TL;DR
Multi-Party-Computation-Wallets (MPC-Wallets) bieten eine einzigartige Möglichkeit, Kryptowährungen sicher aufzubewahren. Bei diesen Wallets werden die geheimen Schlüssel zwischen mehreren Parteien unter Verwendung von Geheimcodes aufgeteilt, sodass die Schlüssel vor allen anderen sicher sind.
Die MPC-Technologie gewährleistet Datenschutz und -genauigkeit durch kryptografische Methoden und verhindert Sicherheitsverletzungen, selbst wenn sich einige Parteien nicht an das festgelegte Protokoll halten.
MPC-Wallets werden in der Kryptobranche immer beliebter, da sie sicherer sind als andere Speichermethoden wie Cold Storage, Hot Storage und Hardware-Wallets.
Während MPC-Wallets mehr Sicherheit bieten, können sie Prozesse verlangsamen, da sie im Vergleich zu einfacheren Speichermethoden mehr Datenaustausch erfordern.
Kurz gesagt ermöglicht die MPC-Technologie die sichere Aufbewahrung digitaler Assets, z. B. von Kryptowährungen in MPC-Wallets. In diesem Artikel erfährst du, was eine MPC-Wallet ist, wie sie funktioniert und welches ihre Vor- und Nachteile sind.
Was ist die MPC-Technololgie?
Multi-Party Computation (MPC; auf Deutsch: Mehrparteienberechnung) oder Secure MPC (SMPC) bietet einer Gruppe von Personen die Möglichkeit, gemeinsam an etwas Vertraulichem zu arbeiten. Die Dinge bleiben privat, was vor allem im Internet ein Vorteil ist, wo es bekanntermaßen schwierig ist, Informationen geheim zu halten. Um die Technologie besser zu verstehen, wird ein einfaches Beispiel angeführt.
Angenommen drei Mitarbeiter eines Web3-Startups wollen ihren Durchschnittslohn herausfinden, ohne sich gegenseitig zu sagen, wie viel sie verdienen. Sie nutzen ein MPC-Protokoll, um den Durchschnitt zu ermitteln, ohne vertrauliche Informationen preiszugeben. MPC verwendet eine Technik, die „Additive Secret Sharing“ („additive Geheimnisteilung“) genannt wird, bei der die geheimen Daten (d. h. die Gehälter) zufällig aufgeteilt und den Mitarbeitern zugewiesen werden. Sie ermöglicht es, dass ein Mitarbeiter den Durchschnittslohn erfahren kann, ohne die anderen direkt fragen zu müssen.
Bei MPC sind zwei Faktoren von entscheidender Bedeutung: die Geheimhaltung vertraulicher Informationen und die Korrektheit der generierten Antwort. Die MPC-Technologie verhindert, dass vertrauliche Informationen preisgeben werden oder andere dazu verleitet werden, eine falsche Antwort zu geben, selbst wenn sich einige Mitarbeiter nicht an die Protokollregeln halten.
Ursprünge der Technologie
MPC ist ein Teilgebiet der Kryptografie, das in den 1970er Jahren entstand und seit den 1980er Jahren in der Praxis Anwendung findet. Im Gegensatz zu herkömmlichen kryptografischen Verfahren, die häufig zum Schutz von Informationen gegenüber Dritten verwendet werden, dient die MPC-Kryptografie dazu, den Datenschutz zwischen Teilnehmern desselben Systems zu gewährleisten.
Die MPC-Technologie wird heute in verschiedenen Anwendungen eingesetzt, z. B. zur Sicherung digitaler Assets in MPC-Wallets oder zur Geheimhaltung bestimmter Informationen bei digitalen Auktionen.
Was ist eine MPC-Wallet?
Wie es der Name bereits vermuten lässt, nutzt eine MPC-Wallet die Multi-Party-Computation-Technologie, um die Sicherheit von Kryptowährungen und anderen digitalen Vermögenswerten zu verbessern. Der private Schlüssel einer Wallet wird auf mehrere Parteien aufgeteilt, was den Datenschutz erhöht und das Risiko von Hacking, Regelverstößen und Verlusten verringert.
