Zusammenfassung:
Kryptowährungen werden von Land zu Land unterschiedlich besteuert. Einige Länder stufen Kryptowährungen als Eigentum ein und erheben eine Kapitalertragsteuer, in anderen ist Einkommenssteuer zu entrichten. In gewissen Ländern gibt es überhaupt keine Steuern auf Kryptowährungen.
Zu den steuerpflichtigen Ereignissen gehört nicht nur der Verkauf digitaler Assets. Auch Trading-Aktivitäten, das Bezahlen mit Kryptowährungen oder Krypto-Einkünfte aus Mining und Staking können Steuern nach sich ziehen. Der Besitz von Kryptowährungen oder die Übertragung zwischen eigenen Wallets ist in der Regel steuerfrei.
Der rechtliche Rahmen für die Besteuerung von Kryptowährungen ist in vielen Ländern noch in der Entwicklung. Staaten führen zunehmend klarere Steuerregelungen und strengere Meldepflichten ein, weshalb es für Krypto-Trader und -Anleger entscheidend ist, stets informiert zu bleiben.
Einführung
Wie Kryptowährungen besteuert werden, hängt davon ab, wo du lebst. Während einige Länder hohe Steuern auf digitale Assets erheben, besteuern andere sie überhaupt nicht. Jeder Staat klassifiziert Kryptowährungen anders, was sich auf die Höhe der zu zahlenden Steuern auswirkt.
Wie werden Kryptowährungen besteuert?
Die meisten Länder besteuern Kryptowährungen je nach ihrer Verwendung. Vielerorts werden sie wie Immobilien oder Kapitalanlagen behandelt, sodass beim Verkauf oder Handel mit ihnen Kapitalertragsteuern anfallen – ähnlich wie bei Aktien. Zudem ist häufig Einkommensteuer zu entrichten, wenn Kryptowährungen durch Mining oder Staking verdient oder als Vergütung für Waren und Dienstleistungen erhalten werden.
Wie bereits erwähnt, sind die Steuervorschriften für Kryptowährungen von Land zu Land unterschiedlich. Im Folgenden wird erläutert, wann in vielen Ländern Steuern auf Kryptowährungen erhoben werden und welche Regeln in ausgewählten Ländern gelten. Wichtig: Die Inhalte sind stark vereinfacht und dienen nur zu allgemeinen Bildungszwecken. Wenn du dir über deine steuerlichen Pflichten in Bezug auf Kryptowährungen unsicher bist, solltest du unbedingt einen zugelassenen Steuerberater in deinem Land konsultieren.
Wann fallen in der Regel Steuern auf Kryptowährungen an?
Beim Handel mit oder der Anlage in Kryptowährungen treten häufig steuerpflichtige Ereignisse auf:
Verkauf von Kryptowährungen gegen Fiatwährungen: Wenn du Bitcoin oder andere Kryptowährungen gegen Fiatwährungen tauschst, fallen möglicherweise Steuern auf den erzielten Gewinn an.
Handel von Kryptowährungen gegen andere Kryptowährungen: Der Tausch einer Kryptowährung gegen eine andere (z. B. von ETH gegen SOL) ist in den meisten Ländern eine steuerpflichtige Transaktion.
Bezahlen mit Kryptowährungen: Die Bezahlung von Waren oder Dienstleistungen mit Kryptowährungen ist wie ein Verkauf gegen Fiatwährung und kann daher ein steuerpflichtiger Vorgang sein.
Einkünfte aus Krypto-Aktivitäten und Vergütung in Kryptowährungen: Wenn du Einkommen aus Mining und Staking erzielst oder für Waren und Dienstleistungen in Kryptowährungen bezahlt wirst, ist dies im Allgemeinen steuerpflichtiges Einkommen.
Wann fallen in der Regel keine Steuern auf Kryptowährungen an?
Kaufen und Halten von Kryptowährungen: Wenn du Kryptowährungen nur kaufst und nicht verkaufst, fallen in der Regel keine Steuern an.
