Was es beim Aufbau eines Anlageportfolios zu beachten gilt
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Was es beim Aufbau eines Anlageportfolios zu beachten gilt

Was es beim Aufbau eines Anlageportfolios zu beachten gilt

Anfänger
Veröffentlicht Apr 28, 2023Aktualisiert Jun 21, 2023
7m

TL;DR

  • Geld zu investieren ist eine gute Möglichkeit, um langfristig Vermögen aufzubauen, aber Anfänger wissen oft nicht, wie oder wo sie anfangen sollen. 

  • Der Aufbau eines persönlichen Anlageportfolios ist ein wichtiger Schritt zur Erreichung finanzieller Ziele und erfordert eine sorgfältige Planung und die Berücksichtigung verschiedener Faktoren wie der Anlageziele und der persönlichen Risikotoleranz. 

  • Eine regelmäßige Überwachung und Anpassung des Portfolios ist notwendig, um die gewünschte Vermögensallokation beizubehalten.

Was ist ein Anlageportfolio?

Ein Anlageportfolio ist eine Sammlung von Vermögenswerten wie Aktien, Anleihen und Kryptowährungen.

Geld zu investieren ist eine gute Möglichkeit, um langfristig Vermögen aufzubauen, aber Anfänger wissen oft nicht, wie oder wo sie anfangen sollen. Mit dem Aufkommen neuerer Anlagemöglichkeiten wie Kryptowährungen gilt dies umso mehr. 

Der Aufbau eines persönlichen Anlageportfolios ist ein wichtiger Schritt zur Erreichung finanzieller Ziele und erfordert eine sorgfältige Planung und die Berücksichtigung verschiedener Faktoren. Schauen wir uns einige wichtige Aspekte bei der Zusammenstellung eines persönlichen Anlageportfolios genauer an.

Beurteilung der Risikotoleranz bei der Portfolioplanung

Die Risikotoleranz bezieht sich auf die Bereitschaft und Fähigkeit eines Anlegers, Verluste zu verkraften. Für Anfänger bedeutet dies, dass sie unter anderem ihre Anlageziele, ihre aktuelle finanzielle Situation und ihre Kenntnisse über Anlageprodukte berücksichtigen müssen.

Anlageziele

Der erste Schritt zur Beurteilung der Risikotoleranz eines Anlegers besteht in der Festlegung seiner finanziellen Ziele. Zu den üblichen langfristigen Anlagezielen gehören beispielsweise das Sparen für den Ruhestand oder der Aufbau von Vermögen für künftige Generationen, während der Kauf eines Autos oder die Aufnahme eines Studiums in naher Zukunft kurzfristige Anlageziele sind.

Die Anlageziele wirken sich auf das Risikomanagement und die Risikotoleranz aus, da die finanziellen Ziele in der Regel den Anlagehorizont vorgeben, also den Zeitraum, über den ein Anleger in bestimmte Vermögenswerte investieren möchte. 

Je länger der Anlagehorizont ist, desto größer ist das Risiko, das ein Anleger eingehen kann, da langfristige Gewinne kurzfristige Kurseinbrüche ausgleichen können. Der Verlust eines Teils des Kapitals aufgrund kurzfristiger Kursschwankungen könnte einen Anleger mit einem kurzen Anlagehorizont bei der Erreichung seines Ziels, z.B. dem Kauf eines Hauses in zwei Jahren, erheblich zurückwerfen.

Finanzielle Situation und Verpflichtungen

Wer sich über seine aktuellen finanziellen Verpflichtungen im Klaren ist, kann ein angemessenes Anlagebudget festlegen, ohne Gefahr zu laufen, Rechnungen, Schulden und sonstige wichtige Ausgaben nicht mehr bezahlen zu können.

