Was ist Krypto-Staking und wie funktioniert es?
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Was ist Krypto-Staking und wie funktioniert es?

Was ist Krypto-Staking und wie funktioniert es?

Anfänger
Veröffentlicht Sep 22, 2019Aktualisiert Aug 14, 2024
9m

Zusammenfassung:

  • Unter Staking versteht man das Sperren von Kryptowährungen, um zur Sicherheit und zum ordnungsgemäßen Funktionieren einer Blockchain beizutragen und dafür Belohnungen zu erhalten.

  • Es ermöglicht Kryptoanlegern, ihre bevorzugten Blockchains zu unterstützen und gleichzeitig ihre Kryptobestände mit der Zeit zu vergrößern.

  • Staking ist nur bei Blockchains möglich, die den Proof of Stake-Konsensmechanismus verwenden. Beispiele sind Ethereum, Solana, Cardano, Avalanche, Polkadot, Cosmos und viele weitere.

  • Obwohl du deine Kryptobestände mittels Staking vermehren kannst, solltest du dir bewusst sein, dass es auch gewisse Risiken wie Volatilität, Slashing und mögliche technische Probleme birgt, die zum Verlust deiner Mittel führen können.

Was ist Krypto-Staking?

Staking bezeichnet den Prozess, bei dem du eine bestimmte Menge an Kryptowährungen sperrst, um den Betrieb eines Blockchain-Netzwerkes zu sichern und zu unterstützen. Als Gegenleistung verdienst du Kryptowährungen, weshalb Staking eine beliebte Methode für Anleger ist, um ein passives Einkommen zu erzielen. Staking ist ein wesentliches Element von Proof of Stake-Blockchains.

Was ist Proof of Stake?

Proof of Stake (PoS) ist ein Konsensmechanismus, der zur Überprüfung und Validierung von Transaktionen eingesetzt wird. Er wurde 2011 als Alternative zum Proof of Work (PoW)-Konsensmechanismus von Bitcoin entwickelt.

Der Hauptunterschied zwischen PoW und PoS besteht darin, dass PoW auf Mining basiert, einem ressourcenintensiven Prozess, bei dem Miner komplexe mathematische Probleme lösen, um neue Blöcke zur Blockchain hinzufügen zu können. Bei PoS werden Transaktionen und Blöcke hingegen von Validatoren überprüft, die Kryptowährungen gestakt haben. Je mehr Coins ein Validator stakt, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass er den nächsten Block hinzufügen darf.

Wie läuft der PoS-Prozess ab?

Wie gesagt, können Validatoren, die Kryptowährungen staken, am PoS-Prozess teilnehmen und auf diese Weise zur Aufrechterhaltung und Sicherung eines Blockchain-Netzwerkes beitragen. Der PoS-Prozess kann je nach Blockchain unterschiedlich sein, aber in der Regel läuft er folgendermaßen ab:

1. Auswahl des Validators: Bei PoS-Blockchains wird der Validator anhand einer Kombination von Faktoren ausgewählt, darunter der Anzahl der gestakten Coins, der Staking-Dauer und manchmal auch nach dem Zufallsprinzip.

2. Validierung von Transaktionen: Der ausgewählte Validator überprüft und validiert die Transaktionen, um zu gewährleisten, dass sie zulässig sind.

3. Blockerstellung: Die bestätigten Transaktionen werden zu einem Block zusammengefasst, der dann der Blockchain hinzugefügt wird, die im Grunde eine verteilte digitale Datenbank (sog. Ledger) ist.

4. Belohnungen: Als Belohnung für seine Arbeit erhält der Validator einen Teil der Transaktionsgebühren und manchmal auch neue Kryptowährungen.

Welche Arten von Staking gibt es?

Es gibt verschiedene Arten von Staking, die je nach deinem technischen Fachwissen und der Menge der zu stakenden Coins unterschiedlich gut für dich geeignet sein können. Zu den gängigsten Staking-Arten gehören:

  • Solo- oder Self-Staking: Hier führst du selbst einen Validierungsknoten aus. Diese Option gewährt dir den höchsten Grad an Kontrolle, erfordert aber ein hohes Maß an technischem Wissen und Verantwortung. Wenn du es nicht richtig machst, kannst du deine Assets infolge von Slashing-Strafen verlieren.

  • Staking über Kryptobörsen: Auf einigen Kryptobörsen kannst du Kryptowährungen staken, ohne dass du dich um die technischen Details Gedanken machen musst. Diese Methode wird auch als „Staking als Service“ bezeichnet. Binance ETH Staking ist zum Beispiel ein solcher Dienst, der es dir ermöglicht, tägliche Belohnungen zu verdienen.

  • Delegated Staking: Du kannst das Staking deiner Coins auch an einen vertrauenswürdigen Validator oder einen Staking-Dienst delegieren, der sich um alle technischen Aspekte kümmert. Einige Altcoins bieten diese Option direkt in ihren nativen Krypto-Wallets an.

