Zusammenfassung:
HODL steht für „Hold On for Dear Life“ und bezieht sich auf die Absicht von Anlegern, ihre Kryptowährungen selbst bei starker Marktvolatilität dauerhaft zu halten.
Was als Tippfehler entstand, ist inzwischen zu einer beliebten Anlagestrategie im Kryptobereich geworden.
Das Ziel liegt darin, kurzfristigen Marktschwankungen und Kurseinbrüchen zugunsten langfristiger Gewinne zu trotzen.
Diese Strategie ist Ausdruck des Glaubens an die Zukunft von Kryptowährungen und der Blockchain-Technologie.
Was bedeutet HODL in der Kryptowelt?
Wenn du dich schon etwas länger mit Kryptowährungen befasst, bist du wahrscheinlich auf den Begriff „HODL“ gestoßen. HODL ist ein Meme, das aus dem Tippfehler des Wortes „Hold“ entstanden ist. Heute bezeichnet es eine bei vielen eingefleischten Krypto-Enthusiasten beliebte Anlagestrategie. Aber was bedeutet HODL eigentlich, und wie konnte aus einem einfachen Fehler eine so große Sache werden? Schauen wir uns an, welchen Ursprung der Begriff hat und warum er sich unter Kryptoanlegern eingebürgert hat.
Der Ursprung von HODL
Im Jahr 2013 erlebte Bitcoin eine seiner wilden Achterbahnfahrten. Nach einem massiven Kurseinbruch von 39 % an nur einem Tag machte sich ein frustrierter Nutzer namens GameKyuubi im BitcoinTalk-Forum Luft. In angetrunkenem Zustand schrieb er einen mit „I AM HODLING“ betitelten Thread:
Ich habe den Tyitel ein zweites Mal getipp t, weil ich wusste, dass er falsch war. Immer noch falsch. Egal. Meine Freundin ist in einer Lesbenbar, BTC crasht WARUM HALTE ICH DARAN FEST? ICH SAGE DIR, WARUM. Weil ich ein schlechter Trader bin, und ICH WEISS, DASS ICH EIN SCHLECHTER TRADER BIN.
Er machte sich nicht die Mühe, die Tippfehler zu korrigieren, und innerhalb weniger Stunden nach seinem Beitrag verbreitete sich der Begriff „HODL“ wie ein Lauffeuer.
Der Kommentar von GameKyuubi war nicht nur lustig, sondern kam auch bei vielen Leuten gut an. Seine Botschaft? Verkaufe nicht während Marktturbulenzen. Halte stattdessen an deinen Kryptowährungen fest, bis der Sturm überstanden ist. Was mit einem einfachen Fehler begann, wurde bald zu einem kultigen Mantra für Kryptoanleger, die davon überzeugt sind, dass sich das Festhalten an ihren Assets langfristig auszahlen wird, trotz der gelegentlichen Achterbahnfahrten der Märkte.
Warum HODLen? Die Hoffnung auf langfristigen Wertzuwachs
Das Prinzip von HODL ist einfach: Tätige keine Panikverkäufe, wenn der Markt einbricht. Wie du bestimmt weißt, können die Preise von Kryptowährungen stark schwanken. Auf ein Hoch kann direkt ein Tief folgen, und man ist schnell geneigt auszusteigen, wenn es brenzlig wird. Aber HODLer haben eine andere Einstellung. Sie glauben, dass sich Geduld auszahlt und zu hohen Gewinnen führen wird, wenn sich die Märkte wieder erholen.
Die wilden Kursschwankungen von Bitcoin in der Vergangenheit beweisen dies. Von den Höhenflügen in den Jahren 2017 und 2021 bis hin zu den gefürchteten „Krypto-Wintern“ konnten diejenige, die durchhielten (und nicht verkauften), im Laufe der Zeit Wertzuwächse verzeichnen. Es geht darum, während des Sturms einen kühlen Kopf zu bewahren, im Wissen, dass sich die Sonne irgendwann wieder zeigen wird.
Der Marktvolatilität trotzen
Der Kryptomarkt ist für seine extreme Volatilität bekannt. Von den Bitcoin-Rekordhochs in den Jahren 2017 und 2021 bis hin zu den starken Kurseinbrüchen im Jahr 2018 und den Krypto-Wintern sahen sich die Anleger drastischen Kursschwankungen ausgesetzt. Das Prinzip von HODL ist einfach: Vermeide während eines Abschwungs Panikverkäufe und halte an deinen Beständen fest, in der Erwartung, dass der Preis langfristig wieder steigen wird.