Eine Person, die über ein stabiles Einkommen und Rücklagen für Arztrechnungen, einen Jobverlust oder Hausreparaturen verfügt, ist beispielsweise eher bereit, riskantere Anlagen wie solche in Kryptowährungen zu tätigen. Die Rücklagen sollten ausreichen, um allen finanziellen Verpflichtungen in der Zeit nachzukommen, die sie wahrscheinlich benötigen wird, um eine neue Stelle in der gleichen Branche oder dem gleichen Berufsfeld zu finden.

Wer hingegen noch nicht für den Notfall gespart hat, sollte einen Anlagemix mit sicheren Finanzinstrumenten wählen, die schnell veräußert werden können, damit ein unerwarteter Rückschlag nicht dazu führt, dass risikoreiche Vermögenswerte liquidiert werden müssen, was zu einem Verlust führen könnte.

Kenntnisse über die verschiedenen Anlageklassen

Ein weiterer Faktor, den Anleger bei der Entscheidung über ihre Risikotoleranz berücksichtigen sollten, sind ihre Kenntnisse und Anlageerfahrung mit den Vermögenswerten, die sie in ihr Portfolio aufnehmen wollen, insbesondere wenn es sich um Kryptowährungen handelt. Wer beispielsweise ein gutes Verständnis des Kryptomarktes und der Funktionsweise von Krypto-Wallets hat, fühlt sie sich möglicherweise wohler dabei, die mit dieser Anlage verbundenen Risiken einzugehen. 

Anleger, für die Kryptowährungen neu sind, sollten jedoch mit einem geringeren Kapital beginnen und ihren Anteil erhöhen, wenn sie mit dem Markt und der damit verbundenen Volatilität vertraut sind.

Strategische Vermögensallokation für ein ausgewogenes Anlageportfolio

Unter Vermögensallokation versteht man die Aufteilung von Anlagen in verschiedene Anlageklassen wie Aktien, Anleihen, Bargeld und alternative Anlagen wie Kryptowährungen. Mit einer ausgewogenen Vermögensallokation kann ein Anleger seine Anlageziele erreichen. 

In der Regel halten konservative Anleger einen höheren Anteil an Anleihen und Barmitteln in ihren Portfolios, während Anleger mit einem längeren Anlagehorizont möglicherweise einen höheren Anteil an Einzelaktien und Kryptowährungen bevorzugen. Es ist wichtig zu beachten, dass die Vermögensallokation keine einmalige Entscheidung ist und im Laufe der Zeit angepasst werden muss, wenn sich die Anlageziele und die Risikotoleranz ändern.

Ein Anleger, der viele Rücklagen getätigt hat, könnte beispielsweise 70% seines Kapitals in Aktien, 20% in Anleihen und 10% in Barmitteln anlegen. Die Entscheidung, 70% des Portfolios in Aktien anzulegen, könnte als riskant angesehen werden. Wenn dieser Anleger jedoch in der Lage ist, unvorhergesehene Ausgaben mit seinen Barmitteln von 10% zu decken, kann er sich durchaus wohl fühlen, dieses Risiko einzugehen.

Alternativ könnte sich jemand, der kurz vor dem Ruhestand steht, dafür entscheiden, mehr Anleihen und Bargeld zu halten, während er einen kleinen Teil seiner Bestände in Aktien und Kryptowährungen investiert. Wenn die Barmittel zur Deckung der Ausgaben im Ruhestand ausreichen, könnten sie einen kleinen Teil ihrer Mittel in risikoreicheren Anlagen halten.

Diversifikation eines Anlageportfolios

Ein diversifiziertes Portfolio kann es Anlegern ermöglichen, Kurseinbrüche bei einzelnen Aktien und Kryptowährungen zu überstehen. Anleger können das Verlustrisiko minimieren, indem sie ihre Anlagen auf verschiedene Anlageklassen, Sektoren und Regionen verteilen.

Eine weitere Möglichkeit der Diversifikation sind Anlagen in Investmentfonds oder börsengehandelten Fonds (ETFs). Es sei jedoch darauf hingewiesen, dass Diversifikation weder eine Gewinngarantie noch eine Absicherung gegen Verluste in einem allgemein rückläufigen Markt ist. Obwohl es sich um eine gute Anlagestrategie handelt, ist sie dennoch nicht völlig risikofrei.

