TL;DR
Bitcoin etabliert sich zunehmend als legitime Anlage, in die jeder investieren kann. Nun, technisch gesehen nicht jeder, denn einige Institutionen und Einzelpersonen können die Kryptowährung nur unter Einhaltung strenger Regulierungsvorschriften kaufen. Viele denken, dass ein Bitcoin-ETF genau diesen Zweck erfüllen könnte.
Während es in Kanada bereits Bitcoin-ETFs gibt, müssen die US-Aufsichtsbehörden noch einen Bitcoin-ETF für die US-Märkte genehmigen. Schauen wir uns an, was ein ETF ist und was er für Bitcoin bedeutet.
Einführung
Aber welche Bausteine fehlen noch, bevor Bitcoin ein wichtiges Asset im globalen makroökonomischen Umfeld werden kann? Einer davon könnte ein klarer regulatorischer Rahmen für Institutionen und traditionellere Marktteilnehmer sein, um in Bitcoin zu investieren. Einigen Stimmen zufolge könnte der beste Weg dazu ein ETF sein.
Was ist ein Bitcoin-ETF?
Zunächst ein kleiner Überblick. Ein ETF ist ein börsengehandelter Fonds, d.h. ein Investmentfonds, der den Kurs eines zugrunde liegenden Vermögenswerts abbildet. ETFs gibt es für viele verschiedene Branchen und Assetklassen. So werden beispielsweise Gold-ETFs schon seit Jahrzehnten angeboten.
Bitcoin-ETFs funktionieren auf die gleiche Weise – der Preis des ETFs folgt dem Preis von Bitcoin.
ETFs sind regulierte Finanzprodukte – als solche werden sie an traditionellen Märkten wie der NASDAQ oder der NYSE gehandelt und nicht an Kryptobörsen. Dies könnte sich jedoch in Zukunft ändern, da die Grenzen zwischen dem traditionellen Finanzwesen und der Kryptobranche weiter verschwimmen.
Warum ist ein Bitcoin-ETF wichtig?
Eine Anlage in Bitcoin bringt gewisse Herausforderungen mit sich. Die Verwahrung kann beispielsweise großen Institutionen ernsthafte Kopfschmerzen bereiten. Schließlich wird Goldman Sachs nicht einfach eine Hardware-Wallet an einen Laptop anschließen und $2B Bitcoin darauf transferieren. Große Finanzinstitute agieren anders als Privatanleger, und sie benötigen ein komplexes regulatorisches Rahmenwerk sowie eine Finanzinfrastruktur, um in Bitcoin zu investieren.
Aus diesem Grund kann ein ETF einen wichtigen Beitrag zur Akzeptanz und zur Erweiterung der potenziellen Anlegerbasis leisten. Es ermöglicht den Teilnehmern an den traditionellen Märkten ein Engagement, ohne dass sie sich um den tatsächlichen Besitz der Coins kümmern müssen.
Ein kurzer Überblick über Bitcoin-ETFs
Wenn Anleger über Bitcoin-ETFs sprechen, dann meinen sie in der Regel ETFs in den USA. ETFs gibt es jedoch an vielen verschiedenen Märkten. Zum Beispiel wurde der erste Bitcoin-ETF an der kanadischen Börse eingeführt. Er heißt Purpose Bitcoin ETF und wird an der Toronto Stock Exchange unter dem Ticker BTCC gehandelt.
Dennoch richten sich die meisten Augen auf den US-Markt, der der größte der Welt ist. Ein in den USA zugelassener Bitcoin-ETF könnte die Bedeutung von Bitcoin als Anlageprodukt wesentlich stärken.
Es hat bereits mehrere Versuche gegeben, einen Bitcoin-ETF in den USA einzuführen. Bis zum März 2021 wurden jedoch alle entsprechenden Anträge von der US Securities and Exchange Commission (SEC) abgelehnt.
Wie erklärt sich die ablehnende Haltung der SEC? Die Vertreter der Behörde führen in der Regel die Volatilität, die unregulierte Natur der Bitcoin-Märkte sowie ihre offensichtliche Anfälligkeit für Marktmanipulation als Gründe für die Ablehnung der ETF-Anträge an. Diese Einwände mögen zwar bis zu einem gewissen Grad zutreffen, aber wahrscheinlich gilt dies auch für viele andere Assets, für die bereits ETFs verfügbar sind.
Darüber hinaus wurde ein Großteil der Finanzinfrastrukturen, die Bitcoin zu einer legitimen Anlage machen, bereits im letzten Bärenmarkt geschaffen. Wenn MicroStrategy vor ein paar Jahren versucht hätte, Bitcoin im Wert von mehreren Milliarden Dollar zu kaufen, wäre dies wahrscheinlich äußerst schwierig gewesen. Jetzt aber sind sowohl die Infrastruktur als auch die Liquidität vorhanden, um selbst solche großen Investitionen zu tätigen.
Diese fortschreitende Reifung der Bitcoin-Märkte wird wahrscheinlich dazu beitragen, dass die die Regulierungsbehörden letztlich ihre Haltung ändern und den Weg für einen US-Bitcoin-ETF ebnen werden. Wann genau dies passieren wird, ist schwer zu sagen – aber es könnte schon bald so weit sein.
Sollte ich in einen Bitcoin-ETF investieren?
Ist ein Bitcoin-ETF das richtige Finanzinstrument, um in Bitcoin zu investieren? Wenn du eine Einzelperson bist, die ihre Ersparnisse gegen den schwindenden Wert von Fiatwährungen schützen will, ist wahrscheinlich ein direkter Kauf von Bitcoin sinnvoller.
Eine Anlage in einem Bitcoin-ETF bietet jedoch auch Vorteile, weshalb einige Anleger diese Anlageform gegenüber einer Direktanlage vorziehen.
Zusammenfassung
Ein Bitcoin-ETF bietet traditionellen Anlegern die Möglichkeit, in einem streng regulierten Rahmen in Bitcoin zu investieren. ETFs können also dazu führen, dass die institutionelle Akzeptanz von Kryptowährungen als Assetklasse zunimmt.
Wann werden die US-Regulierungsbehörden einen Antrag auf Zulassung eines Bitcoin-ETF akzeptieren? Schwer zu sagen, aber die erforderlichen Bausteine scheinen alle vorhanden zu sein.