Transfers zwischen Wallets: Die Übertragung von Kryptowährungen zwischen deinen eigenen Wallets ist im Allgemeinen steuerfrei.
Krypto-Besteuerung in ausgewählten Ländern
USA
Die US-Bundessteuerbehörde IRS behandelt Kryptowährungen als Eigentum. Dies bedeutet, dass Kapitalertragsteuern anfallen, wenn Kryptowährungen verkauft, gehandelt oder ausgegeben werden. Der Steuersatz hängt davon ab, wie lange eine Kryptowährung gehalten wird:
Kurzfristige Kapitalgewinne (Haltedauer von weniger als einem Jahr) werden wie normales Einkommen besteuert (Steuersatz zwischen 10 % und 37 %).
Langfristige Kapitalgewinne (Haltedauer von über einem Jahr) werden je nach Einkommen mit 0 %, 15 % oder 20 % besteuert.
Einkünfte aus Krypto-Aktivitäten wie Mining oder Staking und Vergütungen in Kryptowährungen unterliegen der Einkommensteuer zum regulären Steuersatz der Person. Die Steuerbehörde schreibt außerdem vor, dass Kryptobroker ab 2025 Transaktionen mit dem Formular 1099-DA melden müssen.
Kapitalverluste aus Kryptowährungen können mit Kapitalgewinnen aus anderen Anlagen verrechnet werden, und Anleger können bei Kapitalverlusten einen Abzug von bis zu 3.000 USD pro Jahr von ihrem normalen Einkommen vornehmen.
Kanada
In Kanada werden Kryptowährungen wie eine Ware behandelt. Die Steuern hängen von der Verwendung ab:
Verkauf von oder Handel mit Kryptowährungen: Es fällt eine Kapitalertragsteuer an, aber nur 50 % des Gewinns sind steuerpflichtig.
Einnahmen aus oder in Kryptowährungen: Werden als Geschäftseinkommen betrachtet. Es gelten Steuersätze von bis zu 33 % auf Bundesebene zuzüglich Steuern auf Provinzebene.
Verluste aus dem Handel mit Kryptowährungen können in den Folgejahren verrechnet werden.
Großbritannien
In Großbritannien werden Kryptowährungen als Eigentum behandelt. Die Kapitalertragsteuer ist je nach Einkommensklasse unterschiedlich hoch:
Grundsteuerzahler: 10 % auf Kapitalerträge über dem jährlichen Freibetrag (3.000 GPB ab 2024).
Steuerzahler mit höherem Steuersatz: 20 % auf Kapitalerträge.
Einkünfte aus Krypto-Mining oder -Staking und Vergütungen in Kryptowährungen zählen als Einkommen. Auch in Großbritannien können Kapitalverluste mit anderen Kapitalgewinnen verrechnet werden.
Australien
Die australische Steuerbehörde ATO stuft Kryptowährungen als Eigentum ein und erhebt Kapitalertragsteuern auf Verkäufe und Handelsaktivitäten:
Kurzfristige Kapitalgewinne (Haltedauer von weniger als einem Jahr): Werden als reguläres Einkommen besteuert (Steuersatz von bis zu 45 %).
Langfristige Kapitalgewinne (Haltedauer von mehr als einem Jahr): 50 % Steuerabschlag auf den Kapitalgewinn.
Krypto-Einkünfte gelten als Einkommen, und der Steuersatz hängt vom Einkommen des Steuerpflichtigen ab. Verluste aus dem Handel mit Kryptowährungen können in späteren Jahren vorgetragen werden.
Japan
Japan hat einen der weltweit höchsten Steuersätze für Kryptowährungen. Krypto-Einkommen gelten als sonstiges Einkommen. Dies bedeutet Folgendes:
Die Steuersätze liegen je nach Einkommen zwischen 15 % und 55 %.
Kryptoverluste können nicht mit Einkünften aus anderen Einkommensarten verrechnet werden.
