TL;DR
Dreiecksarbitrage (auch trianguläre Arbitrage genannt) ist eine komplexe Handelsstrategie, die darauf abzielt, von Preisungleichgewichten zwischen drei Währungen zu profitieren. Dabei tauscht ein Trader eine Währung gegen einen zweite, die zweite gegen eine dritte und schließlich die dritte gegen die erste, um die Preisungleichgewichte auszunutzen.
Einführung
Arbitrage ist eine Handelsstrategie, bei der versucht wird, Marktineffizienzen gewinnbringend auszunutzen. Es gibt verschiedene Arten von Arbitragestrategien, die Kryptotrader anwenden – darunter einfache Arbitrage, Cross-Border-Arbitrage, Peer-to-Peer-Arbitrage (P2P) und Dreiecksarbitrage –, die alle darauf abzielen, Preisungleichgewichte zwischen verschiedenen Finanzmärkten auszunutzen.
Während die meisten Arbitragestrategien nur zwei Märkte betreffen, gibt es eine Art der Arbitrage, bei der aus Marktineffizienzen bei drei Währungspaaren ein Gewinn erzielt werden soll – die Dreiecksarbitrage.
Was ist Dreiecksarbitrage im Kryptohandel?
Bei der Dreiecksarbitrage werden Preisungleichgewichte zwischen drei verschiedenen Vermögenswerten – in der Regel Kryptowährungen – ausgenutzt. Das Prinzip ist einfach: Ein Trader tauscht eine Kryptowährung gegen eine zweite, die zweite gegen eine dritte und schließlich die dritte gegen die erste. Damit wird so lange fortgefahren, wie die Preisungleichgewichte bestehen.
Die Umsetzung in der Praxis ist jedoch anspruchsvoll. Die erfolgreiche Durchführung von Dreiecksarbitrage erfordert das Erkennen von Preisungleichgewichten, den gleichzeitigen Handel mit verschiedenen Währungspaaren und ein angemessenes Risikomanagement. Da der Kryptomarkt volatil ist und die Preise innerhalb kurzer Zeit stark schwanken können, müssen Trader Dreiecksarbitragegeschäfte schnell zum Abschluss bringen..
Im nächsten Abschnitt wird erklärt, wie man Dreiecksarbitrage-Gelegenheiten erkennen und ausnutzen kann.
Wie funktioniert Dreiecksarbitrage im Kryptohandel?
Erkennen einer Dreiecksarbitrage-Möglichkeit
Angenommen, ein erfahrener Trader stellt ein Ungleichgewicht zwischen den Preisen von drei Kryptowährungen, nämlich Bitcoin (BTC), Ether (ETH) und Tether (USDT), fest. Wie bewertet er nun, ob es eine Arbitragemöglichkeit gibt?
Der Trader überlegt sich folgende Strategie: Mit seinem USDT-Guthaben könnte er zunächst BTC im Wert von 50.000 USD kaufen. Danach könnte er ETH mit seinen neu erworbenen BTC kaufen und schließlich ETH verwenden, um USDT zu kaufen. Wenn nun der relative Wert des USDT-Guthabens, das er am Ende hätte, erheblich vom Anfangskapital von 50.000 USD abweicht, besteht eine Arbitragemöglichkeit.
Ausnutzen einer Dreiecksarbitrage-Möglichkeit
Es ist wichtig zu verstehen, dass Kryptohändler Trades in der Regel in kürzester Zeit durchführen müssen, um Preisungleichgewichte gewinnbringend ausnutzen zu können.
Je nach Größe der Preisunterschiede werden unterschiedliche Strategien angewendet. So könnte ein Trader eine Kauf-Kauf-Verkauf-Order oder eine Kauf-Verkauf-Verkauf-Order aufgeben.
Hier ist ein Beispiel für eine Kauf-Kauf-Verkauf-Strategie für USDT, BTC und ETH:
In diesem Beispiel hätte der Trader einen Gewinn von 2.000 USDT erzielt. Wenn er schnell arbeitet, kann er die Schritte wiederholen und BTC mit seinem neuen Guthaben von 52.000 USDT kaufen, dann ETH mit BTC usw.
Bei einer Kauf-Verkauf-Verkauf-Strategie würde der Trader in diesem Beispiel mit seinem USDT-Guthaben BTC günstig kaufen, BTC teuer für ETH verkaufen und dann ETH zu einem noch höheren Preis für USDT verkaufen.
Dreiecksarbitrage ist eine komplexe, zeitintensive Strategie, die sich nur schwer manuell ausführen lässt. Daher verwenden viele Arbitrageure Handelsroboter, sogenannte Trading-Bots, die die Dreiecksarbitrage für sie durchführen. Die Software ist so programmiert, dass sie Preisungleichgewichte erkennt und es Tradern ermöglicht, den Arbitrageprozess zu automatisieren. Mit Trading-Bots ist die Wahrscheinlichkeit geringer, eine Chance zu verpassen, selbst wenn man die Märkte nicht ständig selbst beobachtet.
