn der Preis unter die getrackte Fiatwährung fällt. Dies kann über Staking, Coin-Burns oder Coin-Rückkäufe geschehen. Wenn der Stablecoin-Preis den Wert der Fiatwährung übersteigt, werden neue Tokens in Umlauf gebracht, um einen Abwärtsdruck auf den Preis zu erzeugen.

Was sind die Vorteile von Stablecoins?

Stablecoins sind vielseitige Anlageinstrumente. Zu ihren wichtigsten Vorteilen gehören folgende: 

1. Stablecoins können für Zahlungen im Alltag verwendet werden. Unternehmen und Privatanleger legen Wert auf Preisstabilität. Aufgrund ihrer Volatilität haben sich Kryptowährungen noch nicht für den täglichen Zahlungsverkehr durchgesetzt. Wichtige Stablecoins haben bereits bewiesen, dass sie wertbeständig sein können, was sie für den täglichen Gebrauch geeignet macht.

2. Stablecoins sind blockchainbasiert. Man kann sie in Sekundenschnelle weltweit an jeden senden, der über eine kompatible Krypto-Wallet verfügt. Doppelausgaben und falsche Transaktionen sind praktisch ausgeschlossen. Diese Eigenschaften machen Stablecoins unglaublich vielseitig einsetzbar.

3. Stablecoins können von Anlegern und Tradern zur Absicherung ihrer Portfolios verwendet werden. Durch die Allokation eines bestimmten Prozentsatzes eines Portfolios in Stablecoins lässt sich das Gesamtrisiko effektiv reduzieren. Das Portfolio ist insgesamt einer geringeren Volatilität ausgesetzt und die Mittel sind sofort verfügbar, wenn sich eine gute Krypto-Anlagegelegenheit ergibt. Man kann auch während eines Marktabschwungs Kryptowährungen gegen Stablecoins verkaufen und sie zu einem niedrigeren Preis zurückkaufen (Stichwort „short gehen“). Mit Stablecoins kann man bequem Positionen am volatilen Kryptomarkt eingehen und diese schnell wieder abstoßen, ohne seine Mittel von der Blockchain nehmen zu müssen.

Was sind die Nachteile von Stablecoins?

Trotz ihres Potenzials, die allgemeine Akzeptanz von Kryptowährungen zu fördern, haben Stablecoins auch Nachteile: 

1. Die Beibehaltung der Preisbindung ist nicht garantiert. Während einige große Stablecoin-Projekte eine gute Erfolgsbilanz aufweisen, sind viele andere gescheitert. Wenn ein Stablecoin dauerhaft Probleme hat, seine Preisbindung aufrechtzuerhalten, kann er schnell stark an Wert verlieren.

2. Es mangelt vielfach an Transparenz. Nicht alle Stablecoin-Emittenten legen ein vollständiges, öffentlich abrufbares Audit vor. Viele veröffentlichen nur periodische Bescheinigungen von privaten Wirtschaftsprüfern, die eine Prüfung im Auftrag des Emittenten durchgeführt haben.

3. Fiatbesicherte Stablecoins sind in der Regel stärker zentralisiert als andere Kryptowährungen. Die Sicherheiten werden von einer zentralen Stelle verwahrt, die auch einer externen Finanzaufsicht unterstehen kann und den Stablecoin in erheblichem Umfang kontrolliert. Außerdem muss man darauf vertrauen, dass der Emittent tatsächlich auch über die angegebenen Reserven verfügt. 

4. Kryptobesicherte und unbesicherte Coins sind auf ihre Community angewiesen, um zu funktionieren. Bei Kryptoprojekten sind offene Governance-Mechanismen üblich, was bedeutet, dass die Nutzer ein Mitspracherecht bei der Entwicklung und dem Betrieb eines Projekts haben. Du musst dich also selbst stark engagieren oder den Entwicklern und der Community vertrauen, dass sie das Projekt verantwortungsvoll betreiben.

Beispiele von Stablecoins

Kryptobesicherter Stablecoin: MakerDAO (DAI)

DAI ist ein kryptobesicherter Stablecoin, der darauf abzielt, den Preis des USD auf Ethereum zu tracken. Der Coin wird von den Mitgliedern der MakerDAO-Community verwaltet, die den Governance-Token MKR halten. Mit dem MKR-Token können Vorschläge für Änderungen am Projekt gemacht und darüber abgestimmt werden. DAI ist überbesichert, um der Volatilität von Kryptowährungen Rechnung zu tragen. Die Nutzer gehen Collateralized Debt Positions (CDPs) ein, indem sie ihr Collateral bereitstellen. Der gesamte Prozess wird über Smart Contracts ausgeführt.

Fiatbesicherter Stablecoin: TrueUSD (TUSD)

TUSD ist ein unabhängig verifizierbarer, an den USD gekoppelter Stablecoin. Es handelt sich um den ersten Stablecoin, der die Coin-Erstellung programmatisch steuert und eine sofortige On-Chain-Verifizierung der Off-Chain gehaltenen USD-Reserven ermöglicht. Anhand des Chainlink-Reservennachweises kann jeder TUSD-Inhaber überprüfen, ob seine TUSD durch USD gedeckt sind.

Sind Stablecoins reguliert?

Stablecoins haben aufgrund ihrer einzigartigen Kombination aus Fiat- und Kryptowährung weltweit das Interesse der Regulierungsbehörden geweckt. Da sie auf die Beibehaltung eines stabilen Preises abzielen, sind sie nicht nur für Spekulationszwecke geeignet, sondern ermöglichen auch sofortige internationale Transaktionen zu geringen Kosten. Einige Länder testen sogar die Schaffung ihrer eigenen Stablecoins. Da ein Stablecoin eine Art von Kryptowährung ist, fällt er in deinem Land wahrscheinlich unter die gleichen Vorschriften wie andere Kryptowährungen. Die Ausgabe von Stablecoins mit Fiatwährungen als Sicherheiten bedarf möglicherweise einer aufsichtsrechtlichen Genehmigung.

Fazit

Es gibt kaum noch einen Krypto-Anleger oder Trader, der nicht schon einmal einen Stablecoin besessen hat. Stablecoins werden oft auf Kryptobörsen gehalten, um sofort auf neue Marktchancen reagieren zu können. Sie sind überaus praktisch, um schnell Engagements in volatilen Kryptowährungen einzugehen und wieder zu beenden, ohne dass man seine Mittel in Fiatwährung auszahlen muss. Darüber hinaus können sie für Zahlungen und internationale Überweisungen verwendet werden.

Während Stablecoins ein wesentlicher Bestandteil der Krypto-Ökosystems sind und zur Schaffung eines neuen Finanzsystems beitragen, sollte man ihre Risiken nicht unterschätzen. Es hat schon verschiedene Stablecoin-Projekte gegeben, bei denen der Preisbindungsmechanismus versagte, Reserven fehlten und es zu Gerichtsverfahren kam. Auch wenn Stablecoins unglaublich vielseitige Anlageinstrumente sind, darf nicht vergessen werden, dass es sich immer noch um Kryptowährungen mit entsprechenden Risiken handelt. Du kannst diese mindern, indem du dein Portfolio diversifizierst. Darüber hinaus solltest du immer deine eigenen Nachforschungen anstellen, bevor du investierst oder handelst, und nie mehr investieren, als du dir leisten kannst, zu verlieren.

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