Was ist EigenLayer?
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Was ist EigenLayer?

Was ist EigenLayer?

Fortgeschritten
Veröffentlicht Mar 20, 2024Aktualisiert Jun 24, 2024
9m

Wichtigste Punkte:

  • EigenLayer ist ein Protokoll, das das Proof of Stake-System von Ethereum verbessert, indem es Nutzern ermöglicht, ETH zu „restaken“.

  • EigenLayer basiert auf einem modularen Sicherheitsansatz, der ein als „The Restaking Collective“ bekanntes Konzept umsetzt und mehr Flexibilität und zusätzliche Verwendungsmöglichkeiten für gestakte ETH-Coins bietet.

  • Zu den Nachteilen des modulbasierten Design gehören die hohe Komplexität, potenzielle Zentralisierungsrisiken und die Gefahr von Absprachen zwischen böswilligen Akteuren.

Einführung

Ethereum hat sich durch eine Reihe von Upgrades von einem Proof of Work (PoW)-Modell zu einem Proof of Stake-System (PoS) entwickelt. Bei PoS können die Nutzer ETH-Coins staken, um zur Sicherheit des Netzwerkes beizutragen. Sie werden zu Validierern, die Transaktionen überprüfen und die Netzwerkintegrität gewährleisten, wofür sie im Gegenzug Belohnungen erhalten.

Die gestakten ETH-Coins sind jedoch vorübergehend gesperrt und können nicht anderweitig verwendet werden. Hier setzt EigenLayer mit einem innovativen Ansatz an. Dieser Artikel gibt einen kurzen Überblick über EigenLayer, seine Kernfunktionen, Vor- und Nachteile sowie die wichtigsten Unterschiede zwischen klassischem Staking und EigenLayer-Staking.

Was ist EigenLayer?

EigenLayer ist ein Protokoll, das auf der Ethereum-Blockchain aufbaut. Es implementiert ein als „The Restaking Collective“ bekanntes Konzept auf Ethereum, das es ETH-Stakern ermöglicht, Anwendungen innerhalb des Ethereum-Ökosystems zu unterstützen.

EigenLayer schafft ein dynamisches Umfeld für Innovationen. Die Entwickler profitieren von der Sicherheit, die der kollektive Staker-Pool gewährleistet, während die Staker die Entwicklung von Projekten fördern können.

Was zeichnet EigenLayer aus?

Module

EigenLayer führt einen modularen Sicherheitsansatz ein. Nutzer können ETH staken, um bestimmte Anwendungen oder Funktionen innerhalb des Netzwerkes zu sichern. Diese Funktionen werden im Allgemeinen als Module bezeichnet.

Ein Modul könnte beispielsweise der Sicherung dezentraler Datenspeicherlösungen wie Arweave dienen. Andere Module könnten Spielgegenstände in Blockchain-basierten Games ermöglichen oder das Vertrauen in DeFi-Anwendungen wie Aave fördern.

Smart Contracts

Dank der Smart Contracts von EigenLayer können Ethereum-Staker ihre zur Verfügung gestellten ETH-Coins „restaken“ und so zusätzliche Sicherheits- und Validierungsdienste für bestimmte Module im Netzwerk erbringen. EigenLayer-Smart-Contracts sind in der Lage, bestimmte Bedingungen für gestakte Assets festzulegen.

Restaking 

Das Restaking kann auf zwei verschiedene Arten erfolgen: 

1. Solo-Staking. Die Nutzer können ihre eigenen Knoten betreiben und sich so aktiv an der Validierung von Transaktionen für die Module beteiligen. Diese Methode ist für fortgeschrittene Anwender geeignet.

2. Delegation. EigenLayer erlaubt es auch, den Betrieb von Knoten an andere Teilnehmer im Netzwerk zu delegieren. Dies ist eine bequeme Option für Nutzer, die sich an EigenLayer beteiligen möchten, sich aber nicht mit den technischen Aspekten befassen wollen. 

Heterogenität der Staker 

EigenLayer trägt den unterschiedlichen Präferenzen und Fähigkeiten der Staker Rechnung. Während einige leistungsstarke Computer haben, die sich für Solo-Staking eignen, bevorzugen andere die bequeme Option der Delegation. 

Darüber hinaus kann die Risikotoleranz der Staker unterschiedlich sein. EigenLayer ermöglicht es, die Modulanforderungen an die Staker anzupassen, was zu mehr Flexibilität im Netzwerk beiträgt.

