Zusammenfassung:
Lagrange (LA) ist eine dezentrale Infrastrukturplattform, die aus drei Hauptkomponenten besteht: einem ZK-Prover-Netzwerk, einem ZK-Coprocessor und der zkML-Bibliothek DeepProve.
Mit Lagrange können Entwickler rechenintensive Aufgaben auslagern und die Gültigkeit der Ergebnisse mithilfe von Zero-Knowledge-Beweisen (ZKPs) nachweisen.
So lassen sich historische Daten verifizieren, komplexe Off-Chain-Logik ausführen und sensible Informationen sicher zwischen verschiedenen Blockchains übertragen.
Einführung
Stell dir vor, du möchtest den durchschnittlichen Preis von Ether (ETH) auf verschiedenen Blockchains ermitteln. Dies ist keine einfache Aufgabe, vor allem, wenn du auf Orakel verzichten oder keine hohen Transaktionsgebühren für den Zugriff auf historische Daten zahlen möchtest.
Lagrange vereinfacht diesen Prozess, indem die rechenintensiven Aufgaben off-chain ausgeführt, Zero-Knowledge-Beweise (ZKPs) erzeugt und die Ergebnisse anschließend on-chain verifiziert werden. So können Daten sicher und effizient zwischen verschiedenen Blockchains übertragen, berechnet und nachgewiesen werden.
Was ist Lagrange?
Lagrange (LA) ist eine dezentrale Infrastrukturplattform mit drei Hauptkomponenten: einem ZK-Prover-Netzwerk, einem ZK-Coprozessor und der zkML-Bibliothek DeepProve.
ZK-Prover-Netzwerk
Das ZK-Prover-Netzwerk von Lagrange ist ein dezentrales Netzwerk von Operatoren, das auf Abruf ZKPs erzeugt. Wenn eine dezentrale Anwendung (dApp) nachweisen möchte, dass ein Ergebnis korrekt berechnet wurde, stellt sie einfach eine Anfrage an Lagrange.
Das Prover-Netzwerk übernimmt dann off-chain die Berechnung des kryptografischen Beweises und liefert einen kompakten ZKP, den ein Smart Contract verifizieren kann. Die dApp muss die ursprüngliche Berechnung somit weder on-chain wiederholen noch einen Dritten damit beauftragen, sie zu überprüfen.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Systemen mit einem zentralen Koordinator (d. h. einem möglichen Flaschenhals) ist Lagrange in unabhängige Subnetzwerke unterteilt. Dadurch können mehrere Blockchains, Rollups oder Anwendungen gleichzeitig auf das Netzwerk zugreifen, das flexibel mit der Nachfrage skaliert.
ZK-Coprozessor
Der ZK-Coprozessor von Lagrange fungiert als vertrauenslose Abfrage-Engine für Blockchain-Daten. Entwickler können SQL-Abfragen schreiben, um Smart-Contract-Daten abzurufen, die über Tausende von Blöcken verteilt sind, aus diesen Daten Durchschnittswerte oder Summen berechnen und dafür einen ZKP erhalten. Der erzeugte Beweis kann direkt an einen Smart Contract übertragen und verifiziert werden.
Der ZK-Coprozessor arbeitet netzwerkübergreifend. So kann man beispielsweise Daten von Layer-2-Lösungen wie Base abfragen und das Ergebnis direkt auf Ethereum verifizieren, ohne eine Bridge zu benötigen. Damit erhalten Entwickler eine zusätzliche Möglichkeit, Blockchain-Daten abzurufen, neben dem Aufbau eigener Blockchain-Indexer, dem Schreiben komplexer nutzerdefinierter Logik oder dem Verwenden zentralisierter APIs.
DeepProve
DeepProve ist das zkML-System von Lagrange, mit dem Entwickler nachweisen können, dass ihre KI-Modelle korrekt arbeiten, ohne dabei das Modell selbst oder die Eingabedaten offenzulegen. Dazu werden ZKPs für Inferenzen des maschinellen Lernens erzeugt, sodass jeder verifizieren kann, dass eine Ausgabe tatsächlich vom richtigen Modell stammt und nicht manipuliert wurde. Das schafft mehr Vertrauen in KI-Antworten, da sie kryptografisch abgesichert sind.
Wie funktioniert Lagrange?
ZK-Prover-Netzwerk
Das Prover-Netzwerk von Lagrange läuft auf EigenLayer und wird von über 85 hochleistungsfähigen AVS-Operatoren (Autonomous Verifiable Services) getragen. Diese führen ein einfaches Programm („Worker Binary“) aus, das eingehende Aufgaben entgegennimmt. Wenn ein Entwickler einen ZKP benötigt, übernehmen die zugewiesenen Operatoren die Off-Chain-Berechnung und liefern den Beweis.
Für die Operatoren besteht ein starker Anreiz, zuverlässig zu arbeiten. Erledigen sie Aufgaben nicht korrekt oder verspätet, droht Slashing, also der Verlust eines Teils ihrer gestakten Mittel. Das Netzwerk ist flexibel und unterstützt Beweissysteme wie Plonky2, Plonky3 und künftig möglicherweise weitere.