Vorteile der Dreiecksarbitrage
Mehr Ertragsmöglichkeiten
Dreiecksarbitrageure haben im Vergleich zu Kryptohändlern, die nur an einem einzigen Markt aktiv sind, eine weitere Möglichkeit, Kryptowährungen zu verdienen. Erfolgreiche Händler, die in der Lage sind, diese Art von Gelegenheiten zu erkennen und entsprechende Trades auszuführen, können nicht nur aus Preisbewegungen, sondern auch aus Preisungleichgewichten Erträge erzielen.
Risikodiversifikation
Theoretisch können Arbitrageure ihr Engagement in einer Währung reduzieren und ihr Risiko auf mehrere Assets verteilen. Diversifikation kann dazu beitragen, die Auswirkungen von Kursbewegungen abzumildern, insbesondere in volatilen Märkten, wo sich die Preise schnell ändern können.
Allerdings weist Dreiecksarbitrage auch Risiken auf, auf die im nächsten Abschnitt eingegangen wird. Daher sollten Trader, die Dreiecksarbitrage betreiben, auch Risikomanagementstrategien zur Risikobewertung und -minderung anwenden.
Höhere Marktliquidität
Da bei Dreiecksarbitrage mit drei Währungspaaren gehandelt wird, erhöht sich die Handelsaktivität und damit potenziell auch die Liquidität an diesen Märkten. Die Marktliquidität ist ein Indikator für die finanzielle Gesundheit eines Kryptomarktes. An einem Markt mit hoher Liquidität können große Volumina gehandelt werden, ohne dass sich dies auf den Preis der Kryptowährung auswirkt. Liquide Märkte sind tendenziell weniger volatil, da gewisse Risiken wie das Auftreten von Slippage geringer sind, was den Handel profitabler macht.
Höhere Markteffizienz
Wie andere Arten des Arbitragehandels zielt auch die Dreiecksarbitrage auf Marktpreisungleichgewichte ab und korrigiert diese. Dies kann zur Stabilisierung der Marktpreise, zur Steigerung der Markteffizienz und zur Verringerung der Handelsrisiken beitragen.
Nachteile von Dreiecksarbitrage
Neben einigen Vorteilen hat die Dreiecksarbitrage auch Nachteile:
Risiko von Slippage
Dreiecksarbitrage weist aufgrund der hohen Handelsfrequenz ein höheres Slippage-Risiko auf. Unter Slippage versteht man die Differenz zwischen dem angestrebten und dem tatsächlich erzielten Preis, zu dem ein Vermögenswert gekauft oder verkauft wird. Sie tritt in der Regel auf, wenn sich die Preise auf einem Markt schnell ändern.
Da Dreiecksarbitrage mehrere Trades umfasst und die Zeit ein wichtiger Faktor ist, können sich die Preise zu dem Zeitpunkt, zu dem ein Trader versucht, den letzten der drei Trades manuell auszuführen, bereits wieder geändert haben. Dies könnte seinen Ertrag mindern oder ihm sogar einen Verlust einbringen.
Schwierigkeit, Trades richtig zu timen
Dreiecksarbitrage kann unter idealen Bedingungen sehr lukrativ sein, aber die Händler sind oft mit unkontrollierbaren Faktoren konfrontiert, die es schwierig machen, ihre Trades richtig zu timen. Dazu gehören Ineffizienzen der Handelsplattform, die Verzögerungen bei der Handelsausführung verursachen, und Marktvolatilität. Aufgrund dieser Faktoren ist es möglich, dass sich die Preise bereits wieder geändert haben, bevor ein Trade abgeschlossen ist.
Liquiditätsrisiko
Wenn ein Markt nicht liquide genug ist oder es an Marktteilnehmern mangelt, ist es unter Umständen nicht möglich, die für eine erfolgreiche Dreiecksarbitrage-Strategie erforderlichen Trades zum Abschluss zu bringen. Kann ein Trader nicht die gewünschten Preise erzielen, erleidet er möglicherweise einen Verlust.
Welche Faktoren die Profitabilität der Dreiecksarbitrage beeinflussen werden
Im Zuge des technologischen Fortschritts und der Entstehung neuer Finanzmärkte dürften die Dreiecksarbitrage-Methoden immer ausgeklügelter werden und die Effizienz und Präzision bei der Ausführung solcher Geschäfte steigen.
Da jedoch immer mehr Trader Dreiecksarbitrage betreiben, wird auch der Wettbewerb zunehmen, weshalb es in Zukunft möglicherweise schwieriger sein wird, Gewinne mit dieser Strategie zu erzielen. Weitere Faktoren – wie Veränderungen an den Devisenmärkten und Marktregulierung – könnten sich ebenfalls auf die Ertragskraft der Dreiecksarbitrage auswirken.
Angesichts dieses Wandels müssen Trader in der Lage sein, sich schnell anzupassen, um bei der Wahrnehmung von Dreiecksarbitrage-Gelegenheiten profitabel zu bleiben.
Fazit
Dreiecksarbitrage ist eine komplexe Handelsstrategie, die die Berücksichtigung verschiedener Faktoren und Risiken erfordert und in der Regel nur von erfahrenen Tradern angewendet wird. Obwohl sie zahlreiche Vorteile aufweist, ist sie nicht für Anfänger geeignet, die nicht über die nötige Kompetenz und Erfahrung im Risikomanagement verfügen.
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