Japans Steuerpolitik ist derzeit wenig attraktiv für Krypto-Anleger. Es werden jedoch einige Reformen diskutiert, um das System für langfristige Anleger günstiger zu gestalten.
Wo werden Kryptowährungen nicht besteuert?
In einigen Ländern werden Kryptowährungen überhaupt nicht besteuert, weshalb sie bei Anlegern beliebt sind. Dazu gehören die Vereinigten Arabischen Emirate, Malta und die Kaimaninseln.
Vereinigte Arabische Emirate (VAE)
Privatpersonen in den VAE zahlen weder Einkommen- noch Kapitalertragsteuer auf Kryptogewinne. Für Unternehmen, die mit Kryptowährungen handeln, kann jedoch eine Körperschaftssteuer von 9 % erhoben werden.
Die VAE haben sich als Krypto-freundliches Zentrum positioniert und ziehen viele Blockchain-Enthusiasten und -Unternehmen an.
Malta
Malta bietet einen Steuersatz von 0 % auf langfristige Kryptogewinne, aber kurzfristige Trades unterliegen der Einkommensteuer (15–35 %). Dank eines klaren Rechtsrahmens gilt das Land als attraktiver Standort für Krypto-Unternehmen.
Kaimaninseln
Auf den Kaimaninseln werden keine Einkommen-, Kapitalertrag- oder Unternehmenssteuern auf Kryptowährungen erhoben, was sie zu einem Steuerparadies für Krypto-Anleger macht. Das britische Überseegebiet hat sich zu einem beliebten Standort für Krypto-Hedgefonds und Blockchain-Startups entwickelt.
Aktuelle Entwicklungen
Die Steuervorschriften für Kryptowährungen ändern sich ständig, da die Länder versuchen, mit der dynamischen Branche Schritt zu halten. Einige wichtige Entwicklungen sind:
Klarere Vorschriften: Immer mehr Länder schaffen klare steuerliche Regelungen für Krypto-Anleger.
Strengere Meldepflichten: In vielen Ländern sind Kryptobörsen mittlerweile verpflichtet, die Transaktionen der Nutzer an die Steuerbehörden zu melden.
Globale Steuerstandards: In Zukunft könnte es internationale Richtlinien zur Verhinderung von Steuerhinterziehung geben.
Da sich die Vorschriften ändern, ist es wichtig, dass du dich über die Steuergesetze deines Landes auf dem Laufenden hältst, um Strafen zu vermeiden.
Fazit
Die Besteuerung von Kryptowährungen hängt stark davon ab, wo du lebst. Einige Länder erheben hohe Steuern, während andere Kryptowährungen überhaupt nicht besteuern. Wenn du in Kryptowährungen investierst oder mit ihnen handelst, solltest du dich über die Steuervorschriften deines Landes informieren. Du solltest deine Krypto-Transaktionen genau dokumentieren und einen Steuerexperten konsultieren, um sicher alle Vorschriften einzuhalten und unnötige Strafen zu vermeiden.
Ein grundlegendes Verständnis der Besteuerung von Kryptowährungen in deinem Land zu erlangen, muss nicht schwer sein, ist aber enorm wichtig. Mit den richtigen Informationen kannst du kluge finanzielle Entscheidungen treffen und böse Überraschungen bei der nächsten Steuererklärung vermeiden.
Weiterführende Lektüre
Haftungsausschluss: Binance bietet keine Steuer- oder Finanzberatung an. Je nach den steuerlichen Rahmenbedingungen des Landes musst du möglicherweise Steuern zahlen, wenn du mit Waren handelst und das Ereignis zu Kapitalgewinnen (oder -verlusten) führt. Der rechtliche Rahmen für die Besteuerung von Kryptowährungen ist von Land zu Land unterschiedlich. Wir raten dir daher dringend, deinen persönlichen Steuerberater zu kontaktieren, um weitere Informationen über deine persönlichen steuerlichen Verhältnisse zu erhalten. Es liegt in deiner persönlichen Verantwortung, die für dich zutreffende Steuerjurisdiktion auszuwählen.
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