Dieser Artikel dient nur zu Bildungszwecken. Die von Binance bereitgestellten Informationen stellen keine Anlageberatung oder -empfehlung dar. Binance übernimmt keine Verantwortung für deine Anlageentscheidungen. Bitte lass dich von Experten beraten, bevor du finanzielle Risiken eingehst. Möglicherweise sind bestimmte Produkte, auf die in diesem Artikel verwiesen wird, in deiner Region nicht verfügbar.
Zusammenfassung:
Mit einer „One-Cancels-the-Other (OCO)“-Order kannst du zwei Orders gleichzeitig platzieren. Die Ausführung einer der beiden Orders führt automatisch zur Stornierung der anderen.
Für die richtige Verwendung von OCO-Orders sind Kenntnisse über Limit-Orders, Stop-Limit-Orders und der Bedingungen für die Orderausführung unerlässlich.
OCO-Orders bieten dir die Möglichkeit, flexibel und dennoch sicher zu traden. Sie können zur Gewinnmitnahme, zur Risikobegrenzung und zum automatischen Ein- oder Ausstieg aus Positionen eingesetzt werden.
Hinweis: Bitte lies zuerst unsere Artikel zu Limit- und Stop-Limit-Orders, bevor du weiterliest.
Was ist eine OCO-Order?
Mit einer „One-Cancels-the-Other (OCO)“-Order kannst du zwei Orders gleichzeitig aufgeben, eine Limit- und eine Stop-Limit-Order, von denen jedoch nur eine zur Ausführung gelangen kann.
Sobald eine der Orders teilweise oder vollständig ausgeführt wurde, wird die andere automatisch storniert. Bitte beachte, dass das manuelle Stornieren einer Order zur Folge hat, dass die andere Order auch storniert wird.
Auf Binance kannst du OCO-Orders verwenden, um Trades automatisch auszuführen. Du hast die Möglichkeit zwei Limit-Orders gleichzeitig zu platzieren, was für die Gewinnmitnahme und die Begrenzung möglicher Verluste sehr nützlich sein kann.
So verwendest du OCO-Orders
Logge dich in dein Binance-Konto ein und gehe zum Handelsbereich (siehe Abbildung unten). Klicke auf „Stop-Limit“ und wähle im Dropdown-Menü die Option „OCO“.
Auf Binance können OCO-Orders als Paar von Kauf- und Verkaufsorder aufgegeben werden. Weitere Informationen zu OCO-Orders findest du, indem du auf das „i“-Symbol klickst.
Nach Auswahl der OCO-Option wird eine neue Handelsoberfläche geladen, wo du gleichzeitig eine Limit- und eine Stop-Limit-Order aufgeben kannst.
Nachdem du deine OCO-Order platziert hast, kannst du nach unten zum Bereich “Offene Orders” scrollen, um die Details beider Orders zu überprüfen.
Limit-Order
Mit einer Limit-Order kannst du ein Asset zu einem bestimmten Preis kaufen oder verkaufen. Sie wird ins Orderbuch aufgenommen und wird nur zu dem von dir festgelegten oder einem besseren Preis ausgeführt.
Stop-Limit-Order
Mit einer Stop-Loss-Order kannst du einen Trade zu einem bestimmten Preis oder besser ausführen, nachdem der Kurs einen festgelegten Stop-Preis erreicht hat.
Stop-Preis: Der Preis, zu dem deine Stop-Limit-Order ausgelöst wird (z. B. 553,34 USDT). Bitte beachte, dass dieser Preis auf der OCO-Handelsoberfläche von Binance als Stop-Loss (oder SL-Trigger) bezeichnet wird.
Limit-Preis: Der tatsächliche Preis deiner Limit-Order nach Auslösen des Stops (z. B. 553,24 USDT). Dieser Preis wird auf der OCO-Handelsoberfläche von Binance als SL-Limit bezeichnet.
Betrag: Der Größe deiner Order (z. B. 5 BNB).
Gesamt: Der Gesamtwert deiner Order.
Bedingungen für die Orderausführung
Für Verkaufsorders:
Angenommen, du hältst eine Long-Position, dann kannst du den Stop-Preis etwas unterhalb eines wichtigen Unterstützungsniveaus setzen, um mögliche Verluste zu minimieren. Fällt der Kurs, wird die Stop-Loss-Order ausgelöst. Unterstützungsniveaus können wie ein Sicherheitsnetz wirken. Sie basieren auf den früheren Kursbewegungen und zeigen an, wo Vermögenswerte tendenziell Kaufinteresse wecken könnten.
