TL;DR
Das Gebühren-Belohnungs-Verhältnis von Bitcoin bezieht sich auf den Anteil der Einnahmen des Miners aus Transaktionsgebühren im Vergleich zur gesamten Blockbelohnung.
Das Verhältnis errechnet sich aus den Transaktionsgebühren dividiert durch die gesamte Blockbelohnung, die die Blocksubvention und die Transaktionsgebühren umfasst.
Das Verhältnis wirkt sich erheblich auf die Gesundheit und Sicherheit des Bitcoin-Netzwerks aus, da sich die Blocksubvention im Laufe der Zeit immer weiter halbiert und im Jahr 2140 schließlich Null erreichen wird.
Anfang 2023 ließen Aktivitäten im Zusammenhang mit BRC-20-Tokens das Gebühren-Belohnungs-Verhältnis von Bitcoin auf über 50 % steigen, was selten vorkommt.
Was ist die Blockbelohnung bei Bitcoin?
Um das Gebühren-Belohnungs-Verhältnis von Bitcoin besser zu verstehen, müssen wir untersuchen, wie Miner entlohnt werden. Im Bitcoin-Netzwerk besteht die Blockbelohnung aus einer bestimmten Menge an Bitcoins, die Miner für die erfolgreiche Erstellung eines neuen Blocks erhalten.
Sie setzt sich aus der Blocksubvention und den Transaktionsgebühren zusammen.
Was ist eine Blocksubvention?
Im Proof-of-Work-Konsensmechanismus von Bitcoin setzen Miner erhebliche Rechenressourcen ein, um die komplexen Berechnungen zu lösen, die zum Hinzufügen neuer Blöcke zur Blockchain erforderlich sind. Im Gegenzug erhalten sie für jeden Block, den sie zur Blockchain hinzufügen, eine feste Menge neu geprägter Bitcoins, die sogenannte Blocksubvention. Dies ist ein wichtiger Anreiz für Miner, das Netzwerk sicher zu halten.
Die neu generierten Bitcoins werden durch eine spezielle Art von Transaktion erzeugt, die sogenannte Coinbase-Transaktion. In der Regel ist die Coinbase-Transaktion die erste Transaktion, die zu einem Block hinzugefügt wird. Die Coins werden aus dem Nichts generiert, denn sie stammen aus einer einzigen leeren Eingabe.
Was sind Transaktionsgebühren?
Jede Transaktion im Bitcoin-Netzwerk beinhaltet eine kleine Gebühr, die an die Miner für die Abwicklung der Transaktion gezahlt wird. Miner priorisieren Transaktionen mit höheren Gebühren. Das heißt, je höher die Gebühren, desto wahrscheinlicher ist es, dass eine Transaktion in den nächsten Block aufgenommen wird.
Die Transaktionsgebühren von Bitcoin funktionieren ähnlich wie ein Gebotssystem, bei dem Nutzer höhere Gebühren für Transaktionen bieten, damit Miner sie bei hoher Nachfrage in einen Block aufnehmen.
Da die Transaktionsgebühren im Allgemeinen nur einen winzigen Anteil der gesamten Blockbelohnung ausmachen, wurde der Begriff „Blockbelohnung“ manchmal synonym mit „Blocksubvention“ verwendet. Da jedoch die Transaktionsgebühren im Bitcoin-Netzwerk mit der Zeit steigen, wird es immer wichtiger, zwischen ihnen zu unterscheiden.
Für diesen Artikel verwenden wir die oben aufgeführten Definitionen. Daher kann die Blockbelohnung in folgender Formel ausgedrückt werden:
Blockbelohnung = Blocksubvention + Transaktionsgebühren
So berechnest du das Gebühren-Belohnungs-Verhältnis
Das Gebühren-Belohnungs-Verhältnis wird normalerweise als Prozentsatz ausgedrückt und berechnet, indem die Transaktionsgebühren durch die Blockbelohnung dividiert werden, wobei die folgende Formel verwendet wird:
Gebühren-Belohnungs-Verhältnis = Transaktionsgebühren / Blockbelohnung x 100 %
Es kann auch ausgedrückt werden als:
Gebühren-Belohnungs-Verhältnis = Transaktionsgebühren / Blockbelohnung
Warum sind Blockbelohnungen notwendig?
Blockbelohnungen dienen als Anreiz für Miner, Rechenleistung einzusetzen, um das Bitcoin-Netzwerk am Laufen zu halten. Für dieses Engagement werden Miner mit neu geprägten Bitcoins und den über Transaktionsgebühren verdienten Bitcoins belohnt. Die Ausgestaltung der Blockbelohnung ist für die Tokenomics von Bitcoin von entscheidender Bedeutung, da dadurch eine kontrollierte Einführung neuer Bitcoins in das System mit abnehmender Geschwindigkeit sichergestellt wird.
