Zusammenfassung:
EigenLayer ist ein Protokoll, das das Proof of Stake-System von Ethereum verbessert, indem es Nutzern ermöglicht, ETH zu „restaken“.
EigenLayer basiert auf einem modularen Sicherheitsansatz, der ein als „The Restaking Collective“ bekanntes Konzept umsetzt und mehr Flexibilität und zusätzliche Verwendungsmöglichkeiten für gestakte ETH-Coins bietet.
Zu den Nachteilen des modulbasierten Design gehören die hohe Komplexität, potenzielle Zentralisierungsrisiken und die Gefahr von Absprachen zwischen böswilligen Akteuren.
Einführung
Ethereum hat sich durch eine Reihe von Upgrades von einem Proof of Work (PoW)-Modell zu einem Proof of Stake-System (PoS) entwickelt. Bei PoS können die Nutzer ETH-Coins staken, um zur Sicherheit des Netzwerkes beizutragen. Sie werden zu Validatoren, die Transaktionen überprüfen und die Netzwerkintegrität gewährleisten, wofür sie im Gegenzug Belohnungen erhalten.
Die gestakten ETH-Coins sind jedoch vorübergehend gesperrt und können nicht anderweitig verwendet werden. Hier setzt EigenLayer mit einem innovativen Ansatz an. Dieser Artikel gibt einen kurzen Überblick über EigenLayer, seine Airdrops, seine Kernfunktionen, seine Vor- und Nachteile sowie die wichtigsten Unterschiede zwischen klassischem Staking und EigenLayer-Staking.
Was ist EigenLayer?
EigenLayer ist ein Protokoll, das auf der Ethereum-Blockchain aufbaut. Es implementiert ein als „The Restaking Collective“ bekanntes Konzept auf Ethereum, das es ETH-Stakern ermöglicht, Anwendungen innerhalb des Ethereum-Ökosystems zu unterstützen.
EigenLayer schafft ein dynamisches Umfeld für Innovationen. Die Entwickler profitieren von der Sicherheit, die der kollektive Staker-Pool gewährleistet, während die Staker die Entwicklung von Projekten fördern können.
Was zeichnet EigenLayer aus?
Module
EigenLayer führt einen modularen Sicherheitsansatz ein. Nutzer können ETH staken, um bestimmte Anwendungen oder Funktionen innerhalb des Netzwerks zu sichern. Diese Funktionen werden im Allgemeinen als Module bezeichnet.
Ein Modul könnte beispielsweise der Sicherung dezentraler Datenspeicherlösungen wie Arweave dienen. Andere Module könnten Spielgegenstände in Blockchain-basierten Games ermöglichen oder das Vertrauen in DeFi-Anwendungen wie Aave fördern.
Smart Contracts
Dank der Smart Contracts von EigenLayer können Ethereum-Staker ihre zur Verfügung gestellten ETH-Coins „restaken“ und so zusätzliche Sicherheits- und Validierungsdienste für bestimmte Module im Netzwerk erbringen. EigenLayer-Smart-Contracts sind in der Lage, bestimmte Bedingungen für gestakte Assets festzulegen.
Restaking
Das Restaking kann auf zwei verschiedene Arten erfolgen:
1. Solo-Staking. Die Nutzer können ihre eigenen Knoten betreiben und sich auf diese Weise aktiv an der Validierung von Transaktionen für die Module beteiligen. Diese Methode ist für fortgeschrittene Anwender geeignet.
2. Delegation. EigenLayer erlaubt es auch, den Betrieb von Knoten an andere Teilnehmer im Netzwerk zu delegieren. Dies ist eine bequeme Option für Nutzer, die sich an EigenLayer beteiligen möchten, sich aber nicht mit den technischen Aspekten befassen wollen.
Heterogenität der Staker
EigenLayer trägt den unterschiedlichen Präferenzen und Fähigkeiten der Staker Rechnung. Während einige leistungsstarke Computer haben, die sich für Solo-Staking eignen, bevorzugen andere die bequeme Option der Delegation.
Darüber hinaus kann die Risikotoleranz der Staker unterschiedlich sein. EigenLayer ermöglicht es, die Modulanforderungen an die Staker anzupassen, was zu mehr Flexibilität im Netzwerk beiträgt.
Aktiv validierte Dienste (AVS)
EigenLayer implementiert aktiv validierte Dienste (AVS) im Ethereum-Ökosystem, die ständig überwacht und validiert werden, um sicherzustellen, dass sie korrekt und sicher funktionieren. AVS können wichtige Anwendungen wie dezentrale Finanzplattformen (DeFi), Cross-Chain-Brücken und andere kritische Infrastrukturen umfassen. Durch die Nutzung von AVS können Entwickler sicherstellen, dass ihre Anwendungen durch einen speziellen Pool von Restakern gesichert und validiert werden, was die Zuverlässigkeit ihrer Dienste und das Vertrauen in sie erhöht.
