Was ist Cloud-Mining im Kryptobereich?
Startseite
Artikel
Was ist Cloud-Mining im Kryptobereich?

Was ist Cloud-Mining im Kryptobereich?

Anfänger
Veröffentlicht Jun 7, 2023Aktualisiert Jun 29, 2024
10m

TL;DR

  • Beim Cloud-Mining handelt es sich um einen Prozess, bei dem Nutzer am Krypto-Mining teilnehmen, ohne die Mining-Hardware selbst besitzen oder verwalten zu müssen.

  • Cloud-Mining kann mehrere Vorteile bieten, insbesondere für Personen, die sich für Krypto-Mining interessieren, aber möglicherweise nicht über die Ressourcen oder das technische Fachwissen verfügen, um eigene Mining-Rigs einzurichten. 

  • Im Cloud-Mining-Bereich gibt es zahlreiche Betrüger, die mit falschen Versprechungen locken. Es ist daher wichtig, die Legitimität eines Cloud-Mining-Unternehmens genau zu überprüfen, bevor man investiert.

Was ist Cloud-Mining?

Beim Cloud-Mining handelt es sich um einen Prozess, bei dem Nutzer am Mining von Kryptowährungen, wie z. B. Bitcoin, teilnehmen, ohne die Mining-Hardware selbst besitzen oder verwalten zu müssen.

Stattdessen zahlen Nutzer eine Gebühr, um Mining-Kapazitäten von einem Unternehmen zu mieten, das die Mining-Hardware besitzt und den Mining-Prozess verwaltet. Wenn die gemietete Mining-Hardware einen Block erstellt, werden die Belohnungen zwischen den Nutzern und dem Unternehmen aufgeteilt. 

Der Begriff „Cloud-Mining“ leitet sich vom Konzept des Cloud-Computing ab, bei dem ein Netzwerk von im Internet gehosteten Remote-Servern anstelle eines lokalen Servers zum Speichern und Verarbeiten von Daten verwendet wird.

Auf ähnliche Weise können Nutzer beim Cloud-Mining einen Teil der Mining-Kapazitäten von Cloud-Mining-Unternehmen mieten. Das Mining erfolgt „in der Cloud“ und nicht auf deinem PC. 

Welche Methoden gibt es beim Krypto-Mining? 

Um Cloud-Mining zu verstehen, muss man sich die verschiedenen Krypto-Mining-Methoden anschauen. 

Neben dem Cloud-Mining gibt es mehrere andere Möglichkeiten, Kryptowährungen zu minen:

Solo-Mining

Dies ist die ursprüngliche Methode des Mining. Beim Solo-Mining führt ein Miner die Mining-Vorgänge selbstständig durch, was je nach Kryptowährung eine erhebliche Vorabinvestition in Hardware erfordert. Wenn ein Block erfolgreich erstellt wurde, erhält der Miner die gesamte Blockbelohnung und die Transaktionsgebühren. Aufgrund der zunehmenden Schwierigkeit beim Mining von Kryptowährungen wie Bitcoin sind die Chancen, dass ein Solo-Miner erfolgreich einen Block erstellt, jedoch erheblich gesunken.

Mining-Pools 

Da das Mining immer schwieriger wird, bündeln einzelne Miner ihre Rechenressourcen, um ihre Chancen auf das erfolgreiche Mining eines Blocks zu erhöhen. 

Dies wird als Mining-Pool bezeichnet. Miner in einem Pool teilen ihre Hash-Leistung, um das Rechenproblem schneller zu lösen. Wenn ein Block erstellt wird, teilen sie die Belohnung basierend auf der Menge an Rechenleistung auf, die jeder beigesteuert hat.

ASIC-Mining

ASIC steht für Application-Specific Integrated Circuit. Hierbei handelt es sich um Hardwaresysteme, die speziell für das Mining bestimmter Kryptowährungen entwickelt wurden. Sie sind hocheffizient und werden daher häufig in professionellen Mining-Betrieben eingesetzt. Sie sind jedoch in der Regel auch recht teuer. Sie können sowohl beim Solo-Mining als auch in Mining-Pools eingesetzt werden.

GPU-/CPU-Mining

Das Mining einiger Kryptowährungen ist mit einer normalen CPU (Central Processing Unit) oder GPU (Graphics Processing Unit) möglich. Auch beim Bitcoin-Mining war dies anfangs der Fall. Mit zunehmender Schwierigkeit ist das GPU- und CPU-Mining für Bitcoin jedoch weitgehend ineffizient geworden. Es wird aber für einige andere Kryptowährungen immer noch verwendet.

Die Wirksamkeit und Rentabilität dieser Methoden kann je nach Kryptowährung, verwendeter Hardware, Stromkosten, aktueller Netzwerkschwierigkeit und anderen Faktoren stark variieren.