Dies schafft ein deflationäres Wirtschaftsmodell und ahmt den Abbau von Edelmetallen nach, bei dem es mit der Zeit immer schwieriger wird, neue Vorkommen zu finden. Es stellt außerdem sicher, dass es laut Code des Bitcoin-Protokolls nie mehr als 21 Millionen Bitcoins geben wird.
Was ist die Bitcoin-Blockhalbierung?
Das Gebühren-Belohnungs-Verhältnis gewinnt zunehmend an Bedeutung, was nicht zuletzt auf die Blockhalbierung von Bitcoin zurückzuführen ist: Die von den Minern erhaltene Blocksubvention wird ungefähr alle vier Jahre halbiert.
Die Blocksubvention von Bitcoin begann bei 50 BTC und wurde alle 210.000 Blöcke, also etwa alle vier Jahre, um die Hälfte reduziert. So wurde sie 2012 auf 25 BTC, 2016 auf 12,5 BTC und 2020 auf 6,25 BTC herabgesetzt. Im Jahr 2024 wird sie auf 3,125 BTC reduziert.
Warum ist das Gebühren-Belohnungs-Verhältnis für die Sicherheit von Bitcoin wichtig?
Bei dieser Blockhalbierungsrate wird geschätzt, dass der letzte Bitcoin um das Jahr 2140 geschaffen wird. Ab diesem Zeitpunkt erhalten Miner keine Blocksubventionen mehr, sondern werden ausschließlich über Transaktionsgebühren entlohnt.
Auch wenn dieses Szenario noch viele Jahre in der Zukunft liegt, haben einige die Frage aufgeworfen, ob die Transaktionsgebühren ausreichend steigen werden, damit die Miner ausreichend entlohnt werden, wenn es keine Blocksubventionen gibt.
Da die Blocksubvention im Jahr 2024 auf 3,125 BTC und im Jahr 2028 auf 1,5625 BTC sinkt – ein deutlich niedrigeres Niveau als im letzten Jahrzehnt – scheint diese Frage auch in der unmittelbaren Zukunft berechtigt zu sein.
Wie sind die Aussichten für das Gebühren-Belohnungs-Verhältnis von Bitcoin?
Während des größten Teils der Existenz des Bitcoin-Netzwerks bewegte sich das Gebühren-Belohnungs-Verhältnis im niedrigen einstelligen Bereich. Transaktionsgebühren haben im Allgemeinen kaum zum Gesamtumsatz der Miner beigetragen.
Allerdings werden die Transaktionsgebühren von verschiedenen Faktoren bestimmt, darunter Angebot und Nachfrage. Wenn die Nachfrage nach dem Blockplatz von Bitcoin steigt, gibt es einen größeren Wettbewerb unter den Nutzern, höhere Transaktionsgebühren zu bieten, damit ihre Transaktionen in den nächsten Block aufgenommen werden.
Beispielsweise stiegen die Transaktionsgebühren in den Zeiträumen um 2017 und 2020 deutlich an, vermutlich aufgrund der zunehmenden Akzeptanz durch den Mainstream, der Volatilität der Bitcoin-Kurse und der Überlastung des Netzwerks.
Anfang 2023 ließen Aktivitäten im Zusammenhang mit BRC-20-Tokens das Gebühren-Belohnungs-Verhältnis von Bitcoin auf historische Höchststände steigen. Das Gebühren-Belohnungs-Verhältnis überstieg 50 %, was bedeutet, dass die Transaktionsgebühren in einem Block höher waren als die Blocksubvention, was selten vorkommt. Allerdings ist ein derart hohes Gebühren-Belohnungs-Verhältnis möglicherweise nicht nachhaltig.
Fazit
Wenn die Blocksubvention schließlich Null erreicht, machen die Transaktionsgebühren 100 % der Entlohnung der Miner aus. Zuvor müssen die Transaktionsgebühren möglicherweise schrittweise erhöht werden und ein stetiges nachhaltiges Wachstum erreichen, damit das Mining weiterhin profitabel genug bleibt, um Miner zur Teilnahme am Bitcoin-Netzwerk zu motivieren.
Dies sollte erreicht werden, indem die Notwendigkeit einer Erhöhung des Gebühren-Belohnungs-Verhältnisses berücksichtigt und gleichzeitig die Transaktionsgebühren niedrig genug für die Nutzer gehalten werden.
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