Anleihe

Anfänger

Was ist eine Anleihe?

Eine Anleihe ist ein Schuldtitel, ähnlich wie ein Schuldschein. Wenn du eine Anleihe kaufst, leihst du einem Unternehmen oder einem Staat Geld. Der Emittent verpflichtet sich, dir über einen bestimmten Zeitraum hinweg zusätzlich zum geliehenen Betrag Zinsen zu zahlen. Im Grunde handelt es sich bei einer Anleihe um einen vertraglich geregelten Kredit.

Was sind wichtige Merkmale von Anleihen?

Emission und Pricing

Wenn Unternehmen oder Regierungen Mittel aufbringen müssen, geben sie häufig Anleihen aus. Diese weisen drei wichtige Merkmale auf: Nennwert, Kupon und Fälligkeit. Der Nennwert ist der Kapitalbetrag, den du am Ende zurückerhältst. Der Kupon gibt die Höhe der Zinsen an, die du jedes Jahr verdienst, und die Fälligkeit ist das Datum, an dem dir der Kapitalbetrag (Nennwert) zurückgezahlt wird. Im ersten Schritt werden Anleihen direkt an Anleger verkauft. Später können sie aber auch am Sekundärmarkt gehandelt werden.

Zinszahlungen

Als Inhaber einer Anleihe erhältst einen regelmäßigen Zins. Wenn du z. B. eine Anleihe im Wert von 1.000 USD mit einem Kupon von 5 % hältst, verdienst du jedes Jahr 50 USD an Zinsen.

Laufzeit

Bei Fälligkeit der Anleihe zahlt dir der Emittent den Nennwert zurück. Es gibt kurzfristige (Laufzeit von weniger als 3 Jahren), mittelfristige (3 bis 10 Jahre) und langfristige (über 10 Jahre) Anleihen.

Arten von Anleihen

1. Staatsanleihen: Sie werden von Staaten ausgegeben. Ein wichtiges Beispiel sind US-Treasuries.
2. Kommunalanleihen: Sie werden von Kommunen zur Finanzierung öffentlicher Projekte emittiert.
3. Unternehmensanleihen: Sie werden von Unternehmen zur Finanzierung von Geschäftsaktivitäten aufgelegt.
4. Sparbriefe: Diese Anleihen werden für Kleinanleger ausgegeben.

US-Staatsanleihen

Unter den sicheren Anlagen gehören US-Staatsanleihen zur ersten Wahl. Es handelt sich dabei um von der US-Regierung ausgegebene Anleihen, von denen es drei Arten gibt:

  • Treasury Bills (T-Bills): Dies sind kurzfristige Titel mit einer Laufzeit von einem Jahr oder weniger. Bei dieser Art von Anleihe erhältst du keinen Zins, aber kannst sie dafür mit einem Preisabschlag kaufen. Du erwirbst T-Bills also für weniger als ihren Nennwert und erhältst bei Fälligkeit den vollen Betrag. Die Differenz ist dein Ertrag.
  • Treasury Notes (T-Notes): Sie haben eine Laufzeit von 2, 3, 5, 7 oder 10 Jahren und werden alle sechs Monate verzinst.
  • Treasury Bonds (T-Bonds) Diese langfristigen Anleihen haben eine Laufzeit von 20 oder 30 Jahren und werden ebenfalls alle sechs Monate verzinst.

US-Staatsanleihen gelten als sicher, da die Wahrscheinlichkeit eines Zahlungsausfalls der USA äußerst gering ist. Der Nachteil? Die Erträge sind nicht gerade überragend. Allerdings sind die Zinserträge in den USA in der Regel von der Einkommenssteuer befreit, was ein netter Nebeneffekt ist.

Sind Anleihen eine gute Anlage?

Anleihen können eine gute Wahl sein, wenn du Stabilität und eine stetige Rendite wünschst. Ihre Kurse sind in der Regel beständiger als die von Aktien und sie bieten aufgrund der regelmäßigen Zinszahlungen ein verlässliches Einkommen.

Mit einem Anteil an Anleihen kannst du ein ausgewogenes Anlageportfolio bilden und das Gesamtrisiko reduzieren. Ob Anleihen für dich geeignet sind, hängt von deinen finanziellen Zielen, deiner Risikobereitschaft und den aktuellen Marktbedingungen ab.

Vorteile von Anleihen

Sicherer Hafen

Anleihen, insbesondere Staatsanleihen, werden oft als sichere Anlage angesehen. In Phasen wirtschaftlicher Unsicherheit oder Instabilität bevorzugen Anleger in der Regel Anleihen wegen ihrer Wertstabilität und vorhersehbaren Renditen.

Diversifizierung des Portfolios

Es lohnt sich, Anleihen in ein Anlageportfolio aufzunehmen. Sie bieten ein regelmäßiges Einkommen und ein geringes Risiko im Vergleich zu volatileren Anlagen wie Aktien und Kryptowährungen und sind ein wichtiger Bestandteil eines ausgewogenen Portfolios.

Anleihenmärkte als Konjunkturindikatoren

Es gibt eine interessante Beziehung zwischen den Anleihekursen und den Zinssätzen: Beide bewegen sich in die entgegengesetzte Richtung. Steigt das allgemeine Zinsniveau, sinken die Kurse von Anleihen, und wenn die Zinssätze fallen, steigen die Kurse. 

Dies liegt daran, dass bei steigenden Zinssätzen neue Anleihen mit höheren Renditen (bzw. Kupons) ausgegeben werden. Bestehende Anleihen mit niedrigeren Kupons werden daher unattraktiver, weshalb ihre Kurse fallen. Aufgrund dieser inversen Beziehung sind Anleihen ein wichtiger Indikator für die Zinsentwicklung und die allgemeine Wirtschaftslage.

Zusammenfassung

Anleihen gehören zu den grundlegenden Wertpapieren des Finanzmarktes und versprechen Anlegern hohe Beständigkeit und regelmäßige Erträge. Ihre Wertentwicklung hängt von der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung ab, insbesondere von den Zinssätzen, und sie sind eine gute Option für diejenigen, die sichere Anlagen suchen. 

Für Kryptoanleger bieten Anleihen eine sichere Ergänzung und eine Möglichkeit, die starken Schwankungen von Kryptowährungen auszugleichen. Wer weiß, wie der Anleihemarkt funktioniert und welche Auswirkungen die Entwicklungen am Anleihemarkt auf andere Märkte haben, kann klügere Anlageentscheidungen treffen.

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