So schützt du dich beim Peer-to-Peer (P2P)-Handel
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So schützt du dich beim Peer-to-Peer (P2P)-Handel

So schützt du dich beim Peer-to-Peer (P2P)-Handel

Anfänger
Veröffentlicht Mar 28, 2023Aktualisiert Dec 11, 2023
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TL;DR

Der Peer-to-Peer (P2P)-Handel wird unter Krypto-Tradern immer beliebter, birgt aber – wie jede Art von Handel – Risiken. Trader, die sich diesen Risiken bewusst sind, können sich vor möglichen Verlusten schützen und den Prozess besser verstehen. Es gibt verschiedene Sicherheitsmaßnahmen die sie ergreifen können. Lies weiter, um herauszufinden, welche das sind und wie und wann man sie anwendet.

Einführung

Peer-to-Peer (P2P)-Kryptohandel bezeichnet den Kauf oder Verkauf von Kryptowährungen ohne einen Intermediär. Der P2P-Handel ermöglicht es Käufern und Verkäufern, Preise festzulegen, Handelspartner selbst auszuwählen und zu entscheiden, wann sie Transaktionen durchführen. Außerdem können engagierte und erfahrene Trader von günstigen Handelsbedingungen profitieren, die ihren Bedürfnissen entsprechen.

P2P-Marktplätze ermöglichen den direkten Handel von Kryptowährungen zwischen einzelnen Nutzern. Es gibt keine zentrale Instanz oder einen Intermediär, weshalb die Nutzer mehr Kontrolle über ihre Mittel haben und ihre Identität bei Transaktionen schützen können. 

Trotz dieser Vorteile birgt der P2P-Handel auch Risiken, über die sich jeder Nutzer im Klaren sein sollte. Zu den häufigsten Risiken, denen P2P-Trader ausgesetzt sind, gehören gefälschte Zahlungsnachweise, Rückbuchungsbetrug, unrechtmäßige Rückgängigmachungen von Banküberweisungen, Man-in-the-Middle-Angriffe, Triangulationsbetrug und Phishing.

Ist der P2P-Handel sicher?

Wie jede Art von Handel birgt auch der P2P-Handel Risiken, die von der jeweiligen Börse und ihren Sicherheitsmaßnahmen abhängen. Während bei älteren P2P-Börsen das Risiko von Diebstahl und Betrug in der Regel höher ist, setzen neuere P2P-Handelsplattformen häufig rigorose Sicherheitsmaßnahmen um.

Eine führende P2P-Börse verfügt heute zum Beispiel in der Regel über einen Treuhanddienst, regelmäßige Sicherheitsupdates und einen strengen Identitätsprüfungsprozess (neben anderen Maßnahmen), um die Sicherheit der Nutzer zu gewährleisten. 

Doch auch mit angemessenen Sicherheitsmaßnahmen ist jede Handelsaktivität mit Risiken verbunden – der P2P-Handel ist da keine Ausnahme.

Was sind häufige P2P-Betrugsmaschen?

Gefälschte Zahlungsnachweise oder SMS

Betrüger können Zahlungsbelege digital abändern, um dich davon zu überzeugen, dass sie eine Zahlung geleistet haben, und dich zur Freigabe deiner Kryptowährungen zu bringen. Ein Beispiel ist SMS-Betrug, bei dem Kriminelle eine Textnachricht fälschen, um das Opfer über einen angeblichen Zahlungseingang zu benachrichtigen. 

Wie du dich vor dieser Betrugsmasche schützen kannst: Als Verkäufer solltest du eine Transaktion immer erst genehmigen, nachdem du überprüft hast, dass der entsprechende Betrag in deiner Wallet oder auf deinem Bankkonto eingegangen ist.

Rückbuchungsbetrug

Ein Betrüger kann die Rückbuchungsfunktion seiner Zahlungsplattform nutzen, um seine Zahlung nach Erhalt deiner Mittel rückgängig zu machen. In vielen Fällen wird versucht, die Zahlung über ein Drittkonto durchzuführen. Gewisse Zahlungsmethoden wie Schecks und Online-Wallets erlauben einfache Rückbuchungen.

Wie du dich vor dieser Betrugsmasche schützen kannst: Nimm keine Zahlungen an, die von Drittanbieterkonten stammen. Falls dies doch einmal geschieht, reiche bei der Plattform Beschwerde ein und veranlasse die Rückerstattung auf das Konto des Käufers.