Viele in der Krypto-Community sagen, dass das Timing von Käufen bei einem Abschwung und Verkäufen bei einem Aufschwung extrem schwierig ist und daher oft Verluste entstehen. Indem sie sowohl in Bullen- als auch in Bärenmärkten an ihren Kryptowährungen festhalten, versuchen HODLer, Markttiefs zu überstehen und potenzielle Gewinne mitzunehmen, wenn die Kurse wieder anziehen.
Mehr als nur eine Anlagestrategie
Aber HODL ist viel mehr als nur eine Anlagestrategie, um Geld zu verdienen – es ist eine ganze Denkweise. Viele wollen damit ihr Vertrauen in die Zukunft von Kryptowährungen wie Bitcoin und der Blockchain-Technologie unter Beweis stellen. Eingefleischte HODLer, die auch als Bitcoin-Maximalisten bekannt sind, glauben, dass Kryptowährungen die Zukunft des Geldes sind und dass sie irgendwann die traditionellen Währungen ersetzen werden. Diese Überzeugung treibt sie dazu, an ihren Coins festzuhalten, ganz gleich, wie turbulent es am Markt zugeht.
Neben HODL gibt es noch eine Menge anderen Krypto-Jargon, wie z. B. FUD (Fear, Uncertainty, and Doubt; englisch für Angst, Unsicherheit und Zweifel), was sich auf negative Berichterstattung und unwahre Gerüchte bezieht, die Anleger zum Verkauf veranlassen können. HODLer sind stolz darauf, alle Nebengeräusche zu ignorieren und die langfristige Wertentwicklung im Auge zu behalten.
Wann HODLen?
Gibt es eine Grundregel, wann man HODLen sollte? Immer – zumindest werden dir eingefleischte HODLer das sagen. Es geht darum, standhaft zu bleiben, unabhängig davon, ob die Kurse gerade in die Höhe schießen oder einbrechen. Aber seien wir ehrlich: Nicht jeder hat die Nerven zuzusehen, wie seine Anlagen in den Keller gehen, ohne auf den Verkaufsbutton zu klicken.
Wenn du auf den langfristigen Erfolg von Kryptowährungen setzt und daran glaubst, dass es irgendwann wieder aufwärts geht, dann macht HODLing Sinn. Aber für diejenigen, die nicht fest vom langfristigen Erfolg einer Kryptowährung überzeugt sind, ist das Risiko vielleicht zu groß. Es ist wichtig zu verstehen, dass es beim HODLing nicht in erster Linie darum geht, schnell reich zu werden, sondern darum, auf lange Sicht zu investieren und zwischenzeitliche Turbulenzen auszuhalten.
HODL vs. klassische Buy-and-Hold-Strategien
Im Vergleich zu traditionellen Buy-and-Hold-Strategien, bei denen die Anleger in der Erwartung eines langfristigen Wertzuwachses auch während Abschwüngen an ihren Aktien festhalten, kann HODLing wie ein wilder Ritt erscheinen, aber das Prinzip ist das gleiche. Der Unterschied ist, dass die Kryptomärkte wesentlich volatiler sind und man daher viel stärkere Nerven braucht, um die Turbulenzen zu überstehen.
Krypto-Slang: Diamantenhände, Papierhände etc.
Es gibt ein ganzes Vokabular, um verschiedene Arten von HODL-Anleger zu beschreiben. Wenn du Diamantenhände (Diamond Hands) hast, bist du der Typ, der durchhält, egal wie schlecht sich der Markt entwickelt. Papierhände (Paper Hands) sind hingegen diejenigen, die in Panik geraten und bei den ersten Anzeichen von Schwierigkeiten verkaufen. Das alles ist Teil der HODLing-Kultur, in der die Geduldigsten überleben (oder zumindest hoffen, zu überleben).
Fazit
Da Kryptowährungen zunehmend in den Fokus von zentralen Akteuren wie institutionellen Anlegern und Staaten rücken, sieht die Zukunft für langfristige Kryptoanleger rosig aus – zumindest nach Ansicht der überzeugten HODLern. Diese fühlen sich angesichts der Einführung von Bitcoin-ETFs und der regulatorischen Entwicklungen in ihrer Strategie bestätigt.
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