Was ist Swing-Trading?

Was ist Swing-Trading?

Anfänger
Veröffentlicht Aug 6, 2020Aktualisiert Jun 21, 2025
7m

Zusammenfassung:

  • Swing-Trading ist eine Handelsstrategie, bei der Positionen über mehrere Tage gehalten werden, um größere Kursbewegungen auszunutzen. Swing-Trading ist weniger dynamisch als Scalping, aber aktiver als langfristiges Anlegen.

  • Die Grundlage für Swing-Trading ist die technische Analyse, ergänzt durch fundamentale Faktoren. Ziel ist es, bei Beginn eines Trends früh einzusteigen und rechtzeitig wieder auszusteigen.

  • Swing-Trading eignet sich gut für Trader, die nicht den ganzen Tag den Markt beobachten können, aber dennoch kurzfristige Handelschancen nutzen möchten.

  • Risikomanagement, Geduld und klare Setups sind dabei entscheidend – besonders an den volatilen Kryptomärkten.

Swing-Trading-CTA

Einführung

Wenn Scalping ein Sprint ist, dann ist Swing-Trading ein Mittelstreckenlauf. Swing-Trading ist nicht so dynamisch wie Scalping, zielt aber ebenfalls auf kurzfristige bis mittelfristige Kursbewegungen ab. In der Regel werden Positionen über mehrere Tage bis maximal einige Wochen gehalten.

Swing-Trading ist bei Krypto-Tradern beliebt, die aktiv handeln möchten, aber nicht den ganzen Tag die Märkte beobachten können. Statt kleinste Kursausschläge auszunutzen – wie beim Scalping – konzentrieren sich Swing-Trader auf stärkere Bewegungen, die sich über mehrere Tage oder Wochen hinweg entwickeln.

Wenn du als Einsteiger aktiv traden möchtest, dir das hochdynamische Scalping aber zu stressig oder zeitintensiv ist, könnte Swing-Trading genau die richtige Strategie für dich sein.

So funktioniert Swing-Trading

Swing-Trader zielen auf kurzfristige Trends ab, die je nach Asset und Marktbedingungen einige Tage oder sogar ein paar Wochen andauern.

Durchbricht beispielsweise Bitcoin ein Widerstandsniveau und zeigt einen klaren Aufwärtstrend, könnte ein Swing-Trader einsteigen und die Position mehrere Tage lang halten, bis das Momentum nachlässt. Das Ziel ist es, so früh wie möglich während einer Kursbewegung einzusteigen und vor oder kurz nach einer Umkehr wieder auszusteigen.

Im Gegensatz zu Scalpern, die vor allem Charts mit kurzen Zeitrahmen nutzen und auf eine schnelle Orderausführung angewiesen sind, arbeiten Swing-Trader meist mit 4-Stunden- oder Tages-Charts. Sie stützen ihre Entscheidungen vorrangig auf technische Indikatoren und beziehen gelegentlich auch fundamentale Entwicklungen (z. B. Nachrichten zu wichtigen Projekt-Updates oder makroökonomischen Ereignissen) mit ein.

Da Swing-Trader nicht permanent vor den Bildschirmen sitzen, legen sie zentrale Parameter oft im Voraus fest, darunter:

  • Ein- und Ausstiegsziele

  • Stop-Loss-Niveaus zur Risikobegrenzung

  • Alarme oder Trading-Bots zur Unterstützung beim Timing und der Orderausführung

Swing-Trading vs. Day-Trading

Der größte Unterschied zwischen Swing- und Day-Trading liegt in der Haltedauer. Swing-Trader halten ihre Positionen von einigen Tagen bis zu ein paar Wochen, während Day-Trader alle Trades innerhalb eines Tages eröffnen und schließen – manchmal binnen Minuten.

Day-Trading erfordert eine ständige Marktbeobachtung und schnelle Entscheidungen. Swing-Trading dagegen bietet mehr Zeit zum Analysieren und Reagieren. Swing-Trader arbeiten vorwiegend mit 4-Stunden- und Tages-Charts, während Day-Trader 1- bis 30-Minuten-Charts nutzen und eine Vielzahl von Trades pro Tag ausführen.

Für Einsteiger ist Swing-Trading oft leichter zu managen. Es bedeutet weniger Stress, weniger Trades und mehr Zeit für die Planung. Day-Trading kann ebenfalls profitabel sein, verlangt aber deutlich mehr Zeit, Konzentration und Erfahrung.

Gängige Strategien im Swing-Trading

1. Trendfolge

Beim Swing-Trading geht es darum, klare Auf- oder Abwärtstrends zu erkennen und diese gezielt auszunutzen. Zeigt Bitcoin beispielsweise ein Muster aus höheren Hochs und höheren Tiefs, steigen Swing-Trader bei Rücksetzern ein, um vom übergeordneten Aufwärtstrend zu profitieren.