Für Anleger, die einen unkomplizierten Ansatz bevorzugen, sind Investmentfonds und börsengehandelte Fonds (z.B. S&P 500- und FTSE 100-ETFs) eine gute Option, da zugelassene Finanzinstitute die Auswahl der in diesen Fonds enthaltenen Aktien und Anteile treffen. Ein Anleger könnte beispielsweise jeden Monat einen Teil seines Einkommens in solche Produkte investieren.

Wenn ein Anleger lieber diversifiziert, indem er seine Anlagen selbst auswählt, stehen ihm eine Vielzahl von Anlageprodukten wie einzelne Aktien, Anleihen und Kryptowährungen zur Auswahl. Es ist jedoch von zentraler Bedeutung, sich umfassend zu informieren und das Risiko und die potenzielle Rendite jeder Anlage zu kennen. Tools wie Morningstar, Bloomberg und CoinMarketCap sind gute Startpunkte.

Portfolioüberwachung und regelmäßige Neugewichtung

Der Aufbau eines persönlichen Anlageportfolios ist keine einmalige Sache, sondern in der Regel ein fortlaufender Prozess, der eine regelmäßige Überwachung und Anpassung erfordert. Unter Umständen müssen Anleger ihr Portfolio in regelmäßigen Abständen neu ausrichten, um die gewünschte Vermögensallokation beizubehalten. 

Möglicherweise müssen Anleger ihr Portfolio auch anpassen, wenn sich ihre Anlageziele oder ihre Risikobereitschaft ändern. Nehmen wir an, ein Anleger hat ein diversifiziertes Portfolio, das zu 60% aus Aktien, zu 30% aus Anleihen und zu 10% aus Barmitteln besteht. Da sich seine finanzielle Situation verbessert hat, hat er nun vielleicht eine höhere Risikotoleranz und ist bereit, bei seinen Anlagen zusätzliche Risiken einzugehen, um höhere Erträge zu erzielen. So könnte er den Anteil an Bargeld im Portfolio senken und stattdessen in Kryptowährungen wie Bitcoin investieren – immer vorausgesetzt, er verfügt über das entsprechende Anlagewissen. Durch sein Investment in Bitcoin erhöht er sein Potenzial für höhere Renditen, was jedoch mit einem höheren Risiko verbunden ist.

Andererseits kann die Umschichtung eines Portfolios auch bedeuten, dass man sich von risikoreicheren Anlagen zugunsten konservativerer Optionen trennt. Ein Anleger, der sich dem Ruhestand nähert, könnte beispielsweise einige seiner risikoreicheren Positionen abstoßen, während er an Anleihen und Barmitteln festhält.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Anpassung eines Portfolios an die Risikotoleranz eine persönliche Entscheidung ist, die sorgfältig abgewogen und mit den finanziellen Zielen und der Anlagestrategie in Einklang gebracht werden sollte. Es ist auch wichtig, ein Portfolio regelmäßig zu überprüfen und entsprechend den Fortschritten bei der Erreichung der Anlageziele neu zu gewichten.

Fazit

Der Aufbau eines persönlichen Anlageportfolios ist ein komplexer Prozess, der Zeit, Geduld und einen ehrlichen Blick auf die aktuelle und erwartete finanzielle Situation eines Anlegers erfordert. Es gibt kein Patentrezept für den Aufbau eines Anlageportfolios. 

Bei der Auswahl der Vermögenswerte sollten neue Anleger stets ihre Risikotoleranz im Auge behalten und Finanzgurus meiden, die bestimmte Anlagen oder Portfolios anpreisen, die astronomische Renditen bei minimalem Risiko versprechen. Dieser Prozess kann einige Zeit in Anspruch nehmen, aber er ist es wert, insbesondere für neue Anleger, die dadurch mehr Vertrauen in ihre Fähigkeit, ihr Portfolio zu verwalten, gewinnen können.

Weiterführende Lektüre

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