Wie funktioniert Cloud-Mining? 

Beim Cloud-Mining können Nutzer einen Teil der Rechenleistung in einem Rechenzentrum mieten oder kaufen, das für das Mining von Kryptowährungen eingerichtet ist. 

Das funktioniert normalerweise wie folgt:

Schritt 1: Wähle ein Cloud-Mining-Unternehmen

Der erste Schritt besteht darin, ein seriöses Cloud-Mining-Unternehmen auszuwählen. Es ist wichtig, eine gründliche und sorgfältige Recherche durchzuführen, da es im Cloud-Mining-Bereich leider viele Betrügereien gibt.

Schritt 2: Wähle ein Mining-Paket

Cloud-Mining-Anbieter bieten häufig verschiedene Pakete an, je nachdem, wie viel Rechenleistung du für wie lange mieten möchtest. Je mehr Rechenleistung du mietest, desto höher ist deine mögliche Rendite. Dies ist aber auch mit höheren Kosten verbunden.

Schritt 3: Wähle einen Mining-Pool

Bei einigen Cloud-Mining-Unternehmen kannst du möglicherweise auch auswählen, zu welchem Mining-Pool du beitragen möchtest. 

Schritt 4: Bezahle für den Dienst 

Sobald du dein Paket ausgewählt hast, musst du für den Dienst bezahlen. Dies erfolgt normalerweise in Kryptowährung, obwohl einige Dienste auch Fiatwährung akzeptieren.

Schritt 5: Beginne mit dem Mining 

Sobald du bezahlt hast, richtet der Cloud-Mining-Dienst die Mining-Hardware ein, wartet sie und startet den Mining-Prozess. Dein Anteil an der Rechenleistung wird dann für das Mining von Kryptowährungen eingesetzt.

Schritt 6: Erhalte Mining-Belohnungen

Die Belohnungen aus dem Mining-Betrieb werden unter den Nutzern aufgeteilt, je nachdem, wie viel von der gesamten Rechenleistung ihnen gehört. Für diesen Schritt musst du eine Wallet einrichten, die mit der Kryptowährung kompatibel ist, deren Mining du betreibst.

Nützliche Kennzahlen im Cloud-Mining 

Beim Umgang mit Cloud-Mining müssen mehrere wichtige Kennzahlen berücksichtigt werden, die dir helfen können, die potenzielle Rentabilität und Machbarkeit deiner Cloud-Mining-Optionen zu verstehen. 

Hashrate 

Die Hashrate bezieht sich auf die Anzahl der Berechnungen, die ein Miner in einer Sekunde durchführen kann. Höhere Hashrates erhöhen die Wahrscheinlichkeit, den nächsten Block in der Blockchain zu finden und Belohnungen zu erhalten.

Die Hashrate wird in Hashes pro Sekunde (H/s) gemessen, wird aber typischerweise in größeren Einheiten wie Kilohash (KH/s), Megahash (MH/s), Gigahash (GH/s), Terahash (TH/s), Petahash (PH/s) und Exahash (EH/s) dargestellt. Deren Definitionen lauten wie folgt: 

Kilohash (KH/s)

Ein Kilohash besteht aus 1.000 (oder 10^3) Hashes pro Sekunde.

Megahash (MH/s) 

Ein Megahash besteht aus 1.000.000 (oder 10^6) Hashes pro Sekunde. Das ist das 1.000-fache eines Kilohash.

Gigahash (GH/s)

Ein Gigahash besteht aus 1.000.000.000 (oder 10^9) Hashes pro Sekunde. Das ist das 1.000-fache eines Megahash oder das 1.000.000-fache eines Kilohash.

Terahash (TH/s)

Ein Terahash besteht aus 1.000.000.000.000 (oder 10^12) Hashes pro Sekunde. Das ist das 1.000-fache eines Gigahash oder das 1.000.000.000-fache eines Kilohash.

Petahash (PH/s)

Ein Petahash besteht aus 1.000.000.000.000.000 (oder 10^15) Hashes pro Sekunde. Das ist das 1.000-fache eines Terahash oder das 1.000.000.000.000-fache eines Kilohash.

Exahash (EH/s)

Ein Exahash besteht aus 1.000.000.000.000.000.000 (oder 10^18) Hashes pro Sekunde. Das ist das 1.000-fache eines Petahash oder das 1.000.000.000.000.000-fache eines Kilohash.