2. Gegenbewegung bei Unterstützungs- und Widerstandsniveaus

Swing-Trader achten darauf, wie der Markt auf wichtige Unterstützungs- und Widerstandsniveaus reagiert. Prallt beispielsweise Solana an einem wichtigen Unterstützungsniveau nach oben ab und bildet eine bullische Kerze, könnte ein Swing-Trader eine Long-Position eröffnen – mit Kursziel knapp unterhalb des nächsten Widerstands.

3. Kreuzung von gleitenden Durchschnitten

Schneidet ein kurzfristiger gleitender Durchschnitt (z. B. der 9-Tage-EMA) einen langfristigen (z. B. den 20-Tage-EMA) von unten nach oben, kann dies auf den Start eines neuen Swing-Trends hindeuten. Solche Kreuzungspunkte dienen oft als Einstiegssignale.

4. Ausbruch aus einer Konsolidierung

Swing-Trader halten häufig Ausschau nach Ausbrüchen aus engen Seitwärtsphasen. Bewegt sich ein Asset über mehrere Tage in einer engen Preisspanne und durchbricht dann mit erhöhtem Volumen eine Widerstandszone, kann das ein Signal für den Beginn eines mehrtägigen Trends sein.

Das richtige Setup für Swing-Trading

Swing-Trading erfordert keine Tools für den Hochfrequenzhandel, doch ein gutes Setup ist trotzdem wichtig:

  • Charting-Tools: Du kannst Tools wie TradingView nutzen, um Trends und Indikatoren im 4-Stunden- oder Tages-Chart zu analysieren.

  • Kryptobörse: Wähle eine zuverlässige und sichere Börse mit hoher Liquidität, wie z. B. Binance.

  • Technische Indikatoren: Häufig verwendet werden RSI, MACD, gleitende Durchschnitte, Bollinger-Bänder und Volumenprofile.

  • News-Feeds: Verfolge die Nachrichten in den wichtigsten Medien und auf Plattformen wie X, um über Projekt-Updates und makroökonomische Entwicklungen mit potenzieller Kurswirkung auf dem Laufenden zu bleiben.

  • Risikomanagement: Setze stets Stop-Losses und strebe ein Risiko/Ertrags-Verhältnis von idealerweise 1:3 oder besser an.

Vor- und Nachteile von Swing-Trading

Vorteile

  • Weniger zeitintensiv als Scalping. Du musst nicht den ganzen Tag den Bildschirm beobachten.

  • Größeres Potenzial pro Trade, da auf stärkere Kursbewegungen abgezielt wird.

  • Weniger Trades bedeuten niedrigere Gebühren und mehr Zeit zur Analyse.

  • Eine individuelle Zeitgestaltung kann für Teilzeit-Trader und Berufstätige ideal sein.

Nachteile

  • Risiko über Nacht und am Wochenende. Es kann zu unerwarteten Kurslücken kommen.

  • Geduld erforderlich. Positionen werden oft über Tage gehalten, bis sie sich auszahlen.

  • Emotionen können hinderlich sein. Die Versuchung, zu früh auszusteigen oder bei Rücksetzern panisch zu verkaufen, ist groß.

  • Volatilität. Auch innerhalb eines Trends können schnelle Richtungswechsel auftreten – gerade an den hochvolatilen Kryptomärkten.

Ist Swing-Trading für Einsteiger geeignet?

Swing-Trading gehört zu den einsteigerfreundlichsten Strategien, vorausgesetzt, du bist mit Charts und Handelsindikatoren bereits vertraut.

Du hast genügend Zeit, über Trades nachzudenken, Handelssituationen genau zu analysieren und Einstiegs- sowie Ausstiegspunkte sorgfältig zu planen. Im Gegensatz zum Scalping musst du keine Entscheidungen in Sekundenschnelle treffen. Gleichzeitig bleibst du aktiv am Markt und hast regelmäßige Handelschancen.

Tipps für den Einstieg ins Krypto-Swing-Trading:

  • Starte mit kleinem Kapital, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie sich Trades über mehrere Tage entwickeln.

  • Lege klare Stop-Loss-Niveaus fest, um dein Verlustpotenzial zu begrenzen.

  • Führe ein Trading-Tagebuch, in dem du festhältst, was funktioniert hat, was nicht und wie du dich während eines Trades gefühlt hast.

  • Konzentriere dich auf Coins mit hoher Marktkapitalisierung wie BTC, ETH oder SOL, die in der Regel weniger volatil sind als andere Kryptowährungen.

Fazit

Swing-Trading gilt als ausgewogener Mittelweg im Kryptohandel: Du bleibst aktiv, handelst jedoch mit mehr Flexibilität und Ruhe als bei kurzfristigeren Strategien. Du musst nicht ständig traden, bleibst aber nah am Geschehen und reagierst gezielt auf kurzfristige Kursbewegungen. Mit technischer Analyse, einem Blick für relevante Krypto-Nachrichten und einem klaren Kopf entwickelst du die Fähigkeit, Handelsgelegenheiten zu erkennen und Markttrends effektiv zu nutzen.

Weiterführende Lektüre

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