Klassisches Staking vs. EigenLayer-Staking

EigenLayer revolutioniert das klassische Staking auf Ethereum und bietet mit dem „The Restaking Collective“-Konzept einen neuartigen Ansatz. Schauen wir uns die wichtigsten Unterschiede zwischen klassischem Staking und EigenLayer-Staking an.

Liquidität

Beim klassischen Staking wird ETH vorübergehend gesperrt. Während der Staking-Dauer können die Coins nicht anderweitig verwendet werden. EigenLayer ermöglicht es den Nutzern hingegen, die gestakten ETH-Coins gleichzeitig für andere Zwecke einzusetzen, zum Beispiel um die Sicherheit verschiedener Ethereum-basierter Anwendungen zu verbessern.

Beteiligung und Belohnungen

Klassisches Staking funktioniert relativ einfach. Nutzer sperren ETH und verdienen Belohnungen, die vom gewählten Staking-Protokoll abhängen. 

Im Gegensatz dazu gibt es bei EigenLayer zwei Möglichkeiten der Teilnahme: Solo-Staking und Delegation. Für Nutzer ohne fortgeschrittene technische Kenntnisse über Kryptowährungen ist die Delegation die bessere Wahl. 

EigenLayer bietet potenziell attraktivere Renditen. So versprechen Module mit höheren Sicherheitsanforderungen mehr Belohnungen für Staker.

Sicherheit

Beim klassischen Staking sichern die Nutzer die Ethereum-Blockchain durch ihre Stakes direkt. EigenLayer hingegen verfolgt einen modularen Ansatz, bei dem die Staker zur Sicherheit eines bestimmten Moduls innerhalb des Ethereum-Ökosystems beitragen. Die Gesamtsicherheit eines Moduls hängt von der kollektiven Staking-Menge ab, die auf dieses Modul entfällt.

Vor- und Nachteile von EigenLayer

Vorteile

1. Erhöhte Sicherheit für dApps. Da die EigenLayer-Module auf einen großen, bestehenden Pool von Validierern zurückgreifen können, erhöht sich die Gesamtsicherheit der dezentralen Anwendungen (dApps), die auf diesen Modulen basieren. Es entsteht eine vertrauenswürdigere Umgebung für Nutzer, die mit dApps interagieren.

2. Testumgebung. EigenLayer dient als Plattform zum Testen und Validieren neuer Ethereum-Funktionen, bevor sie in das Mainnet integriert werden. So haben Entwickler die Möglichkeit, mit innovativen Lösungen zu experimentieren, wie z. B. Danksharding, einer Kernfunktion des Ethereum Cancun-Upgrades.

3. Genehmigungsfreie Innovationen. Entwickler müssen nicht mehr eigene Validierer-Pools aufbauen, um ihre Anwendungen zu sichern. Stattdessen können sie auf den bestehenden Pool vertrauenswürdiger Prüfer von EigenLayer zugreifen. Dies senkt die Einstiegshürden für Entwickler und fördert Innovationen auf Ethereum.

Nachteile

1. Komplexität. Die Einführung von EigenLayer erhöht die Komplexität des Ethereum-Ökosystems. Das Restaking, die Auswahl der richtigen Module und die technischen Aspekte bei Solo-Staking können für manche Nutzer eine Herausforderung darstellen.

2. Risiko der Zentralisierung Während EigenLayer dezentrales Vertrauen fördert, ist es möglich, dass sich einige wenige dominante Staking-Pools entwickeln und es zu einer gewissen Zentralisierung im Restaking-Kollektiv kommt.

3. Gefahr von Absprachen ​​Der modulare Aufbau von EigenLayer bietet zwar Flexibilität, birgt aber auch die Gefahr von Absprachen zwischen böswilligen Akteuren, die mehrere Module kontrollieren.

Fazit

Die Einführung von Restaking durch EigenLayer ist ein wichtiger Schritt zur Schaffung von dezentralem Vertrauen im Ethereum-Ökosystem. Durch die Förderung genehmigungsfreier Innovationen und die Bereitstellung einer Testumgebung für Ethereum-Anwendungen kann EigenLayer zukünftig eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung robuster, sicherer und skalierbarer dApps spielen.

Weiterführende Lektüre

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