Vier wichtige gleitende Durchschnitte der technischen Analyse
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Vier wichtige gleitende Durchschnitte der technischen Analyse

Vier wichtige gleitende Durchschnitte der technischen Analyse

Anfänger
Veröffentlicht Apr 25, 2024Aktualisiert Jul 8, 2024
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Wichtigste Punkte:

  • Gleitende Durchschnitte können Tradern helfen, Marktdynamiken und -trends zu analysieren und potenzielle Trendumkehrungen zu erkennen.

  • Vier wichtige gleitende Durchschnitte der technischen Analyse sind Double Moving Average Crossover, Moving Average Ribbon, Moving Average Envelopes (ENV) und Moving Average Convergence Divergence (MACD).

  • Während gleitende Durchschnitte wertvolle Informationen für Anlageentscheidungen liefern können, ist ihre Interpretation mit einem gewissen Maß an Subjektivität verbunden. Um das Risiko zu reduzieren, setzen Trader die Indikatoren häufig in Kombination mit Fundamentalanalysen und anderen Methoden ein.

Einführung

Gleitende Durchschnitte (Moving Averages oder MAs) sind beliebte technische Indikatoren, die Preisbewegungen über einen bestimmten Zeitraum hinweg glätten. Sie können eingesetzt werden, um potenzielle Trendumkehrungen, Ein- und Ausstiegspunkte, Unterstützungs- und Widerstandsniveaus usw. zu erkennen. In diesem Artikel erfährst du mehr über vier gleitende Durchschnitte der technischen Analyse und wie man sie interpretiert.

Warum sind gleitende Durchschnitte in der technischen Analyse so nützlich?

Gleitende Durchschnitte glätten die Preisentwicklungen und reduzieren das Marktrauschen. Sie können Tradern dabei helfen, Markttrends zu erkennen. Durch die Analyse der Entwicklung mehrerer gleitender Durchschnitte können Trader die Marktdynamik besser einschätzen und ihre Strategien an unterschiedliche Marktbedingungen anpassen.

1. Double Moving Average Crossover

Dieser Indikator besteht aus zwei gleitenden Durchschnitten mit unterschiedlichen Periodenlängen – einem kurzfristigen (z. B. einem 50-Tage-MA) und einem langfristigen (z. B. einem 200-Tage-MA). Meist werden gleitende Durchschnitte derselben Art herangezogen, wie zwei einfache gleitende Durchschnitte (SMAs), aber man kann beispielsweise auch einen SMA mit einem exponentiellen gleitenden Durchschnitt (EMO) kombinieren. 

Bei dieser Strategie achten Trader auf Kreuzungen zwischen den beiden Linien. Schneidet der kurzfristige gleitende Durchschnitt den langfristigen gleitenden Durchschnitt von unten nach oben (ein sogenanntes Goldenes Kreuz), ist dies ein bullisches Signal und deutet auf eine potenzielle Kaufgelegenheit hin. Fällt der kurzfristige gleitende Durchschnitt hingegen unter den langfristigen gleitenden Durchschnitt (ein sogenanntes Todeskreuz), ist dies ein bärisches Signal und deutet auf eine potenzielle Verkaufsmöglichkeit hin.

2. Moving Average Ribbon

Ein Moving Average Ribbon ist ein Band aus mehreren gleitenden Durchschnitten mit unterschiedlichen Periodenlängen. In der Regel besteht ein Band aus vier bis acht SMAs, aber die genaue Anzahl kann je nach individueller Präferenz variieren. Die Periodenlängen können ebenfalls angepasst werden, um verschiedenen Handelsumgebungen gerecht zu werden. Beispielsweise besteht das Standard-Band aus vier SMAs mit Periodenlängen von 20, 50, 100 und 200. 

Trader achten darauf, ob sich das Band ausweitet oder verengt. Ein sich ausweitendes Band, bei dem sich die kurzfristigen gleitenden Durchschnitte während eines Kursanstiegs von den langfristigen gleitenden Durchschnitten entfernen, deutet beispielsweise auf einen sich verstärkenden Markttrend hin. Umgekehrt deutet ein sich verengendes Band, bei dem die gleitenden Durchschnitte sich annähern oder sich kreuzen, auf eine Marktkonsolidierung oder einen Kursrückgang hin.