Um die Ausführungswahrscheinlichkeit zu erhöhen, kannst du den Limit-Preis (SL-Limit) etwas unter den Stop-Preis setzen, wie wir es im folgenden Beispiel getan haben (SL-Trigger bei 553,34 USDT und SL-Limit bei 553,24 USDT). Wenn das SL-Limit über oder gleich dem SL-Trigger gesetzt wird, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Order nicht ausgeführt wird, insbesondere wenn der Kurs zu schnell fällt.
Für Kauforders:
Wenn du eine Short-Position hältst und eine Kauforder mittels einer Stop-Loss-Order platzieren möchtest, kannst du den Stop-Preis leicht über einem wichtigen Widerstandsniveau ansetzen, um mögliche Verluste zu minimieren. Steigt der Kurs über das Widerstandsniveau, löst dein Stop-Loss die Kauforder aus.
Widerstandsniveaus sind das Gegenteil von Unterstützungsniveaus und zeigen die Preisbereiche an, bei denen ein Vermögenswert unter Verkaufsdruck geraten kann. Sie basieren auf den früheren Kursbewegungen und können bei Short-Positionen wie ein Sicherheitsnetz wirken.
Um die Ausführungswahrscheinlichkeit zu erhöhen, kannst du den Limit-Preis (SL-Limit) etwas über den Stop-Preis setzen. Wenn das SL-Limit unter oder gleich dem SL-Trigger platziert wird, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Order nicht ausgeführt wird, insbesondere wenn der Kurs zu schnell steigt.
Beispiel
Sieh dir die nachstehende Preisspanne für das Handelspaar BNB/USDT an. Die weiße Linie oben stellt ein Widerstandsniveau bei etwa 590 USDT dar, und die weiße Linie unten ist ein Unterstützungsniveau bei etwa 560 USDT.
Stell dir nun vor, du möchtest eine Long-Position in diesem Preisbereich eröffnen. Der aktuelle Preis liegt bei 577,46 USDT, aber du willst auf einen besseren Einstiegspreis in der Nähe des Unterstützungsniveaus (weiße Linie am unteren Rand) warten. Nehmen wir an, dass dein gewünschter Einstiegskurs 562,91 USDT ist.
Wenn der Kurs nicht auf den von dir gewünschten Einstiegspreis fällt, willst du keinen Trade tätigen. Fällt der Kurs jedoch auf dein Einstiegsniveau, möchtest du eine Order mit einem Take-Profit bei 589,52 USDT und einem Stop-Loss bei 553,34 USDT eröffnen.
Sollte nun der Kurs dem blauen Pfad folgen, führt dein Trade zu einem (begrenzten) Verlust, da dein Stop-Loss ausgelöst wird (bei 553,34 USDT). Damit dein Trade profitabel ist, muss der Kurs dem gelben Pfad folgen (Einstieg bei 562,91 USDT und Take-Profit bei 589,52 USDT).
In diesem Szenario könntest du mit einer OCO-Order alle möglichen Kursbewegungen abdecken und sicherstellen, dass du Gewinne mitnimmst, wenn sich der Kurs wie erwartet entwickelt, und Verluste begrenzt, wenn er sich in die andere Richtung bewegt.
In unserem Beispiel ist der Stop-Preis 553,34 USDT (der Auslösepreis) und das SL-Limit 553,24 USDT (der Preis, zu dem eine Verkaufsorder ausgeführt werden soll). Wenn der Kurs 553,34 USDT erreicht oder unterschreitet, wird also deine Stop-Limit-Order aktiviert und eine Limit-Verkaufsorder bei 553,24 USDT platziert. Beachte jedoch, dass die Gefahr besteht, dass die Limit-Order nicht (vollständig) ausgeführt wird, wenn der Kurs zu schnell unter 553,24 USDT fällt.
Einfacher ausgedrückt wird eine Limit-Verkaufsorder bei 553,24 USDT erteilt, wenn BNB/USDT auf oder unter 553,34 USDT fällt.
Fazit
OCO-Orders bieten eine effektive Möglichkeit, flexibel und dennoch sicher zu handeln. Diese spezielle Orderart kann nützlich sein, um Gewinne mitzunehmen, das Risiko zu begrenzen und Positionen automatisch einzugehen oder zu schließen. Bevor du OCO-Orders nutzt, solltest du jedoch genau verstehen, wie Limit- und Stop-Limit-Orders funktionieren, damit du gut vorbereitet bist und die richtigen Entscheidungen treffen kannst.
Weiterführende Lektüre
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