Aber machen Multisig-Wallets nicht genau das? Nun, nicht wirklich. Zwar wurden sowohl Multisig- als auch MPC-Wallets entwickelt, um den Datenschutz und die Sicherheit zu erhöhen, aber sie funktionieren unterschiedlich.
Unterschied zwischen MPC-Wallets und Multisig-Wallets
Während bei Multisig-Wallets zwei oder mehr private Schlüssel (jeweils ein privater Schlüssel von jeder Partei) erforderlich sind, um Blockchain-Transaktionen zu genehmigen, teilen MPC-Wallets einen einzigen privaten Schlüssel auf mehrere Parteien auf. Auch wenn sie ähnlich klingen mögen, weisen die beiden Wallet-Arten beträchtliche technische Unterschiede auf. Insgesamt sind MPC-Wallets flexibler und einfacher zu implementieren.
Vorteile von MPC-Wallets gegenüber anderen Krypto-Wallets
Unter den verschiedenen Arten von Krypto-Wallets gibt es die Custodial-Wallets, bei denen der Wallet-Anbieter die Assets und privaten Schlüssel für den Nutzer aufbewahrt und die Kontrolle über sie hat. Im Gegensatz dazu erlauben es Non-Custodial-Wallets den Nutzern, ihre privaten Schlüssel selbst zu halten und zu kontrollieren.
Non-Custodial-Wallets werden oft als sicherere Option für die Speicherung von Kryptowährungen angesehen, da die Nutzer ihre Schlüssel nicht einem Dienstleister oder einer dritten Partei anvertrauen müssen. Die Kontrolle über die eigenen Wallets und Schlüssel hat jedoch auch Nachteile, insbesondere für Krypto-Neueinsteiger. Diese Wallets erfordern in der Regel ein gewisses Maß an technischem Wissen, und die Nutzer müssen sicherstellen, dass ihre Schlüssel nicht verlorengehen oder gestohlen werden.
MPC-Wallets kombinieren das Beste aus beiden Welten. Da sie mehr Sicherheit und Komfort bieten und weniger Probleme bereiten als andere Wallets, werden sie immer beliebter.
Die wichtigsten Vorteile von MPC-Wallets sind:
Mehr Datenschutz: Die Daten werden in allen Teilen des Prozesses verschlüsselt, und es besteht keine Notwendigkeit, Dritten zu vertrauen.
Mehr Sicherheit: Es gibt keine einzelnen Ausfallpunkte (Single Points of Failure). Der geheime Schlüssel wird auf mehrere Parteien und über mehrere Standorte verteilt.
Mehr Komfort: Nutzer können ihre Assets online halten und benötigen keine Cold Storage.
Nachteile von MPC-Wallets
Geringere Geschwindigkeit: Die erhöhte Sicherheit kann zu Leistungseinbußen führen, da zusätzliche Rechenarbeit erforderlich ist, insbesondere bei der Erzeugung der privaten Schlüssel und ihrer geheimen Teile.
Höhere Kosten: Die gemeinsame Nutzung und Berechnung von Daten durch mehrere Parteien (und manchmal mehrere Netzwerke) kann die Kosten erheblich erhöhen.
Verwendung von MPC-Wallets in der Finanzbranche
Die MPC-Technologie ist aufgrund ihrer Vorteile für große Finanzinstitute zur ersten Wahl für zuverlässige Sicherheitslösungen geworden. Namhafte Institute nutzen sie, um ihre Vermögenswerte vor internen und externen Bedrohungen zu schützen.
Fazit
MPC-Wallets haben sich als fortschrittliche Lösung zur Gewährleistung von Sicherheit und Vertraulichkeit bei der Verwendung digitaler Assets erwiesen. Auch wenn sie mit gewissen Einschränkungen verbunden sind, werden sie aufgrund ihrer Vorteile – erhöhte Sicherheit, mehr Datenschutz und geringere Abhängigkeit von anderen Speichermethoden – immer beliebter. Es wird erwartet, dass MPC-Wallets im Zuge der weiteren Entwicklung der Kryptobranche eine zentrale Rolle beim Schutz von Vermögenswerten und privaten Informationen spielen werden.
Weiterführende Lektüre
Was ist eine Krypto-Wallet und wie wähle ich die richtige aus?
Custodial- vs. Non-Custodial-Wallets: Was ist der Unterschied?
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