Finanzierungsgebühren
Finanzierungsgebühren sind Zahlungen, die zwischen Tradern mit Long-Positionen (Käufern) und Tradern mit
Short-Positionen (Verkäufern) am
Perpetual-Futures-Markt geleistet werden. Die Höhe der Gebühren hängt von der Finanzierungsrate ab, die auf Grundlage der Differenz zwischen dem Futures-Preis und dem Spot-Preis des Vermögenswertes ermittelt wird.
Wenn die Finanzierungsrate positiv ist, zahlen Trader mit Long-Positionen eine Finanzierungsgebühr an Trader mit Short-Positionen. Ist sie negativ, verhält es sich umgekehrt. Dieser Mechanismus trägt dazu bei, dass keine erheblichen Preisunterschiede zwischen dem Futures-Markt und dem Spot-Markt entstehen.
Die Finanzierungsgebühren werden durch die Finanzierungsrate bestimmt, die von zwei Faktoren abhängt: dem Zinssatz und dem Prämien-Index (d. h. der Differenz zwischen dem Kontraktpreis und dem entsprechenden Spot-Preis).
Positive Finanzierungsrate: Ist der Kontraktpreis höher als der Spot-Preis, ist die Finanzierungsrate positiv, d. h. Trader mit Long-Positionen zahlen die Finanzierungsgebühren an Trader mit Short-Positionen.
Negative Finanzierungsrate: Liegt der Kontraktpreis unter dem Spot-Preis, zahlen Trader mit Short-Positionen die Finanzierungsgebühren an Trader mit Long-Positionen. Dies trägt dazu bei, dass sich der Futures-Preis dem Spot-Preis wieder annähert.
Die Finanzierungsrate ist aus mehreren Gründen wichtig:
Preissteuerung: Die Finanzierungsrate trägt dazu bei, dass sich der Perpetual-Futures-Preis nicht zu weit vom Spot-Preis entfernt, und sorgt so für ein Gleichgewicht auf dem Markt.
Indikator für die Marktstimmung: Eine positive Finanzierungsrate deutet auf einen
bullischen Markt hin, während eine negative Finanzierungsrate auf eine negative
Anlegerstimmung schließen lässt. Kurz gesagt, zeigt die Finanzierungsrate, ob ein Vermögenswert derzeit mehr gekauft oder verkauft wird.
Handelskosten: Für Trader können die Kosten aufgrund der Finanzierungsgebühren steigen oder sinken. Wenn du beispielsweise eine Long-Position in einem stark bullischen Markt hältst, musst du möglicherweise eine erhebliche Gebühr zahlen.
Jede Börse berechnet die Finanzierungsraten etwas anders, aber grundsätzlich basieren sie auf dem Zinssatz und dem Prämien-Index. Sie werden in der Regel regelmäßig aktualisiert (z. B. alle 8 Stunden). Händler können die aktuellen und voraussichtlichen Finanzierungsraten abfragen, um ihre Trades besser zu planen und unerwartete Gebühren zu vermeiden.
Wenn du Trader bist, ist die Kenntnis der Finanzierungsrate entscheidend für die Berechnung der Handelskosten. Ist der Markt beispielsweise im Aufschwung und die Finanzierungsrate positiv, zahlst du höhere Gebühren für eine Long-Position. In einem Bärenmarkt (d. h. bei negativer Finanzierungsrate) kannst du mit einer Long-Position hingegen Finanzierungsgebühren verdienen.
Die Finanzierungsgebühren mögen auf den ersten Blick nicht allzu wichtig erscheinen, aber sie tragen maßgeblich dazu bei, dass die Krypto-Futures-Märkte im Gleichgewicht bleiben, und sind für Trader ein wichtiger Indikator für die Marktstimmung. Wenn du mit Perpetual-Kontrakten handelst, solltest du die Finanzierungsrate genau im Auge behalten, um unerwartete Kosten zu vermeiden und deine Handelsstrategie entsprechend anzupassen.