Startseite
Glossar
Zero-Knowledge-Beweise

Zero-Knowledge-Beweise

Fortgeschritten

Ein Zero-Knowledge-Beweis, manchmal auch als Null-Wissen-Beweis, zk-Beweis oder zk-Protokoll bezeichnet, ist eine Prüfmethode, bei der ein Beweiserbringer einem Prüfer nachweist, dass er über eine bestimmte Information (z.B. die Lösung einer mathematischen Gleichung) verfügt, ohne diese Information selbst preiszugeben. Moderne Kryptografen können diese Art von Beweis verwenden, um ein höheres Maß an Datenschutz und Sicherheit zu gewährleisten.

Das Konzept des Zero-Knowledge-Beweises wurde erstmals 1985 in einer Publikation von Shafi Goldwasser und Silvio Micali vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) beschrieben. Sie zeigten, dass es möglich war, einige Eigenschaften einer Zahl nachzuweisen, ohne die Zahl selbst oder irgendwelche zusätzlichen Informationen über sie offenzulegen. In dieser Arbeit wurde auch die mathematisch bedeutsame Erkenntnis gewonnen, dass die Interaktion zwischen einem Beweiserbringer und einem Prüfer die Menge an Informationen reduzieren kann, die zum Beweisen eines bestimmten Theorems erforderlich ist. 

Ein Zero-Knowledge-Beweis muss zwei grundlegende Bedingungen erfüllen, nämlich die der Vollständigkeit und der Zuverlässigkeit. Vollständigkeit bezieht sich auf die Fähigkeit des Beweiserbringers, die Kenntnis der relevanten Informationen mit einer hohen Wahrscheinlichkeit zu beweisen. Damit der Beweis zuverlässig ist, muss der Prüfer verlässlich feststellen können, ob der Beweiserbringer tatsächlich im Besitz der Informationen ist oder nicht. Um das Kriterium des Nullwissens wirklich zu erfüllen, muss der Beweis sowohl vollständig als auch zuverlässig sein, ohne dass die fraglichen Informationen jemals zwischen dem Beweiserbringer und dem Prüfer ausgetauscht werden.

Zero-Knowledge-Beweise werden hauptsächlich bei Anwendungen eingesetzt, bei denen der Schutz von Daten und Nutzern entscheidend ist. Authentifizierungssysteme können beispielsweise Zero-Knowledge-Beweise verwenden, um Anmeldeinformationen oder Identitäten zu verifizieren, ohne sie direkt preiszugeben. Ein einfacher Anwendungsfall ist die Prüfung, ob eine Person ein Kennwort für ein Computersystem hat, ohne dass das Kennwort offengelegt wird. 

Von enormer Bedeutung ist der Zero-Knowledge-Beweis in der Welt der Kryptowährungen und der Blockchain-Technologie. Mit dem sogenannten zk-SNARK-Beweis (Succinct Non-interactive Argument of Knowledge) können datenschutzfreundliche Kryptowährungen wie Zcash ihren Nutzern vertraulichere Blockchain-Transaktionen ermöglichen. Auch Ethereum arbeitet seit dem Byzantium-Update im Jahr 2017 mit zk-SNARK-Beweisen.