Klassisches Staking vs. EigenLayer-Staking
EigenLayer revolutioniert das klassische Staking auf Ethereum und bietet mit dem „The Restaking Collective“-Konzept einen neuartigen Ansatz. Schauen wir uns die wichtigsten Unterschiede zwischen klassischem Staking und EigenLayer-Staking an.
Liquidität
Beim klassischen Staking wird ETH vorübergehend gesperrt. Während der Staking-Dauer können die Coins nicht anderweitig verwendet werden. EigenLayer ermöglicht es den Nutzern hingegen, die gestakten ETH-Coins gleichzeitig für andere Zwecke einzusetzen, zum Beispiel um die Sicherheit verschiedener Ethereum-basierter Anwendungen zu verbessern.
Beteiligung und Belohnungen
Klassisches Staking funktioniert relativ einfach. Nutzer sperren ETH und verdienen Belohnungen, die vom gewählten Staking-Protokoll abhängen.
Im Gegensatz dazu gibt es bei EigenLayer zwei Möglichkeiten der Teilnahme: Solo-Staking und Delegation. Für Nutzer ohne fortgeschrittene technische Kenntnisse über Kryptowährungen ist die Delegation die bessere Wahl.
EigenLayer bietet potenziell attraktivere Renditen. So versprechen Module mit höheren Sicherheitsanforderungen mehr Belohnungen für Staker.
Sicherheit
Beim klassischen Staking sichern die Nutzer die Ethereum-Blockchain durch ihre Stakes direkt. EigenLayer hingegen verfolgt einen modularen Ansatz, bei dem die Staker zur Sicherheit eines bestimmten Moduls innerhalb des Ethereum-Ökosystems beitragen. Die Gesamtsicherheit eines Moduls hängt von der kollektiven Staking-Menge ab, die auf dieses Modul entfällt.
EigenLayer-Airdrop
Die EigenLayer-Airdrops erfolgen in mehreren Seasons, die jeweils aus einer oder mehreren Phasen bestehen. Insgesamt 15 % der Gesamtmenge an EIGEN-Tokens sollen im Rahmen der Airdrop-Seasons an die Nutzer verteilt werden.
Season 1, Phase 1
Season 1 der Airdrop-Kampagne von EigenLayer startete am 10. Mai 2024, bei der 6,7 % der gesamten Tokenmenge verteilt wurden. Die Tokens können bis zum 7. September 2024 beansprucht werden.
Der erste Snapshot erfolgte am 15. März 2024, wobei Bonus-Airdrops an Nutzer vergeben wurden, die zwischen dem 15. März und dem 29. April ETH oder LST auf EigenLayer für Restaking eingesetzt hatten.
Um sich für die erste Phase des Airdrops zu qualifizieren, mussten Nutzer bestimmte Kriterien erfüllen, darunter:
Halten oder Staken von LRT-Tokens für einen bestimmten Zeitraum.
Aktive Teilnahme an den Governance-Prozessen von EigenLayer.
Mitwirken an der Entwicklung oder dem Testen von EigenLayer-Modulen.
Beteiligung an Community-Aktivitäten, wie z. B. die Teilnahme an Foren oder Social-Media-Diskussionen im Zusammenhang mit EigenLayer.
Season 1, Phase 2
Für den Airdrop von Saison 1, Phase 2 qualifizierten sich DeFi-Nutzer, die vor dem 15. März 2024 auf Plattformen wie Kelp, Pendle, Equilibrium usw. aktiv gewesen waren. In dieser Phase wurden langfristige Unterstützer und frühe Teilnehmer des Netzwerkes belohnt, um das Engagement der Community zu fördern.
Um sich für den Airdrop zu qualifizieren, mussten die Nutzer am Restaking-Programm von EigenLayer in der ersten Phase teilgenommen haben oder langfristige Unterstützer des Protokolls sein. Zu den spezifischen Teilnahmekriterien gehörten das Halten oder Staken von LRT-Tokens, die Teilnahme an Netzwerkaktivitäten oder die Beteiligung an Governance-Prozessen.
So kannst du Tokens aus dem EigenLayer-Airdrop beanspruchen
Nimm dich vor gefälschten Websites und Phishing-Angriffen in Acht und vergewissere dich, dass du die offiziellen Websites und Plattformen nutzt.
Nutzer, die sich für den Airdrop qualifizierten, können ihre Tokens auf der EigenLayer-Plattform beanspruchen. Dazu müssen sie ihre Wallet verbinden, ihre Airdrop-Berechtigung prüfen und die angegebenen Schritte ausführen.