Energieverbrauch

Das Mining verbraucht viel Energie, was für Mining-Betriebe jeder Größe einen erheblichen Kostenfaktor ausmacht. Der Energieverbrauch wird oft in Watt gemessen. Die Effizienz eines Mining-Setups wird häufig in Joule pro Terahash (J/TH) gemessen. Dieser Wert gibt an, wie viel Energie die Hardware für die Durchführung einer bestimmten Rechenmenge verbraucht. Niedrigere J/TH-Werte sind besser, da dies bedeutet, dass die Hardware effizienter ist.

Kosten pro Hash

Dies sind die Kosten deines Cloud-Mining-Vertrags geteilt durch die gesamte Hash-Leistung, die du erhältst. Dieser Wert sagt dir im Wesentlichen, wie viel du für jede Einheit Mining-Leistung bezahlst. Dies kann nützlich sein, um verschiedene Cloud-Mining-Verträge oder -Unternehmen zu vergleichen.

Mining-Schwierigkeitsgrad

Der Mining-Schwierigkeitsgrad bestimmt, wie aufwendig es ist, den nächsten Block in der Blockchain zu finden. Dieser Wert ändert sich im Laufe der Zeit, je nachdem, wie viele Miner es gibt. Ein höherer Schwierigkeitsgrad bedeutet, dass du mehr Hash-Leistung benötigst, um die gleiche Menge an Kryptowährung zu minen.

Blockbelohnung

Dies ist die Menge an Kryptowährung, die du für das Mining eines neuen Blocks erhältst. Dies wirkt sich direkt auf deine potenziellen Einnahmen aus. Beachte, dass sich die Blockbelohnung bei einigen Kryptowährungen wie Bitcoin alle vier Jahre halbiert, was als „Blockhalbierung“ bezeichnet wird.

Preis der Kryptowährung

Dies ist der aktuelle Marktpreis der Kryptowährung, deren Mining du betreibst. Der Preis ist von entscheidender Bedeutung, da die Rentabilität des Minings direkt vom Preis der Kryptowährung abhängt, die du als Belohnung erhältst.

Pool-Gebühren 

Wenn du über deinen Cloud-Mining-Vertrag an einem Mining-Pool teilnimmst, fällt in der Regel eine Gebühr an. Diese Gebühr wirkt sich auf deine Einnahmen aus, daher ist es wichtig zu wissen, wie hoch sie ist.

Das Verständnis dieser Kennzahlen kann dir dabei helfen, eine fundierte Entscheidung darüber zu treffen, ob du dich am Cloud-Mining beteiligen möchtest oder nicht, und welchen Vertrag oder welches Unternehmen du wählen solltest, wenn du dich für eine Teilnahme entscheidest.

Vorteile von Cloud-Mining

Cloud-Mining kann mehrere Vorteile bieten, insbesondere für Personen, die sich für Krypto-Mining interessieren, aber nicht über die Ressourcen oder das technische Fachwissen verfügen, um einen eigenen Mining-Betrieb einzurichten. 

Hier sind einige der Vorteile von Cloud-Mining: 

Keine technischen Kenntnisse erforderlich

Einer der großen Vorteile von Cloud-Mining besteht darin, dass dafür keine technischen Kenntnisse erforderlich sind. Das Cloud-Mining-Unternehmen kümmert sich um alle Details, und die Nutzer müssen lediglich Mining-Kapazitäten vom Cloud-Mining-Unternehmen mieten oder kaufen.

Keine Vorabkosten für Hardware

Mining-Hardware kann teuer sein und die Technologie kann schnell veralten. Beim Cloud-Mining musst du dir über diese Kosten keine Sorgen machen, da du die Hardware mietest und nicht kaufst.

Keine Wärme und kein Lärm 

Mining-Hardware kann viel Wärme und Lärm erzeugen, was ein Problem sein kann, wenn du sie zu Hause betreibst. Beim Cloud-Mining befindet sich die Hardware in einem Rechenzentrum, sodass du dich mit diesen Problemen nicht auseinandersetzen musst.

Passives Einkommen

Sobald du deinen Cloud-Mining-Vertrag bezahlt hast, kümmert sich das Mining-Unternehmen um alles Weitere. Dies kann zu einem passiven Einkommen führen, da du Kryptowährungsbelohnungen verdienen kannst, ohne etwas tun zu müssen.

Risiken von Cloud-Mining

Cloud-Mining bietet zwar viele Vorteile, birgt aber auch Risiken und potenzielle Nachteile:

Betrügereien

Im Cloud-Mining-Bereich gibt es leider zahlreiche Betrüger, die mit falschen Versprechungen locken. Einige Unternehmen haben Kunden Geld abgenommen und sind dann verschwunden. Es ist daher wichtig, die Legitimität eines Cloud-Mining-Unternehmens gründlich zu recherchieren und zu überprüfen, bevor man Geld investiert.

