Opportunitätskosten
Opportunitätskosten sind der Nutzen, der dir entgeht, wenn du eine bestimmte Option aus einer Reihe von Alternativen wählst. Es handelt sich um ein grundlegendes Konzept aus den
Wirtschaftswissenschaften, das in vielen Situationen angewandt werden kann, von der Entscheidung eines Einzelnen, wie er seine Zeit nutzt, bis hin zu strategischen Unternehmensentscheidungen.
Die Anwendung des Konzepts der Opportunitätskosten umfasst folgende Schritte:
1. Identifizierung der alternativen Optionen. Die Qualität einer Entscheidung hängt von dem Wert ihrer Alternativen ab. Daher ist es wichtig, dass du alle deine Optionen identifizierst und bewertest. Auch nicht-materielle Alternativen können berücksichtigt werden, wie z. B. die Entscheidung, ob du in deine persönliche Gesundheit investierst.
2. Ermittlung des potenziellen Nutzens. Im nächsten Schritt ermittelst du den potenziellen Nutzen der alternativen Optionen. Es ist wichtig, dass du bei der Bewertung nicht nur den direkten Nutzen oder die direkten Kosten berücksichtigst, sondern möglicherweise auch immaterielle Faktoren wie Zeitaufwand, Zufriedenheit oder gesellschaftliche Auswirkungen.
3. Nutzenvergleich. Wähle aus allen alternativen Möglichkeiten die beste aus und vergleiche sie mit dem Nutzen deiner ursprünglichen Option.
4. Wahl der besten Option. Bewerte, ob der Nutzen der besten Alternative den Nutzen deiner derzeitigen Wahl übertrifft. In diesem Fall solltest du dich für diese Alternative entscheiden. Andernfalls ist es für dich vorteilhafter, wenn du bei deiner ursprünglichen Wahl bleibst.
Beim Handel sind Opportunitätskosten die potenziellen Erträge, die einem Trader entgehen, wenn er sich für einen Trade statt für einen anderen entscheidet. Trader können die Opportunitätskosten verschiedener Trades berechnen, um die effektivste
Handelsstrategie zu ermitteln.
Zu den Opportunitätskosten gehören jedoch nicht nur die potenziellen Erträge verschiedener Handelsalternativen, sondern auch die Auswirkungen der Entscheidung, nicht zu investieren. Bei hoher Marktvolatilität kann ein Trader zum Beispiel beschließen, Barmittel zu halten, um das Risiko zu mindern. Die Opportunitätskosten sind die potenziellen Erträge aus den Trades, auf die er aus Gründen der
Liquidität und des Risikos verzichtet.
Neben den potenziellen Erträgen sollten auch der Zeit- und Ressourcenaufwand für die Überwachung der Handelsgeschäfte nicht außer Acht gelassen werden. So könntest du die Zeit, die du für einen unrentablen Trade aufwendest, für die Entwicklung potenziell profitablerer Strategien nutzen.
Die Opportunitätskosten beeinflussen auch unsere alltäglichen Entscheidungen – ob wir Geld für einen Urlaub ausgeben, anstatt für die Rente zu sparen, bis hin zur Wahl des Studienfachs. Wir wenden das Konzept der Opportunitätskosten unbewusst an, indem wir alle Optionen abwägen, bevor wir uns endgültig entscheiden. Das Konzept kann uns dabei helfen, bessere Alternativen zu finden, da wir verpasste Chancen als die Kosten unserer Entscheidungen verstehen.
Bei den Opportunitätskosten handelt es sich um ein grundlegendes Konzept aus den Wirtschaftswissenschaften, das Menschen und Unternehmen hilft, ihre geplanten Entscheidungen besser zu beurteilen, indem sie überlegen, worauf sie bei der Verfolgung eines bestimmten Ziels verzichten.