  • Pooled Staking: Beim Pooled Staking legen mehrere Nutzer ihre Coins in einem gemeinsamen Staking-Pool zusammen, um ihre Chance auf eine Belohnung zu erhöhen, wobei sie keinen eigenen Knoten betreiben müssen.

Was ist ein Staking-Pool?

Ein Staking-Pool ist eine Gruppe von Kryptoinhabern, die ihre Coins gemeinsam staken, um ihre Chancen zu erhöhen, als Validator ausgewählt zu werden. Im Erfolgsfall erhalten die Teilnehmer Belohnungen, die proportional zu ihrem Beitrag zum Staking-Pool sind.

Diese Option ist vor allem für Kleinanleger von Vorteil, die nicht über genügend Coins verfügen, um die Staking-Mindestanforderungen zu erfüllen. Aufgrund der sehr unterschiedlichen Gebühren und aus Sicherheitsgründen solltest du dich jedoch sorgfältig über die verschiedenen Staking-Pools informieren und einen seriösen auswählen.

Was ist Liquid Staking?

Liquid Staking ist eine neuere Form des Stakings, die es Nutzern ermöglicht, ihre Assets zu staken, ohne dabei an Liquidität einzubüßen. Im Gegensatz zu herkömmlichem Staking, bei dem die Assets während der Staking-Periode in der Regel gesperrt und daher nicht liquide sind, wird mit dem Liquid Staking ein Mechanismus eingeführt, bei dem die Nutzer Staking-Belohnungen verdienen und ihre Kryptowährungen gleichzeitig für andere Zwecke verwenden können.

Ein gängiger Ansatz ist die Ausgabe von Liquid Staking Tokens (LSTs), bei denen es sich um Tokens handelt, die die gestakten Assets repräsentieren. Wenn du zum Beispiel ETH auf Binance stakst, erhältst du WBETH, das du handeln oder anderweitig verwenden kannst, während du gleichzeitig Belohnungen für das ETH-Staking verdienst. Stakst du ETH hingegen auf einer Plattform wie Lido, bekommst du LSTs, die stETH genannt werden.

Es gibt auch Plattformen, bei denen das Staking direkt im Protokoll eines Netzwerkes integriert ist, was als natives Liquid Staking bezeichnet wird. Hier werden keine LSTs ausgegeben. Ein Beispiel ist ADA auf der Cardano-Blockchain. Dank dieser Innovation können Nutzer von den Vorteilen des Stakings profitieren und gleichzeitig ihre Assets frei verwenden.

Was sind die Vorteile des Stakings von Kryptowährungen?

Staking ermöglicht es dir, deine ungenutzten Kryptowährungen für dich arbeiten zu lassen. So kannst du Belohnungen verdienen und gleichzeitig zur Sicherung deiner bevorzugten Blockchain-Netzwerke beitragen. Krypto-Staking ist besonders bei langfristigen Kryptoanlegern beliebt, die ihre Assets vermehren möchten.

Warum staken?

  • Belohnungen verdienen: Mit Staking kannst du zusätzliche Kryptowährungen verdienen, indem du deine Coins in einer Staking-Wallet hältst. Dies kann eine tolle Möglichkeit sein, ein passives Einkommen zu erzielen.

  • Ein Netzwerk unterstützen: Durch Staking trägst du zur Sicherung und dem ordnungsgemäßen Funktionieren eines Blockchain-Netzwerkes bei.

  • An Abstimmungen teilnehmen: In einigen Netzwerken erhältst du durch Staking Stimmrechte, die es dir ermöglichen, Einfluss auf die zukünftige Ausrichtung des Netzwerkes zu nehmen.

  • Energieeffiziente Lösungen fördern: Im Gegensatz zu PoW-Mining erfordert Staking deutlich weniger Energie und ist daher umweltfreundlicher.

Lohnt es sich, Kryptos zu staken?

Ja, in der Regel lohnt es sich, deine ungenutzten Krypto-Guthaben zu staken, um ein passives Einkommen zu generieren – vor allem, wenn du ein langfristiger Kryptoanleger bist und ein Projekt über längere Zeit unterstützen möchtest. Die Belohnungen und Risiken variieren jedoch je nach Kryptowährung und der gewählten Plattform. 

Wenn beispielsweise eine DeFi-Staking-Plattform zwar hohe Renditen bietet, aber keine ausreichende Sicherheit garantiert, besteht die Gefahr, dass deine gestakten Assets gestohlen werden oder verlorengehen. Marktvolatilität ist ein weiterer Risikofaktor, der Gewinne zunichtemachen oder Verluste verursachen kann.

Was die Risiken von Staking?

Mit Krypto-Staking kannst du zwar Belohnungen verdienen, es ist aber auch mit Risiken verbunden. Zu den potenziellen Risiken des Stakings gehören:

1. Marktvolatilität: Wenn der Preis der gestakten Kryptowährung deutlich fällt, kann es sein, dass du trotz der Staking-Belohnungen einen Verlust erzielst.