3. Moving Average Envelopes (MAE)

Dieser Indikator besteht aus einer Basislinie und zwei Bändern ober- und unterhalb der Basislinie (Envelopes). Das obere und das untere Band liegen in einem bestimmten prozentualen Abstand zur Basislinie. Die Basislinie kann entweder ein SMA oder ein EMA sein, je nachdem, wie stark sie auf Preisänderungen reagieren soll. In der Regel wird ein 20-Tage-SMA mit Bändern in Abständen von 2,5 % oder 5 % verwendet. Der Prozentsatz ist nicht fix und kann je nach Marktvolatilität angepasst werden, um Preisschwankungen deutlicher sichtbar zu machen. 

Dieser Indikator kann helfen, überkaufte und überverkaufte Märkte zu identifizieren. Wenn der Kurs das obere Band von unten kreuzt, deutet dies darauf hin, dass der Vermögenswert überkauft ist und ein guter Zeitpunkt zum Verkauf sein könnte. Fällt der Kurs jedoch unter das obere Band, könnte der Vermögenswert überverkauft sein und sich eine potenzielle Kaufgelegenheit bieten.

Moving Average Envelopes vs. Bollinger-Bänder

Bollinger-Bänder (BB) ähneln Moving Average Envelopes (MAE). Bei beiden Indikatoren werden im Allgemeinen ein 20-Tage-SMA als Basislinie und ein Band darüber und darunter verwendet. Trotz dieser Ähnlichkeiten weisen sie einige Unterschiede auf. 

Beim MAE-Indikator liegen die beiden Bänder in einem bestimmten prozentualen Abstand zur Basislinie. Im Gegensatz dazu befinden sich die beiden äußeren Bänder der Bollinger-Bänder zwei Standardabweichungen vom mittleren Band entfernt.

Beide Indikatoren können auf einen überkauften und einen überverkauften Markt hinweisen. Bei MAE, wenn der Kurs eines der äußeren Bänder kreuzt, und bei den Bollinger-Bändern, wenn der Kurs sich den Bändern annähert oder sich von ihnen entfernt. Die Bollinger-Bänder lassen darüber hinaus Rückschlüsse auf die Marktvolatilität zu, wenn sich die beiden Bänder ausweiten oder verengen.

4. Moving Average Convergence Divergence (MACD)

MACD ist ein technischer Indikator, der aus zwei Hauptlinien besteht: der MACD-Linie und der Signallinie, die ein 9-Perioden-EMA der MACD-Linie ist. Der Abstand zwischen diesen Linien, der durch Histogramme dargestellt wird, kann wichtige Informationen über die Marktdynamik und mögliche Trendumkehrungen liefern. 

Trader können nach Divergenzen zwischen der MACD-Line und dem Kurs des Vermögenswertes Ausschau halten, um Trendwenden zu identifizieren. Divergenzen können entweder bullisch oder bärisch sein. Eine bullische Divergenz liegt vor, wenn der Kurs niedrigere Tiefststände bildet, die MACD-Linie aber höhere Tiefststände verzeichnet. Dies kann auf eine mögliche Trendwende nach oben hinweisen. Umgekehrt tritt eine bärische Divergenz auf, wenn der Kurs höhere Höchststände erreicht, während die MACD-Linie niedrigere Höchststände aufweist. Dies ist ein Verkaufssignal. 

Darüber hinaus sollten Trader auf Überschneidungen achten. Wenn die MACD-Linie die Signallinie von unten kreuzt, deutet dies auf eine Aufwärtsbewegung hin und kann eine mögliche Kaufgelegenheit darstellen. Fällt die MACD-Linie jedoch unter die Signallinie, ist eine Abwärtsdynamik zu erwarten. Dies könnte ein guter Zeitpunkt zum Verkaufen sein.

Fazit

Gleitende Durchschnitte können Tradern bei der Analyse von Markttrends, Marktdynamik und mehr helfen. Da ihre Interpretation mit einem gewissen Maß an Subjektivität verbunden ist, sollten die Indikatoren jedoch stets in Kombination mit anderen Analysemethoden eingesetzt werden.

Weiterführende Lektüre

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