DARA (Double Auction Resource Allocation)
DARA ist das Ressourcenzuweisungssystem von Lagrange, das das Prover-Netzwerk im Hintergrund ermöglicht. Es bringt Entwickler, die Rechenleistung benötigen, mit Operatoren zusammen, die diese bereitstellen. So funktioniert das System konkret:
Entwickler definieren, wie viel Rechenleistung sie brauchen und was sie dafür zahlen wollen.
Operatoren legen fest, wie viel Rechenkapazität sie anbieten können und zu welchem Preis.
DARA gleicht Angebot und Nachfrage automatisch ab und stellt dabei sicher, dass Entwickler nicht zu viel bezahlen und Operatoren fair belohnt werden.
Das System ist effizient und fair. Aufträge werden nur ausgeführt, wenn die gesamte Anfrage erfüllt werden kann. Wenn das Netzwerk die Anfrage nicht vollständig verarbeiten kann, wird sie nicht weitergeleitet. Durch die Förderung ehrlicher Gebote und die Eliminierung unvollständiger oder manipulierter Ergebnisse trägt DARA dazu bei, dass der Marktplatz reibungslos funktioniert.
Potenzielle Anwendungsfälle
Cross-Chain-Governance: Lagrange ermöglicht die Erzeugung von ZKPs für Ereignisse auf mehreren Blockchains. Findet beispielsweise eine DAO-Abstimmung auf Scroll statt, kann der entsprechende Beweis direkt auf Ethereum verifiziert werden – ohne den Einsatz einer Bridge.
Infrastruktur für Rollups: Rollups können die Generierung von ZKPs oder Betrugsnachweisen auslagern, statt selbst eine entsprechende Infrastruktur aufzubauen.
Gesundheitswesen: KI-Modelle, die mit sensiblen Patientendaten trainiert wurden, können Vorhersagen treffen. Die Korrektheit der Berechnungen kann nachgewiesen werden, ohne dass persönliche Gesundheitsdaten offengelegt werden müssen. Dies ist ideal für datenschutzkonforme Diagnose- und medizinische Instrumente.
Finanzenwesen und Compliance: Finanzinstitute können kryptografisch nachweisen, dass ihre KI-Modelle regulatorische Anforderungen erfüllen – ohne interne Daten oder proprietäre Algorithmen offenlegen zu müssen.
Lagrange Foundation und Labs
Die Lagrange Foundation ist eine unabhängige Organisation mit dem Ziel, das Lagrange-Ökosystem weiterzuentwickeln. Sie übernimmt den operativen Betrieb des Prover-Netzwerks und unterstützt Entwickler durch technische Beratung, Marketing sowie Partnerschaften innerhalb des Ökosystems. Lagrange Labs hingegen konzentriert sich auf Forschung und Entwicklung, zum Beispiel in den Bereichen ZKP-Generierung und verifizierbare KI. Die von Labs entwickelten Technologien werden schrittweise in das Prover-Netzwerk integriert, um praxisnahe Anwendungen zu ermöglichen und das langfristige Wachstum des Ökosystems zu fördern.
LA-Token
Der LA-Token ist der native Utility-Token des Lagrange-Ökosystems und dient unter anderem folgenden Zwecken:
Bezahlung von ZKPs: ZKP-Anfragen im Lagrange-Netzwerk werden mit LA bezahlt. Die Kosten richten sich nach der benötigten Rechenleistung.
Belohnungssystem: Die Operatoren erhalten LA-Tokens für das Erzeugen oder Aggregieren von ZKPs (unabhängig davon, in welcher Währung die Anfrage gestellt wurde). So ist sichergestellt, dass die Interessen der Prover mit dem langfristigen Erfolg des Netzwerks in Einklang stehen.
Staking und Delegation: Token-Inhaber können ihre LA-Tokens staken oder an bestimmte Prover delegieren. Dadurch sinken die Betriebskosten dieser Operatoren, während die Community gleichzeitig ein Mitspracherecht bei der Verteilung der Belohnungen erhält.
Netzwerksicherheit: Die Prover müssen bestimmte Leistungsstandards einhalten – andernfalls riskieren sie, einen Teil ihrer gestakten LA-Tokens durch Slashing zu verlieren. Die Belohnungen der Delegatoren bemessen sich nach der Leistung ihrer Prover. So haben alle ein gemeinsames Interesse daran, dass das Netzwerk vertrauenswürdig bleibt und reibungslos funktioniert.
Binance HODLer Airdrops
Binance hat Lagrange (LA) am 9. Juli 2025 als das 26. Projekt seines HODLer-Airdrop-Programms angekündigt. Nutzer, die zwischen dem 22. und 25. Juni BNB in den Produkten von Simple Earn und/oder On-Chain Yields angelegten hatten, qualifizierten sich für LA-Airdrops. Insgesamt wurden 15 Mio. LA-Tokens für das Programm bereitgestellt, was 1,5 % der Token-Gesamtmenge entspricht.
LP wurde auf Binance notiert, mit dem „Seed“-Tag versehen und kann gegen USDT, USDC, BNB, FDUSD und TRY gehandelt werden.
Fazit
Lagrange bietet Entwicklern und Protokollen eine praktische Lösung für skalierbare und verifizierbare Off-Chain-Berechnungen. Durch die Kombination eines dezentralen Prover-Netzwerks, eines effizienten Ressourcenmanagements und eines entwicklerfreundlichen Coprozessors werden Rechen- und Datennachweise deutlich einfacher, schneller und besser zugänglich.
Weiterführende Lektüre
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