Unrechtmäßige Rückgängigmachung von Banküberweisungen

Ähnlich wie beim Rückbuchungsbetrug kann ein Betrüger versuchen, deine Kryptowährungen zu stehlen, indem er sich an seine Bank wendet, um eine angeblich fehlerhafte Transaktion zu melden und deren Rückgängigmachung zu verlangen. Möglicherweise setzt er dich sogar unter Druck, den Vorfall nicht zu melden, indem er dir z. B. erzählt, dass der Verkauf von Kryptowährungen illegal ist.

Wie du dich vor dieser Betrugsmasche schützen kannst: Lass dich nicht von Einschüchterungsversuchen beeindrucken. Sammle alle Nachweise (z. B. Screenshots) von der Kommunikation und deinen Transaktionen mit dem Betrüger. 

Man-in-the-Middle-Angriffe

Bei einem Man-in-the-Middle-Angriff schleust sich ein bösartiger Akteur zwischen den Nutzer und eine Anwendung, ein Unternehmen oder eine andere Person und kommuniziert im Namen dieser Gegenpartei, um Assets oder vertrauliche Informationen wie private Schlüssel zu stehlen. Zu den drei Hauptkategorien von Man-in-the-Middle-Angriffen gehören Liebes-, Anlage- und E-Commerce-Betrug.

  1. Liebesbetrug. Beim sogenannten Romance Scam bzw. Liebesbetrug gibt ein Betrüger vor, an einer Online-Beziehung mit seinem Opfer interessiert zu sein. Nachdem er das Vertrauen des Opfers gewonnen hat, bringt er es dazu, ihm finanziell zu helfen, ihm Geld oder Kryptowährungen zu schicken oder vertrauliche Informationen wie private Schlüssel weiterzugeben, nur um dann den Kontakt abzubrechen, sobald er seine betrügerischen Ziele erreicht hat.

  2. Anlagebetrug. Bei einem Anlagebetrug tritt ein Krimineller an sein Opfer heran und überzeugt es davon, in ein bestimmtes Unternehmen zu investieren. Der Betrüger, der als Vermittler („Man in the Middle“) auftritt, stiehlt das Kapital des Nutzers unter dem Vorwand, es anzulegen.

  3. E-Commerce-Betrug. Bei E-Commerce-Betrug gibt sich ein Betrüger als Online-Verkäufer aus, der gefragte Artikel günstig anbietet. Der Betrüger besteht darauf, dass seine Opfer eine Zahlung in Kryptowährung auf seine Wallet vornimmt. Sobald dies geschehen ist, verschwindet er, ohne die versprochenen Produkte zu liefern.

Wie du dich vor dieser Betrugsmasche schützen kannst: Antworte nicht auf Trading-Anfragen auf sozialen Medien. Kommuniziere mit der Gegenpartei nur über den offiziellen Kanal der P2P-Plattform und während einer Transaktion.

Triangulationsbetrug

Bei Triangulations- oder Dreiecksbetrug geben zwei böswillige Akteure fast gleichzeitig zwei Orders beim selben Verkäufer auf und bringen ihn dazu, Kryptowährungen freizugeben, für die noch keine Zahlung erfolgt ist.

Beispiel: Käufer A gibt eine Order in Höhe von 5.000 BUSD (Order A) auf, während Käufer B Orders für Kryptowährungen im Gegenwert von 6.000 BUSD (Order B) aufgibt.

Käufer B überweist dann 5.000 BUSD an den Verkäufer, während Käufer A die Order A als bezahlt markiert. Der Verkäufer gibt daraufhin die Kryptowährungen an Käufer A frei, wodurch Order A für 5.000 BUSD abgeschlossen wird. Käufer B sendet nun weitere 1.000 BUSD an den Verkäufer, legt diesem Zahlungsnachweise für die zwei Transaktionen in Höhe von 5.000 BUSD und 1.000 BUSD vor und zwingt den Verkäufer, die Kryptowährungen aus Order B freizugeben.

Der Verkäufer hat also insgesamt Kryptowährungen im Wert von 5.000 + 6.000 = 11.000 BUSD freigegeben, wurde aber nur für 6.000 BUSD bezahlt.

Wie du dich vor dieser Betrugsmasche schützen kannst: Überprüfe immer dein Bankkonto bzw. deine Wallet, um zu sehen, ob du die vollständige Zahlung für alle offenen P2P-Transaktionen erhalten hast. 

Phishing

Phishing ist eine Art von bösartigem Angriff, bei dem ein Betrüger ein gefälschtes Profil verwendet, um Nutzer dazu zu verleiten, ihm Assets oder Informationen zu übermitteln. Ein Betrüger kann sich zum Beispiel als Kundendienstmitarbeiter einer P2P-Plattform ausgeben, um Zugang zu vertraulichen Daten oder Kryptowährungskonten zu erhalten. 