Im Juni 2024 konnten die in der ersten Airdrop-Season erhaltenen EIGEN-Tokens noch nicht übertragen, sondern erst gestakt oder delegiert werden.
Season 2
Nach Angaben der EigenLayer Foundation hat Season 2 bereits begonnen, wobei jede Teilnahme am Ökosystem nach dem Snapshot vom 15. März berücksichtigt wird. Die Details zur Tokenverteilung werden noch bekanntgegeben.
Erhöhung der Sicherheit von EigenDA
Im Juni 2024 hat EigenLayer die Sicherheit von EigenDA – seiner Plattform für dezentrale Anwendungen (dApps) – verbessert, um Sybil- und DDoS-Angriffen vorzubeugen.
Verhinderung von Sybil-Angriffen: Bei einem Sybil-Angriff erstellt ein böswilliger Akteur viele gefälschte Identitäten, um überproportional großen Einfluss auf das Netzwerk zu erlangen. Zu den erweiterten Sicherheitsmaßnahmen von EigenLayer gehören strengere Identitätsprüfungsverfahren und Mechanismen zur Erkennung und Verhinderung bösartiger Aktivitäten.
Verhinderung von DDoS-Angriffen: Distributed-Denial-of-Service (DDoS)-Angriffe zielen darauf ab, das Netzwerk mit Daten zu überfluten und so Störungen und Ausfälle zu verursachen. Um dem entgegenzuwirken, implementiert EigenLayer robuste Datenfilter und Durchsatzbegrenzungen. Diese Maßnahmen stellen sicher, dass legitimer Datenverkehr priorisiert und bösartiger Datenverkehr effektiv blockiert wird, um die Leistungsfähigkeit und Verfügbarkeit der EigenDA-Plattform aufrechtzuerhalten.
Kontinuierliche Überwachung: EigenLayer führt außerdem Systeme zur kontinuierlichen Überwachung und Erkennung von Bedrohungen ein, um potenzielle Sicherheitsbedrohungen frühzeitig zu identifizieren und darauf zu reagieren. Dazu gehören die Echtzeit-Analyse des Netzwerkverkehrs, die Erkennung von Anomalien und die schnelle Reaktion auf Zwischenfälle, um mögliche Sicherheitsprobleme sofort zu beheben.
Vor- und Nachteile von EigenLayer
Vorteile
1. Erhöhte Sicherheit für dApps. Da die EigenLayer-Module auf einen großen, bestehenden Pool von Validatoren zurückgreifen können, erhöht sich die Gesamtsicherheit der dezentralen Anwendungen (dApps), die auf diesen Modulen basieren. Es entsteht eine vertrauenswürdigere Umgebung für Nutzer, die mit dApps interagieren.
2. Testumgebung. EigenLayer dient als Plattform zum Testen und Validieren neuer Ethereum-Funktionen, bevor sie in das Mainnet integriert werden. So haben Entwickler die Möglichkeit, mit innovativen Lösungen zu experimentieren, wie z. B. Danksharding, einer Kernfunktion des Ethereum Cancun-Upgrades.
3. Genehmigungsfreie Innovationen. Entwickler müssen nicht mehr eigene Validatoren-Pools aufbauen, um ihre Anwendungen zu sichern. Stattdessen können sie auf den bestehenden Pool vertrauenswürdiger Prüfer von EigenLayer zugreifen. Dies senkt die Einstiegshürden für Entwickler und fördert Innovationen auf Ethereum.
Nachteile
1. Komplexität. Die Einführung von EigenLayer erhöht die Komplexität des Ethereum-Ökosystems. Das Restaking, die Auswahl der richtigen Module und die technischen Aspekte bei Solo-Staking können für manche Nutzer eine Herausforderung darstellen.
2. Risiko der Zentralisierung. Während EigenLayer dezentrales Vertrauen fördert, ist es möglich, dass sich einige wenige dominante Staking-Pools entwickeln und es zu einer gewissen Zentralisierung im Restaking-Kollektiv kommt.
3. Gefahr von Absprachen Der modulare Aufbau von EigenLayer bietet zwar Flexibilität, birgt aber auch die Gefahr von Absprachen zwischen böswilligen Akteuren, die mehrere Module kontrollieren.
Fazit
Die Einführung von Restaking durch EigenLayer ist ein wichtiger Schritt zur Schaffung von dezentralem Vertrauen im Ethereum-Ökosystem. Durch die Förderung genehmigungsfreier Innovationen und die Bereitstellung einer Testumgebung für Ethereum-Anwendungen kann EigenLayer zukünftig eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung robuster, sicherer und skalierbarer dApps spielen.
Weiterführende Lektüre
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