Potenziell geringere Gewinne

Da du für einen Dienst bezahlst, können deine potenziellen Gewinne aus dem Cloud-Mining geringer sein, als wenn du das Mining mit deiner eigenen Hardware durchführen würdest. Da das Unternehmen seine Kosten decken muss und auch selbst Gewinne erwirtschaften möchte, werden diese Kosten typischerweise auf den Kunden umgelegt. Manchmal können deine Gewinne auch geringer ausfallen, als wenn du die Kryptowährung einfach gekauft und gehalten hättest (sog. Hodling). 

Mangelnde Kontrolle

Wenn du dich für Cloud-Mining entscheidest, gibst du im Wesentlichen die Kontrolle über den Mining-Prozess ab. Das Cloud-Mining-Unternehmen entscheidet, welche Kryptowährung abgebaut und wann verkauft wird. Wenn das Unternehmen seine Geschäftstätigkeit aufgibt, in rechtliche Schwierigkeiten gerät oder technische Probleme hat, können deine potenziellen Gewinne gefährdet sein.

Potenziell geringere Transparenz

Einige Cloud-Mining-Unternehmen sind möglicherweise nicht vollständig transparent über ihre Gebühren, ihren Mining-Betrieb oder andere wichtige Details. Dies kann es schwieriger machen, deine potenziellen Gewinne und Risiken genau einzuschätzen.

Marktvolatilität

Der Wert von Kryptowährungen kann sehr volatil sein. Das bedeutet, dass die Kryptowährung, die du durch Cloud-Mining verdienst, drastisch an Wert verlieren könnte, was sich auf deine Kapitalrendite auswirken würde. 

Regulatorische Risiken

Die Rechtmäßigkeit von Kryptowährungs- und Mining-Aktivitäten kann je nach Gerichtsbarkeit variieren und sich ändern. Es ist wichtig, die Vorschriften in deinem eigenen Land und dem Land, in dem das Cloud-Mining-Unternehmen ansässig ist, zu verstehen, um sicherzustellen, dass du alle relevanten Gesetze und Vorschriften einhältst.

Du solltest gründliche Recherchen durchführen und alle potenziellen Risiken und Chancen abwägen, bevor du dich für das Cloud-Mining entscheidest. 

Abschießende Gedanken 

Bevor du investierst, solltest du dich gründlich über das Cloud-Mining-Unternehmen informieren: Lies Bewertungen, überprüfe seinen Ruf in Krypto-Foren und versuche, so viel wie möglich über seine Geschäftstätigkeit und Erfolgsbilanz herauszufinden. Ein Unternehmen mit einer langen Erfolgsgeschichte, einer etablierten Marke und einer beträchtlichen Größe ist im Allgemeinen zuverlässiger. 

Außerdem solltest du sicherstellen, dass du die Preisstruktur des Cloud-Mining-Vertrags vollständig verstehst, einschließlich etwaiger Gebühren oder anderer Kosten. Berücksichtige auch die Kosten für Strom und Gerätewartung, die normalerweise im Vertragspreis enthalten sind.

Setz nicht alles auf eine Karte. Es ist besser, Cloud-Mining als Teil einer diversifizierten Anlagestrategie zu betrachten, anstatt sich für alle deine Einnahmen oder Anlagerenditen darauf zu verlassen.

Weitere Lektüre: 

Wie funktioniert das Mining von Kryptowährungen?

Was ist Krypto-Mining und wie funktioniert es?

Mining-Pools erklärt

Wie man Bitcoin-Mining betreibt

Haftungsausschluss und Risikohinweis: Dieser Inhalt wird dir zu allgemeinen Informations- und Bildungszwecken präsentiert, ohne jegliche Zusicherung oder Garantie. Er ist weder als finanzielle, rechtliche oder sonstige professionelle Beratung noch als Empfehlung für den Kauf bestimmter Produkte oder Dienstleistungen zu verstehen. Du solltest dich von einem professionellen Berater beraten lassen. Wenn der Artikel von einer Drittpartei verfasst wurde, beachte bitte, dass die zum Ausdruck gebrachten Ansichten diejenigen der Drittpartei sind und nicht unbedingt die der Binance Academy widerspiegeln.Bitte lies hier unseren vollständigen Haftungsausschluss für weiterführende Informationen. Die Preise von Kryptowährungen sind volatil. Der Wert deiner Anlage kann steigen oder fallen. Es kann sein, dass du den investierten Betrag nicht zurückerhältst. Die Verantwortung für deine Anlageentscheidungen liegt allein bei dir. Die Binance Academy haftet nicht für etwaige Verluste, die du erleidest. Die hier bereitgestellten Informationen stellen keine finanzielle, rechtliche oder sonstige Beratung dar. Weitere Informationen findest du in unseren Nutzungsbedingungen und unserem Risikohinweis.