Wie du dich vor dieser Betrugsmasche schützen kannst: Einige Betrüger senden dir gefälschte Sicherheitswarnungen für dein Konto per E-Mail oder SMS. Klicke daher nie auf unbekannte Links, bevor du den Absender überprüft hast. Außerdem solltest du nur über die offiziellen Kanäle deiner P2P-Börse Hilfe anfordern. 

Wie man unerwünschte Akteure erkennen kann

Vor dem Handel

  1. Schau dir die P2P-Posting-Profile genau an. Analysiere mögliche Gegenparteien, bevor du einen Handel mit ihnen eingehst. Dabei solltest du unter anderem auf folgende Dinge achten:

    • Anzahl der Trades: Eine niedrige Anzahl Trades muss kein schlechtes Zeichen sein, aber eine hohe Zahl abgeschlossener Transaktionen deutet auf einen verlässlichen P2P-Trader hin.

    • Abschlussrate: Wenn sie unter 80% liegt, ist das ein Hinweis darauf, dass der Händler häufig Transaktionen storniert.

    • Händler- oder Nutzer-Feedback: Sehr wenige positive Kommentare oder viele negative Kommentare lassen auf ein höheres Risiko schließen.

  2. Überprüfe die Postings sorgfältig. Bewerte jedes P2P-Posting, um festzustellen, ob es deinen Bedürfnissen und Zielen entspricht. Achte auf den Preis, die Kauf- oder Verkaufsmenge, die akzeptierten Zahlungsmethoden, Einschränkungen (wie Handelsobergrenzen und -untergrenzen) und alle weiteren Bedingungen. Beispielsweise ist eine zu große Differenz zwischen dem P2P-Preis und dem Marktpreis auf anderen Handelsplattformen verdächtig.

Während dem Handel

  1. Sei vorsichtig, wenn du mit einem P2P-Käufer interagierst. Rote Flaggen sind unter anderem:

    • Der Käufer drängt dich, deine Kryptowährungen freizugeben.

    • Der Käufer fordert unnötige Informationen an.

    • Der Käufer antwortet nicht.

    • Der Käufer bittet dich um einen Kredit.

    • Der Käufer zahlt weniger als den in der Order vereinbarten Betrag.

    • Der Käufer zahlt mehr als den in der Order vereinbarten Betrag.

    • Der Käufer bittet dich, die Kommunikation mit ihm außerhalb der P2P-Plattform zu führen. 

    • Der Käufer fordert dich auf, über eine dritte Partei zu bezahlen.

  2. Sei vorsichtig, wenn du mit einem P2P-Verkäufer interagierst. Rote Flaggen sind unter anderem:

    • Der Verkäufer fordert dich auf, die Order zu stornieren, nachdem du bereits gezahlt hast.

    • Der Verkäufer bittet dich, die Kommunikation mit ihm außerhalb der P2P-Plattform zu führen. 

    • Der Verkäufer fordert dich auf, einen Trade außerhalb der P2P-Plattform durchzuführen.

    • Der Verkäufer verlangt eine zusätzliche Provision von dir.

Nach dem Handel

Achte nach dem Handel auf folgende Warnsignale:

  • Du hast das Asset, für das du bezahlt hast, noch nicht erhalten.

  • Ein erhaltener Scheck kann nicht eingelöst werden.

  • Dein Bankkonto wird gesperrt, nachdem du eine Zahlung von einem Käufer erhalten hast.

  • Der Käufer leitet eine Rückbuchung über seine Bank ein, nachdem du ihm deine Kryptowährungen gesendet hast.

Allgemeine Tipps, um sich vor Betrug zu schützen

Handle auf seriösen Plattformen

Wähle eine führende P2P-Plattform, die ihren Nutzern starke Sicherheitsfeatures bietet. Dazu gehören:

  1. Risikomanagement-Funktionen. Auf einer Plattform, die spezifische Anforderungen an den Kauf oder Verkauf von Kryptowährungen stellt, wird es weniger inaktive, unseriöse oder minderwertige Postings geben. Noch besser ist es, wenn es ein fortschrittliches Order-Matching gibt, das Nutzer nur mit vertrauenswürdigen Händlern und verifizierten Anbietern zusammenbringt, sowie Risikomanagement-Algorithmen zur Überwachung verdächtiger Aktivitäten.

    Gewisse Algorithmen sind sogar so entwickelt, dass sie die Handelsaktivitäten potenziell böswilliger Akteure einschränken. Darüber hinaus können Auszahlungslimits oder -verzögerungen dazu beitragen, die Mittel der Nutzer zu schützen.

