Was ist Chainlink (LINK)?

Was ist Chainlink (LINK)?

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Veröffentlicht Nov 20, 2020Aktualisiert Sep 13, 2025
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Zusammenfassung:

  • Chainlink ist ein dezentrales Netzwerk von Orakeln, das Smart Contracts auf verschiedenen Blockchains den Zugriff auf Daten aus der realen Welt, APIs und externe Systeme ermöglicht.

  • Es löst das sogenannte Orakel-Problem, indem es verlässliche und manipulationsresistente Daten bereitstellt. Dies ist eine wichtige Voraussetzung für erweiterte Smart-Contract-Funktionen.

  • Der LINK-Token wird verwendet, um Knotenbetreiber zu bezahlen und ehrliches Verhalten zu belohnen. Er trägt somit wesentlich zur Sicherheit des Netzwerks bei.

  • Chainlink ermöglicht eine Vielzahl von Anwendungsfällen, darunter DeFi-Apps, tokenisierte Vermögenswerte, Enterprise-Blockchain-Lösungen sowie Cross-Chain-Interoperabilität.

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Einführung

Smart Contracts führen automatisch bestimmte Aktionen aus, sobald festgelegte Bedingungen erfüllt sind. Dadurch können Vereinbarungen direkt auf der Blockchain umgesetzt werden. Da Blockchains jedoch nicht eigenständig auf externe Daten zugreifen können, nutzen Smart Contracts meist ausschließlich On-Chain-Informationen. Dieses zentrale Problem wird als „Orakel-Problem“ bezeichnet.

Chainlink adressiert dieses Problem durch ein dezentrales Netzwerk von Orakeln, die Off-Chain-Daten abrufen, prüfen und an Blockchains weiterleiten. So werden Smart Contracts intelligenter und stärker mit der realen Welt verknüpft. Nachdem der anfängliche Fokus auf Ethereum lag, unterstützt Chainlink inzwischen viele Blockchains und ermöglicht die Interoperabilität zwischen ihnen.

Chainlink ist ein dezentrales Netzwerk von Orakeln, das Smart Contracts sicheren Zugriff auf externe Datenquellen wie APIs, Zahlungssysteme, IoT-Geräte und andere Blockchains ermöglicht. Viele unabhängige Knotenbetreiber validieren und liefern die Daten, statt dass nur eine einzelne zentrale Datenquelle genutzt wird. Durch diese Dezentralisierung wird das Risiko deutlich reduziert.

LINK ist die native Kryptowährung des Ökosystems. Mit LINK werden Knotenbetreiber für ihre verlässlichen Datendienste bezahlt und durch Staking-Mechanismen zu ehrlichem Verhalten motiviert.

Chainlink nutzt ein Netzwerk von Knoten, um sicherzustellen, dass die an die Smart Contracts übermittelten Daten so vertrauenswürdig und zuverlässig wie möglich sind.

Wenn ein Smart Contract externe Daten benötigt und eine entsprechende Anfrage stellt, registriert das Chainlink-Protokoll dieses Ereignis und leitet die Aufgabe an mehrere Knoten weiter. Diese konkurrieren darum, die genaueste Antwort zu liefern.

Was diesen Prozess so stark macht, ist die Art und Weise, wie Chainlink Daten von verschiedenen Quellen validiert. Durch ein internes Reputationssystem kann Chainlink mit hoher Wahrscheinlichkeit feststellen, welche Quellen vertrauenswürdig sind. So können die Genauigkeit der Ergebnisse erheblich erhöht und Smart Contracts besser vor allen möglichen Angriffen geschützt werden.

Doch was ist die Funktion des LINK-Tokens? Smart Contracts, die externe Daten anfordern, bezahlen die Chainlink-Knotenbetreiber mit LINK als Vergütung für deren Dienste. Die Preise werden von den Knotenbetreibern selbst festgelegt und orientieren sich an der aktuellen Marktlage und dem Aufwand für die jeweilige Datenerhebung.

Zudem staken Knotenbetreiber LINK im Netzwerk, um ihr langfristiges Engagement zu demonstrieren. Ähnlich wie beim kryptökonomischen Modell von Bitcoin bestehen wirtschaftliche Anreize für Knotenbetreiber, ehrlich statt böswillig zu handeln.

