Krypto-ETFs

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Krypto-ETFs

Börsengehandelte Krypto-Fonds (Krypto-ETFs) sind eine Art von Investmentfonds, die die Wertentwicklung einer oder eines Korbs von Kryptowährungen abbilden. Ähnlich wie traditionelle ETFs wird ein Krypto-ETF an Börsen gehandelt und bietet eine bequeme Möglichkeit, in den Kryptomarkt zu investieren, ohne Kryptowährungen direkt halten zu müssen.

Unterschiede zwischen Aktien-ETFs und Krypto-ETFs

Sowohl traditionelle Aktien-ETFs als auch Krypto-ETFs zielen darauf ab, die Wertentwicklung eines Basiswertes abzubilden. Im Falle von Aktien-ETFs bilden sie die Kursbewegungen eines Korbs von Unternehmensaktien ab, während Krypto-ETFs die Wertentwicklung verschiedener Kryptowährungen widerspiegeln. 

Beide Arten von ETFs werden an Börsen gehandelt und bieten Anlegern eine bequeme Möglichkeit, ein Engagement in den zugrundeliegenden Vermögenswerten einzugehen, ohne diese direkt zu halten.

Trotz dieser Ähnlichkeiten gibt es gewisse Unterschiede zwischen den beiden ETF-Arten. Die Basiswerte von Krypto-ETFs sind Kryptowährungen, die in der Regel volatiler und komplexer sind als Aktien. Krypto-ETFs weisen daher spezifische Risiken auf. Außerdem ist das regulatorische Umfeld für Krypto-ETFs weniger weit entwickelt. In vielen Ländern arbeiten die Regulierungsbehörden noch an Vorschriften für diese neue Anlageklasse. 

Darüber hinaus weisen die Abrechnung und Verwahrung von Kryptowerten im Vergleich zu Aktien einzigartige technische Anforderungen auf. Anbieter von Krypto-ETFs benötigen sichere Aufbewahrungslösungen wie Cold Storage, um sich vor potenziellen Cyberangriffen zu schützen.

Unterschiede zwischen physisch besicherten Krypto-ETFs und synthetischen Krypto-ETFs 

Es gibt zwei Hauptarten von Kryptowährungs-ETFs.

Die erste Art sind physisch besicherte Kryptowährungs-ETFs, auch bekannt als Spot-ETFs. Eine Investmentfirma, die ETFs verwaltet, kauft und hält die Kryptowährungen selbst. Wenn Anleger Anteile an diesen ETFs kaufen, besitzen sie indirekt die zugrundeliegenden Kryptowährungen bzw. gehen ein Engagement in diesen ein, ohne dass sie einzelne Coins kaufen und verwalten müssen. 

Der erste Spot-Bitcoin-ETF wurde am 15. August 2023 in Europa angeboten, und zahlreiche Genehmigungen für weitere Spot-Bitcoin-ETFs in anderen Regionen stehen noch aus.

Physisch besicherte Krypto-ETFs haben verschiedene Vor- und Nachteile:

Vorteile:

  1. Einfacheres Engagement in Kryptowährungen

  2. Einhaltung der Finanzvorschriften 

  3. Der ETF-Anbieter ist für Sicherheit, Aufbewahrung und Tracking der Krypto-Basiswerte verantwortlich

Nachteile:

  1. Verwaltungsgebühren können die Gesamtrendite schmälern

  2. Mögliche Tracking-Fehler durch den Verwaltungsfonds

  3. Weniger Angebote bei physisch besicherten ETFs

Die zweite ETF-Art sind synthetische Krypto-ETFs. Sie bilden Kryptowährungsderivate wie Krypto-Futures und börsengehandelte Produkte (ETPs) ab. Ein Beispiel sind Bitcoin-Futures-ETFs. 

Der Preis eines synthetischen ETFs folgt dem Preis des Derivates und nicht dem Wert der Basis-Kryptowährung (wie z. B. Bitcoin). Mit dem Näherrücken des Abrechnungstermins bewegt sich der Preis jedoch auf den Spot-Preis zu. 

Diese börsengehandelten Fonds bergen aufgrund ihrer Abhängigkeit von Derivaten und der möglicherweise geringen Transparenz zusätzliche Risiken. 

Vorteile von Krypto-ETFs?

Krypto-ETFs weisen für Anleger, die sich für den Kryptomarkt interessieren, mehrere Vorteile auf. 

Erstens bieten sie eine bequeme Möglichkeit, Engagements in einer Reihe von Kryptowerten einzugehen, da die technischen Anforderungen, die mit dem direkten Kauf und der Verwaltung einzelner Kryptowährungen verbunden sind, entfallen. 

Zweitens handelt es sich bei ETFs um Anlageinstrumente, die in den traditionellen Finanzmarkt integriert sind, weshalb Anleger ihre Portfolios über vertraute Plattformen wie Altersvorsorgekonten und Broker-Konten mit Kryptowährungen diversifizieren können.  

Schließlich erfordern Anlagen in Krypto-ETFs nicht das Wissen, das für den Kauf einzelner Kryptowährungen erforderlich ist, da sich die Anleger auf Analysten verlassen können, die in ihrem Namen handeln. Es ist nicht notwendig, den gesamten Kryptowährungsjargon zu beherrschen und sich mit den technischen Aspekten der Blockchain vertraut zu machen. So können Anleger von den Vorteilen profitieren und gleichzeitig die damit verbundene Komplexität meiden.