2. Slashing-Risiko: Wenn du ein PoS-Validator bist, musst du sicherstellen, dass deine Staking-Operationen wie beabsichtigt funktionieren. Validatoren, die böswillig handeln oder ihren Knoten nicht ordnungsgemäß betreiben, können mit der Beschlagnahmung ihrer gestakten Assets, dem sogenannten Slashing, bestraft werden.

3. Zentralisierungsrisiko: Wenn eine kleine Anzahl von Validatoren den Großteil der gestakten Coins kontrolliert, führt dies zu einer Zentralisierung, die die Sicherheit des Netzwerkes gefährden kann.

4. Technisches Risiko: Bei einigen Staking-Arten werden deine Coins für einen festgelegten Zeitraum gesperrt. Technische Probleme wie Fehler im Smart-Contract oder in der Software können dazu führen, dass du nicht mehr auf deine Mittel zugreifen kannst oder dass sie blockiert werden.

5. Drittparteienrisiko: Wenn du das Staking über einen Drittanbieter vornimmst, vertraust du diesem deine Mittel an. Im Falle eines Hacks der Plattform sind deine Coins in Gefahr. Auch DeFi-Plattformen bergen ähnliche Risiken, insbesondere wenn du ihnen vollen Zugriff auf deine Krypto-Wallet gewähren musst.

Wie kann man im Jahr 2024 Kryptos staken?

1. Wähle eine PoS-Kryptowährung: Wähle eine Kryptowährung aus, die du staken kannst. Vergewissere dich, dass du die Staking-Anforderungen und die Belohnungen verstehst.

2. Richte eine Wallet ein: Wähle eine Wallet, die Staking unterstützt. Am sichersten ist es, eine gängige Wallet wie die Binance Web3-Wallet, MetaMask oder die TrustWallet zu verwenden.

3. Beginne mit dem Staking: Befolge die Anweisungen des Netzwerkes für das Staking, um einen Validatorknoten zu betreiben, das Staking an einen Validator zu delegieren oder einem Staking-Pool beizutreten.

Bitte beachte, dass die Web3-Wallets nur Schnittstellen zu den Staking-Diensten sind und keine Kontrolle über die Protokolle haben. Wähle daher am besten etablierte Blockchains wie Ethereum und Solana und stelle eigene Recherchen an, bevor du finanzielle Risiken eingehst.

Wie werden die Staking-Belohnungen berechnet?

Die Staking-Belohnungen variieren je nach Netzwerk und hängen häufig von folgenden Faktoren ab:

  • Menge der von dir gestakten Coins

  • Staking-Dauer

  • Gesamtzahl der im Netzwerk gestakten Coins

  • Transaktionsgebühren des Netzwerkes und Inflationsrate des Coins

Bei einigen Blockchains werden die Belohnungen als fester Prozentsatz angegeben, was es für dich einfacher macht, deinen Ertrag vorherzusagen. Häufig werden sie als geschätzte jährliche Rendite ausgedrückt, z. B. als effektiver Jahreszins (APR).

Können gestakte Kryptos ausgezahlt werden?

Normalerweise ja. Du solltest deine gestakten Kryptowährungen jederzeit auszahlen können. Die genauen Mechanismen und Regeln variieren jedoch von einer Plattform zur anderen. In manchen Fällen kann eine vorzeitige Auszahlung gestakter Assets sogar zu einem teilweisen oder vollständigen Verlust der Staking-Belohnungen führen. Überprüfe daher die Staking-Regeln der von dir verwendeten Blockchain oder Plattform.

Es sei darauf hingewiesen, dass Validatoren dank des Ethereum Shanghai-Upgrades von 2023 ihre Stakes im Ethereum-Netzwerk auszahlen können. Sie können ihre Belohnungen automatisch erhalten und ihr gestaktes ETH jederzeit abziehen.

Warum kann man nicht alle Kryptowährungen staken?

Staking ist eine spezifische Funktion von PoS-Blockchains. Kryptowährungen wie Bitcoin, die auf einem PoW-Konsensmechanismus basieren, können nicht gestakt werden. Allerdings unterstützen auch nicht alle PoS-Netzwerke Staking, da diese möglicherweise andere Mechanismen verwenden, um die Nutzer zur Teilnahme am Netzwerk zu bewegen.

Fazit

Krypto-Staking bietet dir die Möglichkeit, dich an Blockchain-Netzwerken zu beteiligen und gleichzeitig Belohnungen zu verdienen. Sei dir jedoch der damit verbundenen Risiken bewusst. Dazu gehören Marktvolatilität, Slashing, technische Probleme und Drittparteienrisiken. Durch die sorgfältige Wahl deiner Staking-Methode und eine gründliche Recherche zum Netzwerk kannst du das Blockchain-Ökosystem unterstützen und ein passives Einkommen verdienen.

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