Während Blockchains dezentral und sicher aufgebaut sind, können sie nicht direkt auf Off-Chain-Daten oder externe Systeme zugreifen. Viele Blockchain-Anwendungen – insbesondere im Finanz- und Versicherungsbereich – sind jedoch auf Informationen aus der realen Welt angewiesen, etwa Kursdaten, Wetterdaten oder regulatorische Angaben.

Ohne verlässliche Orakel besteht das Risiko, dass Smart Contracts nicht wie vorgesehen funktionieren oder manipuliert werden. Das Chainlink-Protokoll löst dieses Problem, indem es dezentrale, manipulationsresistente Datenfeeds mit kryptografischen Nachweisen bereitstellt.

Inzwischen hat sich Chainlink zur Standardlösung für Orakel auf Dutzenden von Blockchains und in Hunderten von Projekten etabliert. Viele führende DeFi-Plattformen beziehen über Chainlink dezentrale Preisdaten, die für Kredite, Derivate, Stablecoins usw. von grundlegender Bedeutung sind.

Auch außerhalb des DeFi-Bereichs wird Chainlink aktiv eingesetzt. Das Netzwerk arbeitet mit Unternehmen, Finanzinstituten und Behörden zusammen und bietet Interoperabilitätslösungen, die den Transfer von Daten und Tokens zwischen verschiedenen Blockchains und bestehenden IT-Systemen ermöglichen. Zur wachsenden Palette an Dienstleistungen gehören unter anderem die verifizierbare Zufallsfunktion für faires Gaming, der Nachweis von Reserven zur transparenten Überprüfung von Token-Deckungen sowie die automatisierte Vertragsausführung.

Risiken und Sicherheitsaspekte

Viele bekannte DeFi-Projekte wie Aave, Uniswap, Lido und Compound setzen auf die Orakel-Infrastruktur von Chainlink. Wenn jedoch zu viele Plattformen denselben Orakel-Dienst nutzen, entsteht eine gewisse Abhängigkeit. Sollte Chainlink unerwartet ausfallen oder gestört werden, könnten zahlreiche Anwendungen gleichzeitig betroffen sein.

Die Spam-Attacke von 2020

Trotz des dezentralen und sicherheitsorientierten Designs ist auch Chainlink nicht vollständig vor Angriffen geschützt. Bei einem Spam-Angriff auf die Wallets der Chainlink-Knotenbetreiber im Jahr 2020 wurden Schwachstellen in der Wallet (nicht im Kernprotokoll) ausgenutzt. Glücklicherweise konnte der Angriff schnell abgewehrt werden. In der Folge haben Chainlink und die Community die Sicherheitsvorkehrungen deutlich verschärft.

Der LINK-Token

Der LINK-Token wird im Chainlink-Ökosystem verwendet, um

  • Knotenbetreiber zu bezahlen, wenn sie Smart Contracts mit verlässlichen Daten versorgen.

  • durch Community-Staking einen Anreiz zu schaffen, dass die Knotenbetreiber ehrlich agieren. Diese zusätzliche Sicherheitsschicht wird aktiv weiterentwickelt.

  • Protokoll-Upgrades und Governance-Funktionen in der Zukunft zu unterstützen.

LINK kann auf großen Kryptobörsen wie Binance gekauft oder durch den Betrieb von Chainlink-Knoten verdient werden.

Viele Kryptoprojekte geben ihrer Community einen eigenen Spitznamen – die „LINK Marines“ sind eines der bekanntesten Beispiele dafür. Dieser Begriff steht für die engagierten und treuen Anhänger von Chainlink.

Diese Art von Gemeinschaftsbildung ist im Kryptobereich heute eine starke Marketing-Taktik. Die Kernunterstützer sorgen für viel Aktivität und Aufmerksamkeit in den sozialen Medien, was oft auch positive Auswirkungen auf andere Kennzahlen des Projekts hat.

Fazit

Chainlink ermöglicht es Smart Contracts, Daten aus der realen Welt sicher zu beziehen, und löst damit ein zentrales Problem im Kryptobereich. Die Technologie von Chainlink hat sich zu einer der wichtigsten Säulen im DeFi- und im gesamten Krypto-Ökosystem entwickelt.

Weiterführende Lektüre

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