Quantitative Straffung (QT)
Quantitative Straffung oder QT (Quantitative Tightening) bezeichnet ein geldpolitisches Instrument, das von Zentralbanken eingesetzt wird, um die in einer Volkswirtschaft im Umlauf befindliche Geldmenge zu reduzieren. Im Gegensatz zur
quantitativen Lockerung (QE), bei der die Währungshüter Staatsanleihen kaufen, um Geld in die Wirtschaft zu pumpen, werden diese Wertpapiere bei QT verkauft und aus der Bilanz der Zentralbank entfernt.
Bei QT verkauft die Zentralbank Staatsanleihen und andere Finanzanlagen, die sie in Zeiten von QE gekauft hat. Auf diese Weise wird dem Finanzsystem Geld entzogen und die für die Kreditvergabe und für Investitionen und Ausgaben verfügbare Geldmenge verringert. Diese Maßnahme dient dazu, Inflationsdruck entgegenzuwirken oder die Geldpolitik nach Phasen der Stimulierung zu normalisieren.
1. Zinssätze: QT führt typischerweise zu einem Anstieg der
Zinssätze. Verringert die Zentralbank die Geldmenge, wird die Kreditaufnahme teurer, was zu einem Anstieg der Zinssätze führt. Höhere Zinssätze können die Wirtschaftstätigkeit und das Wachstum hemmen, wovon Unternehmen und Verbraucher gleichermaßen betroffen sind.
2. Wertpapierpreise: Der Verkauf von Staatsanleihen und anderen Vermögenswerten kann einen Abwärtsdruck auf die Preise von festverzinslichen Papieren ausüben. Infolgedessen steigen deren Renditen, was sie für Anleger im Vergleich zu risikoreicheren Anlagen wie Aktien attraktiver macht. Diese Verschiebung der Anlegerpräferenzen kann Volatilität an den Finanzmärkten, insbesondere bei Aktien, nach sich ziehen.
3. Wechselkurse: QT kann auch einen Einfluss auf die Wechselkurse haben. Wenn die
Zentralbanken ihre Bilanzen abbauen, kann die Nachfrage nach ihrer Währung steigen, sodass diese aufwertet. Eine stärkere Währung kann die Exporte dämpfen, da sich die Waren für ausländische Käufer verteuern. Gleichzeitig kann sie jedoch zur Eindämmung der
Inflation beitragen, weil die Kosten für importierte Waren sinken.
1. Volatilität: QT kann dazu führen, dass sich die ohnehin hohe
Volatilität an den Kryptomärkten noch erhöht.
2. Maßnahmen der Aufsichtsbehörden: Die Straffung der Geldpolitik durch die Zentralbank könnte letztlich sogar aufsichtsrechtliche Prüfungen und strengere Regulierung von Kryptowährungen zur Folge haben. Die Behörden könnten die digitalen Währungen in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit als potenzielles Risiko für die Finanzstabilität betrachten und versuchen, strengere Vorschriften zu erlassen, um das Risiko zu mindern.
3. Erwartungen der Anleger: Inwieweit sich eine quantitative Straffung auf die Kryptomärkte auswirken würde, dürfte auch von den Erwartungen der Anleger abhängen. Wenn diese Kryptowährungen in Zeiten wirtschaftlicher Turbulenzen als sicheren Hafen betrachten, könnte dies die Preise in die Höhe treiben. Umgekehrt ist es auch denkbar, dass Anleger ihre Kryptobestände abstoßen, wenn sie über regulatorische Eingriffe oder Marktinstabilität besorgt sind, was mit einem Preisverfall einhergehen würde.
QT ist ein geldpolitisches Instrument, das von Zentralbanken eingesetzt wird, um die Geldmenge in der Wirtschaft zu verringern. Die Auswirkungen sind weitreichend und erstrecken sich auf die Zinssätze, die Wechselkurse, die Anlegerstimmung sowie die Preise von traditionellen Vermögenswerten und Kryptowährungen gleichermaßen. Das Verständnis der Folgen von QT ist für Anleger und politische Entscheidungsträger von entscheidender Bedeutung, um in einer entsprechenden Situation die richtigen Entscheidungen zu treffen.