  2. Know Your Customer (KYC)-Prüfungen. Auf P2P-Plattformen, die KYC-Prüfungen zur Verifizierung der Nutzeridentität durchführen, können vor allem Anfänger leichter verlässliche Handelspartner finden. Dann können sie sicher sein, dass sie es mit verifizierten Händlern zu tun haben, die eine solide Erfolgsbilanz vorweisen können und deren Mittel aus seriösen Aktivitäten stammen.

  3. Treuhanddienst. Treuhanddienste ermöglichen es Käufern und Verkäufern, Assets sicher zu handeln. Eine vertrauenswürdige Drittpartei – in der Regel die P2P-Plattform – wickelt den Austausch von Mitteln zwischen den Transaktionsparteien ab, um Sicherheit und einen fairen Handel zu gewährleisten.

  4. Kundendienst. Während der P2P-Handel in der Regel ohne Intermediär abläuft, kann der Kundendienst einer P2P-Plattform eingreifen, wenn ein Nutzer Probleme bei einer Transaktion hat.

  5. Automatisierte Zahlungen. Neue automatisierte Zahlungsmethoden ermöglichen es P2P-Plattformen, die Freigabe von Kryptowährungen, die auf einem Treuhandkonto gehalten werden, automatisch und ohne manuelles Eingreifen durchzuführen. Käufer erhalten ihre neu erworbenen Assets sofort, und Verkäufer müssen nicht mehr jede Orderzahlung überprüfen oder Assets manuell freigeben.

  6. Sperrfunktionen. Sperrfunktionen ermöglichen es Nutzern, verdächtige Gegenparteien zu blockieren. Macht ein Nutzer schlechte Erfahrungen mit einer Gegenpartei, kann er sie sperren, sodass sie fortan nicht mehr mit ihm handeln kann.

Kommuniziere ausschließlich über die P2P-Plattform

Nimm keinen Kontakt zu potenziellen Handelspartnern auf dubiosen Websites auf und sei vorsichtig bei Preisen, die zu gut klingen, um wahr zu sein. Die Kommunikation über externe Kanäle macht es einem Betrüger leichter, eine ungerechtfertigte Beschwerde gegen dich einzureichen und zu bestreiten, dass eine Transaktion jemals stattgefunden hat.

Überprüfe stets deine Transaktionen

Denk daran, bei P2P-Transaktionen alle Informationen der Gegenpartei sorgfältig zu überprüfen. Kontrolliere alle Zahlungsnachweise und Transaktionen und achte darauf, dass nichts digital abgeändert worden ist. Hier sind einige Tipps zur Erkennung eines gefälschten Zahlungsnachweises:

  • Überlappender Text

  • Abweichende Farben

  • Unterschiedliche Schrifttypen/Schreibweisen 

  • Unterschiedliche Größen

Du kannst auch ein kostenloses Online-Bildanalysetool nutzen. Google einfach nach Programmen zur Erkennung gefälschter Bilder.

Mach Screenshots

Mach Screenshots von der Kommunikation mit der Gegenpartei und den Transaktionen für den Fall, dass du Beschwerde einreichen musst. 

Erstelle zielgerichtete Postings 

Wenn du über eine etablierte P2P-Plattform handelst, sorge dafür, dass deine Postings und Angebote nur Nutzer erreichen, mit denen du tatsächlich Transaktionen durchführen möchtest. Blende deine Postings aus und gib sie nur an bestimmte Personen weiter – das können Personen sein, die du kennst und denen du vertraust, oder Nutzer, mit denen du bereits Trades abgeschlossen hast. Das Ausblenden von Postings kann auch sinnvoll sein, wenn du einen großen Handel durchführen möchtest. 

Sperre verdächtige Akteure

Sperre Nutzer, mit denen du schlechte Erfahrungen gemacht hast, um dich vor Betrug oder anderem unerwünschten Verhalten zu schützen.

Reiche Beschwerde ein

Wende dich bei Problemen an den Kundendienst und lege eine Beschwerde ein. Denk daran, alle relevanten Nachweise für deine Transaktion vorzulegen, damit der Kundendienst dir besser helfen kann.

Zusammenfassung

Um deine Assets zu schützen, ist es wichtig, dass du die potenziellen Risiken von P2P-Transaktionen kennst. Dazu gehört, dass du die Handelsbedingungen verstehst, die roten Flaggen berücksichtigst und P2P-Plattformen mit starken Sicherheitsfeatures nutzt.

Lass bei P2P-Transaktionen Vorsicht walten und wende dich an den Kundendienst, falls du irgendwelche Bedenken hast. Wenn du stets aufpasst und die notwendigen Sicherheitsmaßnahmen umsetzt, wirst du die Vorteile von P2P-Transaktionen voll ausschöpfen können.

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